Als Lars Rustige nach rund 40 Minuten im Spiel der Fußball-Landesliga zwischen dem FC Nordkirchen und FC Epe zu Boden geht und sich auf der Erde liegend schmerzverzerrt wälzt, ist es allen, die schon ein paar Spiele mit Beteiligung des Mittelfeldspielers gesehen haben, dass das ein richtig schlechtes Zeichen ist. Schließlich ist Rustige niemand, der grundlos liegenbleibt.
Und leider bestätigt sich der Verdacht. Nachdem der Abräumer per Krankenwagen abtransportiert wird, wird im Krankenhaus die Horrordiagnose gestellt: doppelter Bruch des Wadenbeins.
Für Lars Rustige ist die Saison beendet
„Mir geht es den Umständen entsprechend gut“, sagt Rustige. „Ich habe nur wenig Schmerzen, muss mich aber natürlich schonen.“ Der Physiotherapeut, der diese Funktion auch beim FC Nordkirchen übernimmt, dort schon viele seiner Mitspieler behandelt hat, und außerdem Fitnesscoach des Teams ist, muss nun erst einmal einen Spezialschuh tragen. „Der soll mich schützen. Den muss ich sechs Wochen tragen und da darf ich den Fuß nicht belasten“, sagt der defensive Mittelfeldspieler.
Es ist die nächste schwere Verletzung des Spielers, der zusammen mit Trainer Mario Plechaty vom FC Iserlohn in den Schloßpark gewechselt war. Vor nicht einmal einem Jahr hatte Rustige sein Comeback nach 18-monatiger Verletzungspause gefeiert.

Nun ist für Rustige die laufende Saison beendet – wenn nicht vielleicht sogar mehr. „Für mich ist es auf jeden Fall das Saison-Aus. Aber mein Ziel ist es eigentlich schon, in der Sommervorbereitung wieder auf dem Platz zu stehen. Also wenn alles glattläuft, sollte das auch nicht das Problem sein“, ist Rustige aber optimistisch, dass er in der neuen Spielzeit wieder eine Alternative im Plechaty-Kader ist.
Allerdings ist die Verletzung auch in anderer Hinsicht schwierig für Rustige. „Jetzt muss mehrere Wochen einen Krankenschein nehmen. Das ist schon wirklich hart. Auch für meinen Chef und für meine Chefin, das ist kein Riesenbetrieb, da tut es mir sehr leid. Das tut es aber natürlich auch für meine Patienten“, sagt er und fügt hinzu: „Aber jetzt muss ich einfach an mich denken.“
FC Nordkirchen hat viel Verletzungspech
Und doch denkt Rustige schnell an seine Mannschaft. „Wichtig ist, dass wir mit Nordkirchen unsere Ziele erreichen und unsere Leistung auf dem Platz bringen. Wir müssen gucken, dass wir weiter geduldig arbeiten und von Spiel zu Spiel schauen“, gibt die Nummer vier seinen Mitspielern mit auf den Weg.
Diesen wird Rustige nun erst einmal von außen verfolgen, ein Umstand, der kein einfacher sei. „Es ist extrem ärgerlich. Ich war topfit und richtig gut drauf. Das ist jetzt natürlich scheiße und für den Kopf nicht einfach, aber ich muss positiv bleiben.“
Mit positivem Gefühl am Comeback arbeiten
Immerhin hat Rustige das Fernziel schon ausgemacht, will der Mittelfeldspieler schon in der Sommervorbereitung wieder beim FC Nordkirchen einsteigen und möglichst bald in der neuen Spielzeit eine Kaderoption sein. „Ich schaue von Woche und Woche und steigere entsprechend meine Belastung“, blickt er nach vorne. „Wenn ich nach vier Wochen schon ein bisschen was machen kann, dann werde ich das auch tun – ob das jetzt das Ergometer sein wird oder was auch immer.“
Angesichts der Verletzung scheint der Plan ambitioniert. „Ich glaube schon, dass das realistisch ist“, sagt Rustige. „Vielleicht werde ich mit zwei, drei Wochen Verspätung in die Vorbereitung einsteigen. Wir schauen einfach mal.“ Das würden wohl die meisten genauso unterschreiben – nicht nur diejenigen, die sich bereits mit der Verletzungshistorie Lars Rustiges auseinandergesetzt haben.