Wenn am Mittwochabend (19.30 Uhr, Sportzentrum Lindert in Werne) die Fußball-B-Ligisten Werner SC II und SC Capelle aufeinandertreffen, dann stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die in der Vergangenheit auch neben dem Platz das eine oder andere Problem miteinander hatten. In diesem Jahr kämpfen die Teams aber vorrangig mit ihren eigenen Baustellen.
Beim SC Capelle sind diese eindeutig. Die Saison ist, zumindest was die Ergebnisse betrifft, aktuell nahezu ein Totalausfall. Nur drei Punkte aus zehn Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Trotzdem Trainer Reinhard Behlert der Kampfgeist längst noch nicht abhanden gekommen.
„Natürlich ist die Lage unverändert mittelprächtig bei uns. Aber wir fahren auch nicht ohne Aussichten nach Werne. Es steht fest, dass es in dieser Liga keine Spiele gibt, bei denen man vor Anpfiff den Ausgang klar vorhersagen kann“, verordnet sich der Coach den Optimismus, den vor allem auch seine Mannschaft so dringend braucht.
„Kein Derby“ für Behlert
Die Gründe für die bisher schwache Saison liegen für ihn klar auf der Hand: „Wir wissen, woran es liegt. Das ganze Gefüge ist schwierig bei uns, weil immer wieder Spieler ausfallen. Gerne würde ich mal drei, vier Spiele hintereinander mit derselben Elf spielen, aber aktuell ist das nicht möglich.“
Eine zusätzliche Brisanz will er dem Spiel gegen den Lokalrivalen aus Werne dann auch nicht zuschreiben, er sagt sogar: „Das ist eigentlich kein Derby.“ Der SC Capelle sei nicht daran interessiert, die Rivalität im Vorfeld besonders hochzukochen. Mit der Verlegung des Spiels weg vom Sim-Jü-Wochenende sei man den Gastgebern ja auch bereits etwas entgegengekommen.
Werner SC II mit Ausfällen
Sein Team sei natürlich „absolut nicht Favorit. Aber wir versuchen, etwas mitzunehmen“, gibt Behlert die Marschrichtung vor.
Für sein Werner Gegenüber, Spielertrainer Janis Leenders, spielt der Derbycharakter schon eine größere Rolle. Auf einer „Derby-Skala“ von eins bis zehn sei Capelle „schon so bei acht bis neun“ einzuordnen.

„Es ist mit so das reizvollste Derby, weil immer auch eine gewisse Spannung zwischen Capelle und Werne herrscht. Auch weil auf beiden Seiten öfter Mal Spiele nicht verschoben wurden und deshalb Stress herrschte, was vielleicht manchmal auch ein bisschen blöd war“, blickt Leenders zurück.
Diesmal werde die Partie „sicherlich nicht ganz so einfach. Wir haben natürlich schon die Tage Sim-Jü gefeiert und einige Spieler fehlen darüber hinaus wegen Arbeit und Verletzungen“, dämpft der Werner Trainer die Erwartungen.
Die Favoritenrolle seines Teams dürfte allerdings in Stein gemeißelt sein, schließlich könnte der WSC mit einem Sieg auf Platz zwei der Tabelle springen und den SV Südkirchen als ersten Verfolger des VfL Senden II ablösen. „Capelle wird heiß sein und wir sind froh, wenn wir es irgendwie gewinnen. Ich bin gespannt, was dabei morgen Abend rauskommt“, lässt Leenders den neutralen Beobachter auf eine spannende Partie im Lindert hoffen.
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