Nils Venneker trifft endlich wieder für FC Nordkirchen Kapitän muss eigenen Fehler beheben

Nils Venneker trifft zum ersten Mal seit vier Jahren
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Die 89. Minute, Einwurf Nordkirchen in der gegnerischen Hälfte. FCN-Coach Mario Plechaty beordert Nils Venneker aus der Innenverteidigung in den Strafraum. Das Top-Team aus der Fußball-Landesliga 4 läuft zu dem Zeitpunkt seit der 75. Minute erneut einem Rückstand hinterher. Nun soll der groß gewachsene Kapitän des FC Nordkirchen es irgendwie richten. 30 Sekunden und eine maßgenaue Flanke von Daniel Jänicke auf den Kopf Vennekers später, dreht dieser jubelnd ab. Plechatys Geistesblitz hat gefruchtet, Nils Venneker erzielt kurz vor Schluss den 3:3-Ausgleichstreffer.

Dabei ist Venneker nicht gerade als Torgarant bekannt. Unter Mario Plechaty als Chefcoach der Schlösser hat der Kapitän noch nie getroffen. Eine Premiere also. „Das war mein erstes Tor seit vier Jahren, glaube ich. Das letzte war irgendwann vor Corona“, erinnert sich der Innenverteidiger nach Abpfiff am Sonntag zurück. Die Einwurfvariante mit Venneker in der Box sei auch nicht einstudiert oder vorher besprochen gewesen. Er wollte einfach nur alles versuchen, um den Ausgleich zu erzielen, erklärt Mario Plechaty.

FC Nordkirchen teils vogelwild

Dass Venneker dann direkt trifft, freue ihn. Es gibt aber auch einen kleinen Seitenhieb für den Kapitän von Plechaty: „Er hat da seinen Fehler vor dem 2:3 wieder gut gemacht.“ Denn da verlor Nils Venneker den entscheidenden Zweikampf im Sechszehner, der Pass danach war die Vorlage zum zweiten Rückstand des FCN (75. Minute). Venneker zieht sich den Schuh zwar an, da einen Fehler gemacht zu haben. Die alleinige Schuld will er aber nicht tragen: „Die Situation hätte man vorher schon klären können, aber egal, ist so passiert.“

Insgesamt täuscht der Treffer von Nils Venneker etwas darüber hinweg, dass die Nordkirchener Verteidigung am Sonntag teils vogelwild war, wie auch der Innenverteidiger selbst zugibt. Ein Abwehrfehler von Dennis Seifert verursachte den Strafstoß vor dem 1:0 für Vorwärts Wettringen (3.), vor dem 2:0 kam Florian Kappelhoff-Rickert völlig frei zum Schuss (14.).

In Halbzeit zwei nahmen die Fehler sogar noch zu, mehrfach rettete FCN-Keeper Philipp Sandhowe stark, dazu setzte Wettringen zwei Chancen an die Querlatte. Der FC Nordkirchen hatte also viel Glück, das ist auch Nils Venneker bewusst. Aber sowohl er als auch sein Trainer Mario Plechaty nehmen die Defensive nach Abpfiff in Schutz: „Die Abwehr hat so noch nie zusammen gespielt, wir mussten aufgrund von Ausfällen kurzfristig umplanen“, so der Trainer. Unter anderem Florian Fricke hatte sich kurz vor dem Spiel abgemeldet. Der junge Leon Lücke, eigentlich Außenverteidiger, musste erstmals in die Mitte rücken.

Dass sein Team gleich zweimal einen Rückstand drehen konnte, ist für Nils Venneker der Beweis, wie gut die Mannschaft momentan drauf sei. „Die Stimmung ist gut, das wollen wir auf jeden Fall beibehalten.“ Dabei ist das 3:3 gegen den Tabellen-13. auch ein kleiner Ausrutscher der Nordkirchener. Durch den einen Punkt ist Tabellenführer SG Bockum-Hövel nun sieben Punkt in Front, TSG Dülmen überholt Nordkirchen aufgrund eines klaren 5:0 gegen den VfL Senden.

Am Sonntag muss der FC Nordkirchen zur SpVg Beckum. Dass die Beckumer das Hinspiel mit 2:1 gewonnen haben, scheint für Nils Venneker auch ein bisschen was Persönliches zu sein. Denn bereits nach Abpfiff gegen Wettringen war für ihn klar: „Da wollen wir auf jeden Fall die Niederlage wiedergutmachen.“

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