Während seine Mitspieler am Donnerstagabend den 3:0-Sieg gegen die U23 des Holzwickeder SC feierten, steuerte Benedikt Lehn von Westfalia Wethmar nochmal auf den Schiedsrichter zu und suchte das Gespräch. Zwei Entscheidungen des Unparteiischen konnte der Mittelfeldspieler nicht so richtig nachvollziehen – bei beiden sah er Gelb und in Summe damit Gelb-Rot. „Für mich sind beide Karten unberechtigt“, stellt der Wethmarer klar.
Das Gespräch nutzte nichts, der Platzverweis bleibt bestehen und für Lehn bedeutet das die frühzeitige Winterpause: Am kommenden Spieltag hat Wethmar spielfrei, die finale Begegnung gegen den Geisecker SV wird Lehn verpassen. „Dass ich das Spiel verpasse, nervt mich natürlich. Aber das schaffen die Jungs auch ohne mich. Was mich viel mehr nervt, sind die beiden Karten an sich“, hadert Lehn.
Den ersten Karton zückte der Schiedsrichter in der Mitte der ersten Halbzeit. Lehn gibt die Situation wieder: „Ich habe auf den Boden gespuckt, das ist ja normal im Fußball. Ein Gegenspieler dachte aber, dass ich in seine Richtung spucke und er spuckt zurück in meine Richtung, auch auf den Boden.“ Der Schiri verwarnte beide mit den Worten: „Ich hätte euch beiden auch Rot geben können!“
Rot auf der Ersatzbank
Rot sah Lehn dann erst kurz vor dem Ende, als er bereits längst ausgewechselt war. Als Maurice Adamsky die Wethmarer mit dem 2:0 in der 87. Minute erlöste, war der Jubel entsprechend groß. „Ich weiß nicht so richtig, was vorgefallen ist“, rätselt neben Lehn auch sein Trainer Paul Mantei über die zweite Gelbe Karte. „Ist doch klar, dass man in so einem wichtigen Spiel Emotionen rauslässt, wenn man jubelt“, findet Lehn. Für den Schiedsrichter waren das nach dem 2:0 allerdings zu viele Emotionen – er zeigte Lehn die Ampelkarte. „Das ist natürlich bitter, dass er uns jetzt fehlt“, ärgert sich Mantei.
Wethmar presst stark
Es war der einzige Wermutstropfen an einem ansonsten sehr positiven Abend für Wethmar. Der 3:0-Sieg war nie gefährdet, der TuS überzeugte offensiv wie defensiv und sprang durch die gewonnenen Punkte sogar von den Abstiegsrängen. „Wir waren das ganze Spiel über dominant. Wenn wir mit Druck und Lautstärke angelaufen sind, wussten die Holzwickeder ja gar nicht mehr, wo links und rechts ist“, nennt Lehn einen der Schlüssel zum Sieg.
Was dem neutralen Beobachter an diesem Abend außerdem auffiel: Wethmar hatte durchgehend eine positive Haltung, während Holzwickede regelmäßig nörgelte, haderte und mit sich selbst unzufrieden war. „Die Stimmung ist super bei uns. Der Zusammenhalt untereinander zeichnet uns aus und deshalb macht es auch im Abstiegskampf sehr viel Spaß. Jeder möchte da unten raus und macht Wege für den anderen“, erklärt Lehn – im letzten Spiel vor Weihnachten gegen den Geisecker SV müssen seine Mitspieler dann für ihn stellvertretend Wege auf dem Platz machen.