Youngster wechselt in die Zweite von BW Alstedde „Es war immer ein Privileg zu spielen“

„Es war immer ein Privileg zu spielen“
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Beinahe wäre es das schon gewesen mit Fußball, dabei erlebte Cagatay Tutar einen guten Start bei den Senioren von BW Alstedde. Eigentlich Jugendspieler, sammelte er zu Beginn der abgelaufenen Saison einiges an Spielzeit in der Bezirksliga, bevor es einen Bruch im Spiel des heute 20-Jährigen gab. Aufgrund seines dualen Studiums stand dann sogar im Raum, die Schuhe an den Nagel zu hängen. Seine Mitspieler überredeten Tutar jedoch, es weiter zu versuchen.

Und so wird der defensive Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung zum Einsatz kommt, weiter für BW Alstedde auflaufen – allerdings für die Reserve. „In der Ersten ist es so, dass ich nur einmal die Woche trainieren konnte. Bei einem Kader von 30 Leuten, die alle auf einem tollen Niveau sind, kommst du mit einmal pro Woche Training nicht weiter“, erklärt Tutar den Schritt und fügt erfrischend ehrlich an: „Mental habe ich nicht die Lust darauf, mich auf den Konkurrenzkampf einzulassen.“

Cagatay Tutar lässt Rückkehr offen

Dabei ist es ihm wichtig, zu betonen, dass dies nicht mit seinen Mitspielern zusammenhänge: „Menschlich sind das super Jungs. Ich habe mich total wohlgefühlt.“ Trotzdem ist die Bezirksliga keine Option für ihn. Es mit dem Fußball sein zu lassen, aber auch nicht: „Ich sehe Fußball als Ausgleich.“

Eine kleine Hintertür, in das Bezirksliga-Team von Trainer Athavan Varathan zurückzukehren, lässt sich Tutar offen, ohne jedoch einen Anspruch zu formulieren: „Wenn Bedarf da ist und die Mannschaft mich braucht, wird er mich ansprechen.“ Dann stünde er bereit. „Ich habe nicht das Recht zu entscheiden, wo ich spiele“, sagt Tutar, der betont: „Es gab einen sauberen Cut. Ich habe angeboten, dass sich Ata melden kann, wenn ich gebraucht werde.“

Cagatay Tutar spielt den Ball.
Cagatay Tutar bleibt BW Alstedde erhalten, läuft aber für die U23 auf. © Günther Goldstein

Dieser Schnitt kommt vielleicht nicht überraschend, beschreibt aber auch einen kleinen Sinneswandel. Immerhin sagt Tutar: „Ich habe die Erste seit meiner Kindheit verfolgt. Es ist ein bisschen das Feeling eines Dorfvereins: Einmal die Woche trifft sich das Dorf am Platz. Bei der Zweiten ist das etwas anders, da ist das Interesse nicht so groß.“

Trotzdem sei er dankbar, wie der 20-Jährige sagt: „Die Interessen und Prioritäten haben sich verlagert. Ich habe zwei Tore für die Erste geschossen. Das bedeutet mir sehr viel. Es war immer ein Privileg zu spielen.“

Teilnahme am Aurubis Cup

Nun geht es eben in der BWA-Zweiten weiter, für die Tutar auch beim Aurubis Cup aufläuft. Immer dabei: Tutars Vater: „Ich mache das auch, um ihn zu ehren. Er ist immer am Platz, wenn ich spiele. Ich weiß, dass ihm das viel bedeutet, egal in welcher Liga ich spiele.“

Das wird in der neuen Saison die Kreisliga B sein, auch wenn Tutar schon bewiesen hat, dass das Talent für eine höherklassige Liga vorhanden ist. „Ich möchte im Verein bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen, den Verein zu wechseln.“ Auch ans Aufhören denke er nicht: „Fußball ist keine Sportart, bei der man von heute auf morgen aufhören kann.“

Potenzial bei BW Alstedde

Zumal er Potenzial bei der Zweiten der Blau-Weißen sieht: „Wir wollen oben mitspielen. Für eine U23 haben wir einen guten Kader. Wir haben gegen BV Lünen gut mitgehalten. Darauf kann man aufbauen“, so der 20-Jährige.

Und wie sieht es perspektivisch mit einer Rückkehr in die erste Mannschaft aus? „Ganz ehrlich: In der nächsten Zeit wird es nicht weniger. Das Studium ist erst einmal nicht vorbei“, sagt Cagatay Tutar. Der Alstedder stellte aber auch fest: „Das Bauchkribbeln, wenn man den Platz betritt - und das Aufwärmen mit den Jungs: Das habe ich schon vermisst. Ich habe einfach gemerkt, dass es noch in den Beinen juckt.“

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