Der FC Nordkirchen stolpert im Rennen um den Aufstieg bei der abstiegsbedrohten TSG Dülmen. Mit 0:1 muss sich der Tabellenführer der Fußball-Landesliga 4 geschlagen geben - sehr zum Unmut von Schlussmann Philipp Sandhowe. Laut dem Keeper sei das Ergebnis dem Spielverlauf nicht gerecht geworden.
Auswärtsschwäche beim FC Nordkirchen
„Das ist sehr, sehr ärgerlich“, beginnt Sandhowe. „Wir haben mindestens fünf Chancen, bei denen wir ein Tor machen müssten und die kommen einmal bei uns vor das Tor und machen das 1:0. Von den Chancen her war es eine sehr unglückliche Niederlage.“ Dass der FCN in der Ferne mit Ladehemmung zu kämpfen hat, ist längst kein Geheimnis mehr.
Auswärts kommt der Spitzenreiter gerade mal auf 24 Punkte aus 14 Spielen. Am heimischen Schlosspark hingegen sieht es ganz anders aus. Dort gewannen die Nordkircherner zwölf ihrer 13 Heimspiele - ein Mangel, den sie spätestens zur kommenden Saison abstellen müssen, wenn es vielleicht wieder Westfalenliga-Fußball heißt.
„Wie schon in den letzten Spielen, tun wir uns bei Auswärtsspielen extrem schwer. Man muss sagen, dass das kein gutes Spiel war und wir uns extrem schwer gegen einen tief stehenden Gegner getan haben. Ohne respektlos gegenüber Dülmen zu sein, aber das ist eine Mannschaft, die wir schlagen müssen“, erklärt Sandhowe mit Blick auf die eigenen Ansprüche.

Hinzu kommt die defensive Spielweise einiger Kontrahenten. Sandhowe erklärt, dass sich die Gegner mittlerweile deutlich tiefer fallen lassen und dem FCN komplett die Spielkontrolle überlassen. Gegen die kompakten Abwehrblöcke muss der Spitzenreiter viel riskieren und läuft Gefahr, ausgekontert zu werden.
„In der Hinrunde haben die Mannschaften noch anders gegen uns gespielt. Jetzt ist es sehr schwer, zu Torchancen zu kommen und wenn wir welche haben, dann nutzen wir sie nicht immer“, bemängelt der Schlussmann. Beim Gegentreffer in Dülmen war der Keeper aber machtlos.
Sandhowe erinnert sich: „Es war ein langer Ball hinter die Kette. Der Gegenspieler lief dann von links in den Sechzehner und spitzelt den Ball mit der Picke an mir vorbei.“ Auch an einem guten Tag soll ihm dabei jede Abwehrchance verwehrt bleiben. „Ich glaube, da war nicht viel zu machen. Der Fehler ist schon viel früher passiert, weswegen wir so enttäuscht sind.“
Philipp Sandhowe appelliert an Mannschaft
Vor allem mit Blick auf die Konkurrenz tut die Niederlage „doppelt weh.“ Denn: Verfolger SV Eintracht Ahaus kam gegen Westfalia Gemen nicht über ein Remis hinaus. So bleibt ein Abstand von drei Punkte vorerst bestehen. Grund zur Freude ist das für den Torhüter aber nicht. Der findet deutliche Worte an die Teamkollegen.
„Mir hat der Wille gefehlt und dass wir die Meter zurück machen. Teilweise sind Leute nach einem Ballverlust stehen geblieben, was gar nicht geht. Wir müssen da einfach mehr den Willen und Ehrgeiz haben, den Weg für die Teamkameraden zu machen. Außerdem sollten wir mal mehr auf uns selbst gucken und weniger auf die Tabelle. Die Einstellung hat da sicherlich mitgespielt, dass wir keine gute Leistung gebracht haben. Da müssen wir mehr bei uns bleiben“, appelliert Sandhowe.
Dass das Restprogramm kein Zuckerschlecken wird, weiß der Routinier. „Ich will nicht in paar Wochen da sitzen und besprechen, was wir hätten besser machen müssen. Jeder muss sich dem Ernst der Lage bewusst sein. Wir spielen noch gegen Gegner von unten - für die es noch um etwas geht - und gegen Gegner von oben. Es ist wichtig, sich von Spiel zu Spiel vorzubereiten“, betont Sandhowe.