Wethmar II ist das Team der Stunde Müsliriegel sorgt nach Abpfiff für Krankenwagen-Einsatz

Wethmar II ist das Team der Stunde
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Das Spiel zwischen den Reserven von Westfalia Wethmar und dem SSV Mühlhausen war längst vorbei, da wurde es noch einmal dramatisch. Die Wethmarer feierten in der Kabine den souveränen 3:0-Sieg am Mühlbach, mussten dann allerdings den Notruf tätigen – wegen eines Müsliriegels. „Ich bin allergisch gegen Nüsse und habe nicht drauf geachtet, was in dem Riegel drin ist“, berichtet Luis Hunschede – der Kapitän Wethmars jedenfalls reagierte schnell und auch die ärztliche Hilfe war im Handumdrehen vor Ort: „Das hat vielleicht sechs Minuten gedauert“, so Hunschede. Der 22-Jährige wurde zunächst im Krankenwagen behandelt, fuhr zur Sicherheit aber auch mit ins Krankenhaus: „Diese allergischen Reaktionen sind schwierig einzuschätzen, nach zwei Stunden im Krankenhaus konnte ich aber wieder fahren.“

Am Ende ist also alles glimpflich ausgegangen, Hunschede nahm in dieser Woche auch ganz normal am Mannschaftstraining teil. Auswirkungen durch den allergischen Schock gibt es keine. Und so wird der Kapitän auch ganz normal am Sonntag wieder in der Startelf stehen, wenn Wethmar II den FC Overberge (Anstoß 13 Uhr) empfängt – und seinen Höhenflug fortsetzen will.

Nur Spitzenreiter TuRa Bergkamen holte in der Rückrunde mehr Punkte als die Elf vom Cappenberger See. Wethmar II gewann sechs der letzten sieben Spiele, einzig das 0:0 gegen RW Unna trübt die Bilanz. Nach der Hinrunde, die Wethmar auf Rang zwölf beendete, war das nicht unbedingt zu erwarten – schwierig zu erklären ist die Leistungsexplosion offenbar auch: „Wir haben taktisch und im Training eigentlich nichts verändert. Auffällig ist aber, dass einfach jeder richtig Bock hat und dass wir uns an die einfachen Dinge halten. An das, was wir vorher besprochen haben“, so Hunschede.

Wethmar-Kapitän Luis Hunschede steht neben einem am Boden liegenden Spieler.
Wethmar-Kapitän Luis Hunschede musste nach dem Sieg über Mühlhausen II ins Krankenhaus. © Ray Heese

Ein simples Rezept, doch der Erfolg gibt Wethmar Recht. Sechs Spiele stehen in dieser Saison noch aus. „Unser Ziel ist es natürlich, so viele Punkte wie möglich zu holen“, gibt Hunschede die Marschroute vor und denkt dabei besonders an den kommenden Gegner: „Mit Overberge haben wir noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel haben wir 1:4 verloren“, erinnert der Kapitän sich und sagt: „Wir möchten zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.“

Für Overberge zählt noch jeder Punkt im Abstiegskampf. Sorgen, derer sich Wethmar durch den fulminanten Lauf längst entledigt hat. „In der Kreisliga geht es einfach ganz viel über Kampf“, weiß Hunschede – und den hat seine Truppe inzwischen mehr als nur angenommen: „Unser Training in den letzten Wochen ist überragend, das spiegelt sich auch sonntags wider. Unsere Bank ist 90 Minuten lang lautstark dabei, das hilft uns enorm.“

Verdienter Sieg für Wethmar

Das war auch gegen Mühlhausen so. Zusätzlich zum Support von der Seitenlinie funktionierte auch auf dem Rasen fast alles. Vor allem vor dem gegnerischen Tor präsentierte sich Wethmar effektiv, machte aus vier Chancen drei Treffer. „Der Sieg war definitiv verdient. Wir haben den Ball sehr vernünftig laufen lassen und mit wenig Kontakten gespielt“, beobachtete Hunschede. Mit dem 3:0 zur Pause war das Spiel bereits vorentschieden, nach dem Seitenwechsel reichte Wethmar der Verwaltungsmodus – erst in der Kabine wurde es nach Abpfiff nochmal brenzlig.