Trainer Mario Plechaty beschreibt seinen Kapitän Nils Venneker gerne mal als „harten Hund“. Dass der aber auch Grenzen hat, zeigte sich beim Spiel des Fußball-Landesligisten FC Nordkirchen am Sonntag gegen die SpVg Beckum. Denn da musste Nils Venneker nach elf Minuten runter. Am Dienstag war er schon wieder zu Scherzen aufgelegt.
„Tja, das passiert, wenn du nicht Fußballspielen kannst“, sagt Venneker über sich selbst. Er war in einer eigentlich ungefährlichen Situation in der eigenen Hälfte mit Linus Hensler zusammengestoßen. Da der FC Nordkirchen seine Spiele zu Analysezwecken immer mitfilmt, gibt es das ganze Malheur auf Video. Zu sehen: Linus Hensler und Nils Venneker rennen ineinander – weil beide auf den Ball gucken und nicht in die Laufrichtung. „Wäre vielleicht mal ganz gut, hochzugucken beim Fußball“, scherzt er über die Situation. Seinem Teamkollegen gibt er keine Schuld, der konnte auch weiterspielen.
Venneker fehlt FC Nordkirchen
So scherzhaft Venneker die Situation auch sieht, so schmerzhaft war das Ganze wohl. Im Video hört man deutlich den Aufprall der beiden. Der Schiedsrichter winkte auch direkt einen Betreuer des FCN heran, als er sich Venneker anguckte. Denn er zog sich dabei einen Cut über der linken Augenbraue zu. „Da kam richtig viel Blut raus“, so Venneker. Für ihn ging es nach elf Minuten direkt in ein Krankenhaus in Beckum.
„Die haben sich direkt gekümmert. Da saßen zehn Leute im Wartezimmer, ich kam aber direkt dran“, so Venneker. Eben wegen des vielen Bluts. Dort sei die Stelle betäubt und mit sieben Stichen genäht worden. Mit einem Ultraschallgerät habe man dort zudem geschaut, ob er eine Gehirnerschütterung haben könnte. „Ich hab aber gesagt, dass ich weder bewusstlos war, noch mich übergeben habe“, sagt Venneker.
Kopfschmerzen habe er trotzdem noch, sagte er am Dienstag. Am Montag war er beim Augenarzt, weil noch unklar war, ob die Augenhöhle gebrochen sein könnte. Da war die Schwellung aber noch zu stark, um zu röntgen. Deswegen musste er Mittwoch nochmal hin. Er selbst wollte nicht ausschließen, dass vielleicht was gebrochen sein könnte. „Wenn du die Nase gebrochen hast, merkst du das nicht direkt.“
Auch ohne Bruch wird er aber am Sonntag im Derby gegen den VfL Senden fehlen. Zehn bis zwölf Tage müssten die Nähte drin bleiben. Riskieren, dass wieder etwas aufplatzen könnte, will er trotz der prekären Personallage beim FC Nordkirchen nicht. Da würde schließlich schon ein Kopfball reichen. Zugucken will er trotzdem.
Apropos gucken: Das ging am Dienstag schon wieder. Da war die Schwellung deutlich zurückgegangen. Am Montag sei das noch anders gewesen. Arbeiten gegangen sei er trotzdem. Denn: „So ein Viehhandel läuft nicht von alleine“, scherzt er.
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