Vor mehr als einem Jahr gab der FC Nordkirchen bekannt, dass Philipp Sandhowe zurück zum späteren Aufsteiger in die Fußball-Landesliga zurückkehren würde. Nach einem einjährigen Intermezzo beim SV Herbern ging es für den 32-Jährigen in diesem Sommer in den Schloßpark zurück. Mit dem FCN überrascht Sandhowe regelmäßig in der Premierensaison in der Landesliga. Wohl kaum jemand hätte damit gerechnet, dass Nordkirchen eine so starke Saison spielt.
„Die ist definitiv sehr stark“, findet auch Sandhowe. „Damit hat wohl am Anfang niemand gerechnet, auch durch die Unbekanntheit der Liga. Ich kannte die ja aus dem letzten Jahr. Ich war selbstbewusst zu sagen, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden, aber dass die Liga so ausgeglichen ist, verwundert mich schon. Da ist jede Woche eine Überraschung dabei.“
FC Nordkirchen überrascht
So wie der FC Nordkirchen zu den unverhofft positiven Erscheinungen zählt. Der Tabellenzweite stellt die drittbeste Defensive in der Landesliga. „Ich glaube, wir sind ein eingeschworener Haufen, wo keiner nach oben oder unten ausreißt“, liefert Sandhowe einen Erklärungsansatz. „Wir treten als Team auf und harmonieren. Da steckt man auch mal für den anderen ein. Bei uns wollen alle mit aller Macht das Tor verteidigen und alle mit aller Macht ein Tor erzielen.“
Besonderes bei ersterem Punkt kommt auf Sandhowe eine große Verantwortung zu. Im Kasten des FC Nordkirchen ist der Keeper gesetzt, verpasste kaum ein Liga-Spiel und wurde ansonsten von seinem Kollegen Yannick Barenberg vertreten, der letztlich aber nicht an Sandhowe vorbeikam, zu konstant waren die Leistungen des Ex-Herberners.
„Ich spiele definitiv eine starke Saison“, findet auch Sandhowe. „Ich habe nichts auszusetzen.“ Wichtig ist außerdem die Sicherheit, die der Schlussmann ausstrahlt. „Ich finde es gut, dass die Jungs wissen, dass sie hinten einen drin haben, der auch mal einen hält, den andere vielleicht reinlassen“, so Sandhowe.
Kein Wunder also, dass der SV Herbern seinen Torwart sicher gerne behalten hätte. Sandhowe selbst verfolgt seine Ex-Kollegen noch, wechselte der 32-Jährige im Sommer 2021 doch unter anderen mit seinen Freunden Tim Bröer und Daniel Krüger zum SVH. Mit Bangen blickt auch Sandhowe auf den Landesliga-16, strahlt aber auch Zuversicht aus, dass seine ehemaligen Kollegen noch über den Strich springen.
Blick auf den SV Herbern
„Da ist viel Qualität da“, glaubt Sandhowe. „Außerdem wurden jetzt Neuzugänge verpflichtet, die weiterhelfen. Wenn die Mannschaft jetzt in einen Flow kommt, kommt die unten raus. Die haben mindestens das Niveau für das Landesliga-Mittelfeld.“
Von dem ist der Tabellenzweite aus Nordkirchen schon ein Stück entfernt. Das vorrangige Saisonziel Klassenerhalt scheint der FCN schon früh in dieser Saison klarmachen zu können. „Man hat schon noch den Blick nach unten“, sagt aber Sandhowe. „Dadurch, dass die Liga so ausgeglichen ist, kannst du bei einer Negativserie noch unten reinrutschen, auch wenn ich davon ausgehe, dass wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben werden.“
Und umgekehrt? Immerhin hat der FC Nordkirchen nur drei Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. „Damit beschäftigen wir uns nicht“, sagt Sandhowe entschieden. „Das ist eine schöne Momentaufnahme. Verlierst du aber zwei Spiele, bist du oben schon wieder weg. Wir werden sehen, wofür es noch reicht.“
Eine Niederlage, die erste in der Landesliga überhaupt, kassierte der FC Nordkirchen im Hinspiel beim SV Wettringen, dem kommenden Gegner. Für Philipp Sandhowe ist das 0:2 aus dem ersten Vergleich Motivation genug, es am Sonntag (15 Uhr) auf heimischem Platz besser zu machen: „Ich bin nicht der Typ, der gegen eine Mannschaft zweimal in einer Saison verliert“, sagt der Keeper und fügt an: „Wir haben etwas wiedergutzumachen.“
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