FC Nordkirchen vor Westfalenliga-Premiere Was für und gegen den Klassenerhalt spricht

Was für und gegen den Klassenerhalt spricht
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Nach dem erneuten Aufstieg geht der FC Nordkirchen in seine erste Saison in die Fußball-Westfalenliga. Doch wie gut ist der Kader von Trainer Mario Plechaty wirklich? Die einzelnen Mannschaftsteile haben wir schon ausführlich beleuchtet, doch es gibt ja noch diverse andere Faktoren, die einen Einfluss auf die Saison haben. Wie stehen die Chancen auf einen Klassenerhalt des FCN?

Die Stimmung

In der vergangenen Saison war die ein großes Plus beim FC Nordkirchen und ein Faktor, warum der Durchmarsch gelang. In dieser Saison muss der FCN erneut zusammenwachsen, es gab wieder eine ganze Reihe von Spielern, die den Verein verlassen haben und solche, die den Klub verstärkt haben. Das gelang aber auch in der abgelaufenen Spielzeit, Probleme in diesem Bereich sind nicht zu erwarten.

Außerdem dürfte Nordkirchen von der (erneuten) Aufstiegseuphorie profitieren. Bislang sind, was die Stimmung betrifft, ähnliche Töne wie in der vergangenen Saison zu hören: ein Plus für den FC Nordkirchen.

Die Erfahrung

Die Erfahrung könnte ein nicht zu unterschätzender Faktor werden – in beide Richtungen. Einerseits ist der Kader des FC Nordkirchen ein junger. Eine gewisse jugendliche Leichtigkeit könnte dem Spiel des Neu-Westfalenligisten guttun.

Problematisch könnte es aber werden, sollte der Erfolg ausbleiben und bei ausbleibenden Ergebnissen der Kopf nach unten gehen, dann sind die erfahrenen Kräfte gefragt. Die gibt es zwar, aber die Ü30-Fraktion am Schlosspark ist doch überschaubar groß: Dann sind gestandene Spieler wie Nils Venneker, Daniel von der Ley oder Philipp Sandhowe gefragt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es auch einige jüngere, meinungsstarke Spieler im Team gibt, die dann gefragt sein werden.

Daniel von der Ley treibt den Ball nach vorne.
Daniel von der Ley gehört zu den erfahrensten Spielern beim FC Nordkirchen. © Weitzel

Ein anderer Erfahrungsaspekt hängt mit der Spielklasse zusammen. Unter anderem Akteure wie Dominik Dupke, von der Ley oder Sandhowe haben Westfalen- teils sogar Oberliga-Erfahrung, solche Spieler bilden beim FC Nordkirchen aber eher die Ausnahme als die Regel.

Umgekehrt gibt es eine Handvoll Spieler, die gerade einmal ihre ersten Schritte im Seniorenbereich gehen. Zu ihnen zählen Lucas Lemberg, Mikael Bayir, Robin Cordes und Philipp Schürmann. Zudem gibt es beispielsweise mit Florian Olbrich oder Luca Gennermann Spieler, die die Landesliga übersprungen haben.

Die Breite im Kader

In dieser Hinsicht dürfte der FC Nordkirchen im Ligavergleich überdurchschnittlich gut aufgestellt sein. 30 Spieler umfasst der Kader. Einige von ihnen werden sich über die Nordkirchener Reserve empfehlen müssen. Allerdings zeigt die aktuelle Verletzungslage am Schlosspark auch, dass – Trainer Plechaty betont das immer wieder mal – alle Spieler gebraucht werden. Der FCN sollte in der Breite mehr als ausreichend aufgestellt sein, vorausgesetzt Ausfälle konzentrieren sich nicht auf einzelne Positionen.

Die Flexibilität

Auch hier dürfte der FC Nordkirchen Vorteile gegenüber vielen Liga-Konkurrenten haben. Viele Spieler können auf gleich mehreren Positionen eingesetzt werden. Von der Ley ist im Mittelfeld zu Hause, kann aber auch als Außenverteidiger spielen, genau umgekehrt ist das bei Fynn Rottmann, der von hinten eine Position vorrücken könnte. Sechser Lars Rustige wurde bereits als Innenverteidiger getestet, Daniel Seidel auch auf verschiedenen Positionen, Lars Wannigmann kann und wird auf dem Feld so gut wie überall eingesetzt. Und zur Not wird Plechaty improvisieren.

Die Liga

Das ist eine recht große Unbekannte. Plechaty selbst sagte, nicht über jeden Gegner genau Bescheid zu wissen. Wie auch? Als Aufsteiger ist das ohnehin kaum möglich. Dafür wird der FCN-Coach aber sein Netzwerk anzapfen. Als Ex-Trainer des Lüner SV, vergangene Saison noch in der Staffel 1 unterwegs, wird er dort seine Beziehungen spielen lassen und dies auch Richtung Norden tun. Trotzdem dürfte hier das größte Fragezeichen für die Nordkirchener liegen.

Fazit

Ein Selbstläufer wird der Klassenerhalt nicht. Damit rechnet aber auch niemand beim FC Nordkirchen. Plechaty wird seiner Mannschaft weiter harte Arbeit verordnen. Nimmt sie diese an und hat sie Glück – etwa was Verletzungen angeht – dann sollte es auch in der Saison 2024/25 Westfalenliga-Fußball am Schlosspark zu sehen geben.

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