Lars Rustige (r.) behandelte Nicolai Scharge (l.) nach seiner Schulterverletzung. © Nico Ebmeier
Fußball
„Größeres als Fußball“: Lars Rustige vom FC Nordkirchen behandelte seinen Gegenspieler noch am Platz
Bei der 0:3-Niederlage des FC Nordkirchen bei BW Huckarde ereignete sich eine kuriose Situation. Der Dortmunder Nicolai Scharge verletzte sich nach einem Zweikampf schwer - Lars Rustige handelte.
Es war vielleicht die schönste Szene an einem sonst äußerst tristen Fußball-Nachmittag für den Bezirksligisten FC Nordkirchen. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld ging ein Huckarder Spieler schmerzverzerrt zu Boden, doch Lars Rustige konnte eine schlimmere Verletzung verhindern.
Was war passiert? Ein Abpraller flog in die Luft und sowohl der Huckarder Nico Scharge als auch Nordkirchen-Stürmer Daniel Krüger stiegen zum Kopfball hoch. Scharge bekam den Ball, fiel aber dann auf den Boden. Direkt fasste sich der Dortmunder an die Schulter.
„Ich wollte am Spieler vorbei gehen, um den Ball für uns zu erobern. Dabei muss ich am Gegner hängen geblieben sein, die Schulter ist bei der Aktion ausgekugelt“, beschreibt Scharge den Verletzungshergang. „Wenn man dann so etwas sieht, muss man natürlich sofort handeln. Da gibt es einfach Größeres als Fußball“, erklärt FCN-Sechser Lars Rustige, der direkt zur Hilfe eilte.
„Nico und ich kennen uns gut. Er wohnt, genau wie ich, in Brechten und da hat man sich schon ein paar Mal gesehen. Ich denke aber auch, dass ich das bei jedem Anderen gemacht hätte“, so Rustige. „Er hat mir dann gesagt, dass seine Schulter ausgerenkt ist, er aber da schon einmal operiert wurde. Dann ist es immer gefährlich. Wenn es das erste oder zweite Mal passiert, kann man die Schulter relativ schnell wieder einrenken, wenn sie aber schon einmal operativ gerichtet ist und dann nochmal ausgerenkt wird, sollte man lieber direkt ins Krankenhaus.“
Lars Rustige wusste sofort Bescheid
Rustige, der selbst als Physiotherapeut arbeitet, ist zudem auch schon an der Schulter operiert worden und weiß deswegen bestens Bescheid. „Ich habe ihm dann kurz versucht zu helfen, aber da war nichts zu machen. Deshalb habe ich ihm dann direkt gesagt, er müsse ins Krankenhaus. Wie ich es jetzt soweit gehört habe, wurde er da auch direkt behandelt.“
„Die Schulter musste unter Vollnarkose wieder eingerenkt werden, die Schmerzen waren sonst zu stark“, berichtet Scharge.
Auch, wenn es den Nordkirchener natürlich freut, dass er seinem Freund und Gegenspieler am Sonntag helfen konnte, hat er dennoch keine wirklich guten Erinnerung an den Auftritt in Huckarde. „Es dauert da schon so ein, zwei Tage bis das wirklich verarbeitet ist. Gerade wenn das dann beim Training noch einmal genau besprochen wird“, so Rustige.
FC Nordkirchens Leistung „nicht tolerierbar“
„Es war eine Leistung, die so einfach nicht tolerierbar ist. Die Dortmunder Mannschaften sind so geil darauf, uns zu besiegen. Die laufen, bis sie umfallen und wir versuchen da irgendwie halbherzig mitzuhalten. Es hat auf allen Positionen gefehlt, da darf ich mich auch auf keinen Fall rausnehmen“, kritisiert der Mittelfeldspieler offen, der auch ziemlich genau gesehen hat, woran es momentan hapert.
„Ich glaube, dass es viel zu leise auf dem Platz war. Wir hatten unsere Gedanken woanders, waren nicht wirklich da, wo wir sein sollten. Wenn wir so gegen Kemminghausen auftreten, verlieren wir da das nächste Spiel.“
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