Die zweite Mannschaft des Lüner SV – das ging in den vergangenen Jahren regelmäßig schief, der Verein musste das Team mehrfach im Saisonverlauf abmelden. Nach dem neuerlichen Crash im Februar 2023 kündigte Vereinsboss Imdat Acar an, den Neuanfang in der Fußball-Kreisliga C zu machen, mit einer zweiten Mannschaft, die komplett losgelöst sein sollte von der ersten. Dafür verstärkte sich der LSV mit vielen externen Spielern, installierte mit Atalay Cicek einen neuen Trainer. Der Start ist dem LSV II definitiv gelungen.
„Wir haben neun Punkte aus drei Spielen geholt, die nimmt uns schon mal keiner mehr“, ist Cicek mit der Maximalausbeute selbstredend zufrieden. Fußballerisch sieht der Trainer allerdings noch durchaus Potenzial, vor allem in einem Mannschaftsteil: „Wir haben bisher zu viele Gegentore kassiert, daran müssen wir arbeiten.“
In drei Spielen klingelte es schon sieben Mal im Lüner Kasten. Gut, dass sich die Offensive zeitgleich als sehr treffsicher erweist – obwohl Cicek noch auf viele Spieler verzichten muss. „Wir haben noch einige gesperrte Jungs, bei denen die Freigabe des alten Vereins fehlt“, klärt er auf, weiß aber, dass bald Besserung eintritt: „Dawid Surmiak wird jetzt die Tage freigemacht und auch bei Albert Juric gehen wir davon aus, dass er nächste Woche spielen kann.“ Surmiak kam vom SuS Oberaden, Juric aus der zweiten Mannschaft der SG Gahmen. „Da gingen die Vorstellungen über die Ablöse auseinander“, sagt Cicek, betont aber, dass man sich nun einig geworden sei.
Albert Juric bald spielberechtigt
Mit Juric und Surmiak erhält seine Offensive dann nochmal eine ganz neue Qualität. Die brauche es auch, denn so richtig könne Cicek die Liga bisher nicht einschätzen: „Nach drei Spieltagen ist es für Prognosen noch ein wenig früh. Osmanlispor II hat beispielsweise im ersten Spiel 14 Tore geschossen, sich danach aber schwergetan. Für mich gehört Phönix Eving ansonsten zu den ärgsten Konkurrenten.“
Das Ziel des Lüner SV ist klar, die Kreisliga C soll nur eine Durchgangsstation sein. Alles andere als der Aufstieg am Ende der Saison wäre eine Enttäuschung.
Großer Kader bei Lüner SV II
Dass die Ergebnisse teils knapp ausfielen – gegen Nette II gewann der LSV nur knapp mit 3:2 – beunruhigt Cicek dabei keineswegs: „Wir haben bislang jede Woche eine neue Mannschaft auf dem Platz, teilweise mit Altherren-Spielern, weil wir noch viele gesperrte und angeschlagene Spieler hatten. Die kommen jetzt nach und nach dazu und bringen eine ganz andere Qualität rein.“
Und auch die Sorge, dass die Mannschaft im Saisonverlauf auseinanderbricht, sei in diesem Jahr ganz weit weg: „Die Jungs fühlen sich richtig wohl hier, bleiben nach dem Training oft lange am Platz, manchmal zu lang. Wir haben einen großen Kader von über 30 Mann und eine Trainingsbeteiligung von durchschnittlich 20 Spielern.“