„Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft“ SC Capelles Hinrunde gleicht einer Achterbahnfahrt

Von Conrad Fröhlich
SC Capelles Hinrunde gleicht einer Achterbahnfahrt
Lesezeit

Eine Achterbahnfahrt beschreibt die Hinrunde vom SC Capelle ganz gut. Zu Beginn der Saison schien der Fußball-B-Ligist komplett von der Rolle gewesen zu sein. Von den ersten elf Saisonspielen gewann die Elf von Trainer Reinhard Behlert lediglich eins. Zu dem Zeitpunkt stand das Team mit dem Rücken zur Wand. Doch mit dem Sieg gegen Borussia Münster III gewann die Truppe ihr Selbstvertrauen zurück. Die Behlert-Elf punktete kontinuierlich und beendete die Rückrunde auf Platz elf.

So musste Reinhard Behlert erst einmal eine Weile überlegen, bevor er ein Fazit ziehen konnte. „Diese Hinrunde müssen wir erst einmal verarbeiten. Wir sind sehr mutig in die Serie gestartet“, sagt Behlert der mit der Leistung seiner Mannschaft nach der Niederlage im ersten Saisonspiel gegen Nordkirchen eigentlich einverstanden war.

Das Selbstvertrauen war also groß nach dem ersten Saisonspiel. Doch schon bald setzte es die folgenschweren Dämpfer: Niederlagen gegen Drensteinfurt, Hiltrup, Südkirchen, Münster, Mecklenbeck und Wolbeck folgten und machten den Fehlstart perfekt: „Es ist so dumm gelaufen, wie es dümmer nicht hätte laufen können. Die Gründe sind dann vielschichtig, wenn man in eine Negativspirale gerät. Dann kommen Ausfälle dazu und das Selbstvertrauen ist hin.“

So holte seine Mannschaft den ersten Saisonsieg erst am achten Spieltag mit dem 4:1-Sieg über Polonia Münster. Laut Behlert machte sich da die durchweg gute Einstellung seines Teams bezahlt: „Aus der Krise sind wir sehr gefestigt rausgekommen. Nicht einer hat zu diesem schwierigen Zeitpunkt gesagt, dass er keinen Bock mehr hat. Die Trainingsbeteiligung nahm während der Niederlagenserie sogar zu.“

Nach dem ersten Sieg der Saison seien dann das Selbstbewusstsein und die Selbstverständlichkeit allmählich wieder da gewesen. Gegen Ende der Hinrunde spiegelte sich das auch in den Ergebnissen wider. Bis zum vergangenen Spiel gegen den Drensteinfurt II blieb die Behlert-Elf fünf Spiele in Folge ungeschlagen und holte ordentlich Punkte. Umso ärgerlicher macht den Trainer das letzte Spiel des Jahres.

Bittere Pleite zum Abschluss

Gegen Drensteinfurt setzte es nämlich eine extrem bittere Niederlage, die durch ein Gegentor in der Nachspielzeit zustande kam − und das, obwohl Capelle zu diesem Zeitpunkt in Überzahl war. Dazu wurde dem SCC durch eine sehr umstrittene Schiedsrichterentscheidung ein Tor aberkannt. „Die Niederlage hat wirklich weh getan. Wir sind so selbstbewusst aufgetreten und haben ein klasse Spiel gemacht“, bilanziert der SC-Coach. „Es ist brutal, wenn man die Hinserie so abschließt.“

Am Ende blickt der Trainer jedoch mit Stolz die turbulente Hinrunde: „Die Jungs sind nach einer langen Talfahrt wieder zurückgekommen. Da habe ich den größten Respekt und ziehe den Hut vor der Mannschaft.“

Jetzt möchten Trainer und Team das Jahr entspannt ausklingen lassen, um sich von Hinrunde zu erholen. Danach folgen auch schon Gespräche innerhalb des Vereins über eine mögliche Verlängerung des Trainers.

SC Capelle macht das Spiel, aber unterliegt nach vermeintlichem Torklau: „Das war unlustig“

Spieler des SC Capelle begeistert sogar den gegnerischen Trainer: „Das ist ein krasses Lob“

Torjägerkanone für Selm, Olfen und Nordkirchen: Im Verfolgerfeld wird es richtig eng