FC Nordkirchen ist am Ziel der Träume „Jetzt gibt es nur noch feiern, feiern, feiern“

FC Nordkirchen ist am Ziel der Träume
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Issam Jaber sah die Mannschaft noch kommen, Mario Plechaty erwischte es hingegen mit voller Breitseite: Nach dem geschafften Aufstieg in die Fußball-Westfalenliga ließen sich es die Spieler des FC Nordkirchen nicht nehmen, das Interview zu crashen und ihre Liebe zum Trainerteam auszudrücken, indem sie ihnen eine kalte Dusche verpassten – ob mit Bier oder Sekt, war nicht genau zu klären.

Coach Plechaty und Co-Trainer Jaber schüttelten sich kurz und setzten dann das Gespräch fort – völlig überwältigt von dem, was der FC Nordkirchen in 34 Saison- und dem einen Entscheidungsspiel geleistet hat. „Ich bin ehrlich, ich kann es gerade noch nicht begreifen, ich brauche ein bisschen. Das ist Wahnsinn. Ich habe dran geglaubt, auch heute“, sagte Plechaty und zeigte damit, wie aufregend die Saison war. Einerseits die Überraschung, andererseits die Überzeugung, den Durchmarsch von der Bezirks- in die Westfalenliga zu schaffen.

FC Nordkirchen überrascht

Den hatte wohl kaum jemand für möglich gehalten. Jedenfalls nicht offiziell. Co-Trainer Jaber hatte im Sommer noch die forschesten Töne von sich gegeben und einen Platz unter den ersten sechs möglich gehalten. „Ich durfte ja nicht Platz zwei sagen“, meinte Jaber grinsend. Nun freute er sich umso mehr: „Das ist der Lohn der letzten Monate. We did it. Wir haben es geschafft. Wir sind heute da angekommen, wo wir hinwollten.“

Bis dahin war es aber kein einfacher Weg. In einer schwierigen Partie hätte der FC Nordkirchen eigentlich schon nach drei Minuten führen müssen, hatten die Schlößer durch Simon Mors und Robin Schwick doch schon zwei gute Gelegenheiten. Umso entscheidender war dann, dass Con Lappen den FCN erlöste. „Das 1:0 war extrem wichtig“, befand Plechaty.

Im zweiten Durchgang konnte sich Nordkirchen dann wieder auf die starke Defensive verlassen. Dort kam der Hombrucher SV stärker auf, Plechaty aber war sich sicher: „Ich wusste einfach, dass wir keinen reinbekommen. Die Mannschaft hat sich das verdient. Sie hat eine überragende Saison gespielt“, so der Trainer, der gleich nachlegte: „Wenn es einer verdient hat, dann wir. Ich bin superstolz, kann es aber noch nicht richtig realisieren.“

Beiden Trainern war dann auch anzumerken, wie viel Kraft und Nerven diese Saison gekostet haben. „Jetzt geht es in den Urlaub. Jetzt gibt es nur noch feiern, feiern, feiern und einfach genießen“, sagte Jaber, der die Bedeutung des Durchmarsches herausstellte: „Das ist unfassbar für Nordkirchen, für dieses kleine Dorf.“

Westfalenliga wartet

Doch schon bald wird das Duo auch schon wieder nach vorne blicken. Immerhin wird die Aufgabe in der Westfalenliga nicht kleiner. „Wir werden es jetzt erst einmal genießen. Dann werde ich mit meiner Frau in den Urlaub fahren. Das brauche ich auch, mal richtig durchschnaufen und dann sind wir heiß auf die neue Saison“, sagte Plechaty. „Wir wissen, was uns erwartet. Das wird noch mal eine andere Hausnummer. Vielleicht müssen wir auf dem Transfermarkt noch einmal zuschlagen. Die Mannschaft hat es super gemacht und ich bin richtig stolz. Jetzt genießen wir und dann geht es weiter.“

Da stimmte auch Jaber noch mal mit ein: „Nach Hause will heute eh keiner mehr. Es gibt kein Ende.“