Coronavirus: Nordkirchener Sportverein beantragt Hilfsgelder

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Coronavirus: Nordkirchener Sportverein beantragt Hilfsgelder

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Weil ihm Einnahmen weggebrochenen sind, hat ein Nordkirchener Sportverein nun Soforthilfe aus öffentlichen Mitteln erhalten. Das schmälert die Verluste.

Nordkirchen

, 16.09.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Entgangene Zuschauereinnahmen oder Verkaufserlöse sowie abgesprungene Sponsoren - Sportvereine haben es in der Corona-Krise nicht leicht. Die ehrenamtlich geführten Vereine haben deswegen mehrere Möglichkeiten, Hilfsgelder zu beantragen. Von einem dieser Töpfe hat ein Nordkirchener Sportverein jetzt Gebrauch gemacht.

Thema war es schon länger im Verein, nun hat Nordkirchens größter Sportverein, der FC Nordkirchen, Hilfsgelder beantragt. Das bestätigte Vereinschefin Stefanie Benting am Dienstag. „Wir haben die Soforthilfe beantragt und sie ist auch genehmigt worden“, sagte Benting. Das Land Nordrhein-Westfalen bezuschusst den FC Nordkirchen mit 9.000 Euro. Der Bescheid liege dem FC Nordkirchen bereits vor.

Grund für den Antrag waren weggebrochene Einnahmen, wie Benting erklärte: „Wir haben uns vor dem Hintergrund dazu entschieden, dass die Dorfmeisterschaften und die Bezirksmeisterschaften ausgefallen sind. Dann war eigentlich klar, dass wir erhebliche Umsatzeinbrüche haben würden.“

Die Dorfmeisterschaften hatte der Verein im Juli offiziell abgesagt. Die Veranstaltung zählt neben dem ebenfalls ausgefallenen Schloss- und Dorflauf zu den größten Sportveranstaltungen in der Gemeinde Nordkirchen. Gut 500 bis 600 Spieler kickten bei dem dreitägigen Hobbyfußball-Turnier zunächst in den Vorrunden gegeneinander. Hinzu kommen zahlreiche Zuschauer und Unterstützer der Mannschaften.

Das macht „die Dorf“ zu einem Riesenevent mit Getränke- und Essensständen, bei dem anders als beim Schloss- und Dorflauf auch wesentlich mehr verzehrt wird. Beim Sportfest der Hochschule für Finanzen übernimmt der FC Nordkirchen zudem die Bewirtung.

Fehlende Einnahmen aus der Dorfmeisterschaft tun dem FC Nordkirchen weh

Das Geld fehlt nun. Deswegen entschied der Hauptvorstand vor rund drei Wochen, die Mittel zu beantragen. Für Stefanie Benting waren die Absage und die damit verbundenen Folgen absehbar. „Uns war, als die Untersagung von Großveranstaltungen und Schützenfesten kam, schon klar, dass die Dorf nicht geht“, sagte die 48-Jährige, die erst im April 2019 den Vorsitz übernommen hat und den FC Nordkirchen in ihrem zweiten Jahr nun durch die schwerste wirtschaftliche Krise seit dem 2. Weltkrieg führen muss.

Für Vorstände sei die Corona-Krise eine Herausforderung. „Wir haben viel Arbeit reingesteckt“, sagte Benting - angefangen bei der Erarbeitung von Rechtsgrundlagen bis hin zur Bewertung von Empfehlungen und der Erstellung des Hygienekonzeptes in Abstimmung mit den Nachbarvereinen SV Südkirchen und SC Capelle. „Dem Ehrenamt wird da schon einiges abverlangt. Teilweise sind wir an unsere Grenzen gestoßen“, sagte Benting. Mittlerweile hätten sich viele Neuerungen eingespielt.

Das Geld helfe dem Verein, der die Abteilungen Fußball, Leichtathletik, Tischtennis, Fitness und Basketball beheimatet, nun enorm. In Schieflage oder gefährdet ist der FC Nordkirchen nicht. Sponsoren und Mitglieder müssen sich also keine Sorgen machen. Weitere Inanspruchnahmen von Mitteln seien derzeit auch nicht geplant, teilte Benting mit.