Nur vier Tage nach dem Sieg im Derby gegen den Werner SC legt der FC Nordkirchen in der Fußball-Landesliga gleich nach und schlägt auch Westfalia Gemen. Das gelingt den Schlößern auf überzeugende Art und Weise, auch wenn die Effizienz einmal mehr ausbaufähig ist.
Landesliga 4
FC Nordkirchen – Westfalia Gemen 3:1 (2:1)
Dabei sah es gar nicht danach aus, als würde der FCN in irgendeiner Art verschwenderisch mit seinen Chancen umgehen – im Gegenteil: Mit der ersten Aktion gingen die Hausherren gleich in Führung. Nicht einmal eine halbe Minute war gespielt, als Nico Plechaty bei einem Vorstoß den Ball nach innen flanken wollte. Die Kugel erwischte der Rechtsverteidiger aber nicht richtig und so segelte sie ins Netz der Westfalia zur umjubelten Nordkirchener Führung.
Danach war es ein offenes Spiel, in dem der FCN aber alles im Griff hatte, Gemen kaum zur Entfaltung kommen ließ. „Wir haben sicher heute auch etwas Glück gehabt, dass der beste Mann von Gemen runter musste“, fand Nordkirchens Trainer Mario Plechaty. Die Gäste hatten durchaus Pech: Schon nach 23 Minuten musste die Westfalia wechseln, nach 36 ein zweites Mal.
FC Nordkirchen geht in Führung
Da aber stand es schon 2:0 für den FC Nordkirchen. Nach einer starken Aktion über rechts durch Joachim Mrowiec musste Con Lappen nur noch einschieben (21. Minute). Die Schlößer waren die überlegene Mannschaft. Einziger Vorwurf, den man der Plechaty-Elf hätte machen können: Sie hätte deutlich höher führen müssen, denn allein Simon Mors (26./36./42./45.+4), aber auch Daniel von der Ley (36.) hätten für eine Vorentscheidung sorgen können.
So brachte der FC Nordkirchen Gemen unnötig selbst ins Spiel zurück. Nach einem Ball, den der FCN hätte eindeutig klären können, ging es dann Richtung Nordkirchener Tor. Nach einer Flanke fälschte Nico Plechaty unglücklich ins eigene Tor ab (40.). Es war die einzige richtige Chance für Gemen im ganzen Spiel.

„Erstmal ist positiv, dass wir uns so viele Chancen rausspielen“, befand Mario Plechaty. Dass sein Team noch viele Gelegenheiten liegenließ, sei bei einer jungen Mannschaft normal. „Trotzdem haben wir es heute gut gemacht. Klar gibt es immer mal Sachen, die man rauspicken kann, die nicht so gut waren. Wir haben wieder Situationen gehabt, die wir besser ausspielen müssen. Wir haben 3:1 gewonnen und es gut verteidigt.“
Nach dem Seitenwechsel setzte der FCN seine Dominanz fort. Robin Schwick und Lappen scheiterten noch mit einer Doppelchance (47.), ebenso wie erneut Schwick, der die Latte traf und Nils Venneker, der nach einer Ecke zum Schuss kam und knapp verfehlte. Dann aber war Lappen zur Stelle: Nach einer Chance von Schwick holte sich der Offensivmann den Ball und wurde im Strafstoß gelegt. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Nordkirchener sicher (68.). Die restliche Zeit verteidigte der FCN die Führung geschickt und ließ keine Zweifel am verdienten Sieg aufkommen.
Mario Plechaty ist zufrieden
„Es war eine gute Leistung nach dem Donnerstagsspiel. Man hat schon gemerkt, dass ein bisschen die Kraft nachgelassen hat nach 60 Minuten. Deswegen haben wir durchgewechselt“, freute sich Plechaty über die Leistung seiner Elf, die in diesem Jahr erst eine Niederlage kassiert hat. „Wir sind gut drauf, haben eine gute Phase. Man merkt, dass alle wieder gesund sind und können von der Bank anders reagieren. Der Konkurrenzkampf ist wieder da“, erklärte Plechaty.
Eben jener dürfte dafür sorgen, dass der FCN-Trainer weiter allen Spielern die Chance auf einen Einsatz gibt – sicher auch um zu schauen, wer dann doch noch etwas kaltschnäuziger vor des Gegners Kasten ist. Das wollte Plechaty aber nicht in den Vordergrund gestellt wissen: „Sicherlich kann man einiges noch etwas besser machen“, so der Nordkirchener Trainer: „Wenn man aber 3:1 gewinnt, soll man aber nicht negativ sprechen. Heute habe ich nichts zu meckern.“
FCN: Sandhowe – Venneker, Bregenhorn, Mors (71. Hensler), Fricke, Lappen (75. Wannigmann), von der Ley, Seidel, Dukpe (81. Sabellek), Mrowiec (45.+3 Schwick), Plechaty (64. Plechaty)
Tore: 1:0 Plechaty (1.), 2:0 Lappen (21.), 2:1 Plechaty (40./Eigentor), 3:1 Lappen (68./Foulelfmeter)
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