FC Nordkirchen im Kadercheck Wie gut ist der Klub bei der Westfalenliga-Premiere gerüstet?

FC Nordkirchen im Kadercheck: Wie gut ist der Klub bei der Westfalenliga-Premiere gerüstet?
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In der vergangenen Saison gab es die Premiere in der Fußball-Landesliga, nach dem direkten Durchmarsch folgt in dieser gleich die nächste: Der FC Nordkirchen tritt erstmals in der Westfalenliga an. Als Aufsteiger dürfte dem FCN in erster Linie das Ziel Klassenerhalt vorschweben. Doch wie realistisch ist das mit dem Kader der Schlößer?

Die Torhüter

Das Duell in letzter Linie lautet: Philipp Sandhowe gegen Paul Lemberg. Die Ausgangslage ist klar: Der erfahrene Platzhirsch wird vom Neuzugang aus der A-Jugend von RW Ahlen herausgefordert. In der Vorbereitung war nicht direkt abzusehen, welcher Keeper das Rennen machen wird: Naturgemäß durften sich beide zeigen – und beide zeigte, was sie drauf haben.

Die Erfahrung könnte möglicherweise für Sandhowe sprechen. Außerdem weiß Coach Mario Plechaty, was er an seinem Schlussmann hat: Schließlich war Sandhowe in der vergangenen Saison Stammkeeper und einer der Garanten, warum dem FC Nordkirchen der direkte Durchmarsch gelang. So hielt der erfahrene Torwart unter anderem auch den Sieg im Aufstiegsspiel gegen den Hombrucher SV fest.

Allerdings dürfte Lemberg eben ein würdiger Herausforderer sein. Der Konkurrenzkampf um die Nummer eins ist entbrannt. Plechaty dürfte es freuen, dass sich keiner seiner Keeper ausruhen kann.

Ein Wagnis geht der FC Nordkirchen aber vielleicht ein, weil er „nur“ mit einem Duo in die Saison geht. Fällt einer der beiden Torhüter aus, könnte es ganz schnell dünn werden. Andererseits muss Plechaty nicht noch weitere Bankspieler bei Laune halten. Trotzdem könnte es im Kampf um die Nummer eins ein Drahtseilakt sein.

Die Abwehr

Im Defensivverbund könnte es ein wenig mehr Klarheit geben. Plechaty hat für die neue Saison eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette einstudieren lassen, es gibt also einige Plätze zu vergeben. In der Mitte dürfte an Kapitän und Abwehrchef Nils Venneker kein Vorbeikommen geben, auch dessen Stammpartner in der Landesliga-Saison, Lukas Bregenhorn, dürfte gute Karten haben.

Daneben ist in der Innenverteidigung das Rennen eröffnet. Sowohl Robin Cordes als auch Amer Mesic sowie Luca Dombrowski haben Eigenwerbung betrieben. Alle drei sind neu, einen besonders starken Eindruck hat Cordes hinterlassen, der die Nase vorne haben könnte. In jedem Fall stehen Plechaty genügend Alternativen bereit.

Nils Venneker führt den Ball.
Nils Venneker dürfte als Kapitän und Abwehrchef beim FC Nordkirchen in der Verteidigung gesetzt sein. © Jura Weitzel

So wird es wohl auch auf der Außenbahn sein. Hier dürften die Stammpositionen aber wohl eher vergeben sein. Daniel Seidel und Nico Plechaty sollten die besten Chancen haben, Starter in dieser Saison zu werden. Allerdings bekommt das Außenverteidigerpaar durch Leon Lücke und Daniel Jänicke Druck. Zudem wird Florian Siemerling nach einer Seuchensaison auf mehr Einsätze hoffen. Auch Lars Wannigmann spielte zuletzt häufiger auf dieser Position, kann aber auch dem Feld eigentlich überall eingesetzt werden.

Insgesamt sollte der FC Nordkirchen in der Abwehr sehr ordentlich aufgestellt sein. Selbst wenn es Ausfälle oder Formschwächen gibt, hat Plechaty Alternativen. Wichtig wird aber sein, dass Abwehrchef Venneker seine jungen Nebenleute anleitet. Als Kapitän ist er das aber ohnehin gewohnt.

Das Mittelfeld

Auch hier hat Plechaty eine große Auswahl – sogar eine noch größere als in der Defensive. Allein im defensiven Mittelfeld tummelt sich mit Dominik Dupke, Linus Hensler und Luca Gennermann ein Trio. Aus diesem dürfte Dupke erst einmal die besten Karten haben, Hensler und Gennermann bewegen sich auf Augenhöhe.

Dazu kommt noch Lars Rustige, der nach langer Verletzung aber langsam aufgebaut wird und wohl zunächst dosiert zum Einsatz kommen wird. Sollte es hier dünn werden, könnte auch Brian Wolff von der Zehner- auf die Achterposition rücken, sobald er wieder fit ist. Angesichts der Alternativen sind aber so gut wie alle Kombinationen möglich.

Con Lappen treibt den Ball nach vorne.
Con Lappen dürfte gesetzt sein, wenn er wieder fit und im Vollbesitz seiner Kräfte ist. © Jura Weitzel

Noch kniffliger wird es in der offensiven Mittelfeldreihe. Normalerweise wäre sicher Zehner Con Lappen gesetzt. Der ist aber angeschlagen und so dürfte das Rennen komplett neu eröffnet sein auf seiner Position und denen daneben dürften sich Luca Frenzel, Daniel von der Ley, der aber auch beispielsweise als Außenverteidiger spielen kann, Wolff oder Philipp Schürmann um Einsätze bewerben.

Hinzu kommen die noch angeschlagenen oder verletzten Robin Schwick, Luis Krampe oder Florian Olbrich, wobei wohl vor allem die beiden Erstgenannten ganz gute Chancen auf die Startelf haben dürften. Gerade in diesem Mannschaftsteil ist es schwierig, Favoriten auszumachen. Coach Plechaty hat eine große Auswahl. Das Mittelfeld ist das Prunkstück des FC Nordkirchen.

Der Angriff

Hier dürfte Simon Mors die besten Karten auf einen Stammplatz haben. Problem: Der beste Nordkirchener Torschütze der Vorsaison und deutlich erfahrenste FCN-Angreifer ist derzeit verletzt, seine Konkurrenten werden die Möglichkeiten haben, sich zu präsentieren. Zu nennen sind da Lutz Schaemann, Philo Gremme und Mikael Bayir.

Es sind unterschiedliche Spielertypen. Schaemann und Gremme sind körperlich robuste Spieler, dazu kommt Bayir vor allem über seine Geschwindigkeit. Plechaty dürfte von Fall zu Fall entscheiden, wem er den Vorzug gibt, eine Kombination dürfte aber auch im Bereich des Möglichen liegen – vor allem aus der Körperlichkeit Schaemanns und Gremmes und seines schnellen Angreifers Bayir.

In der vergangenen Saison konnte sich der FC Nordkirchen auch auf das torgefährliche Mittelfeld verlassen. Diese Flexibilität, die den Kader ohnehin als Ganzes auszeichnet, wird sicher auch wieder entscheidend werden, vor allem, sollte die Mannschaft vom Schlosspark einen Mors-Ausfall länger kompensieren müssen. Gelingt das nicht, könnte Nordkirchen ein Offensivproblem bekommen.

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