Betritt man die Kabine der ersten Mannschaft von Westfalia Wethmar, fühlt man sich wohl kurzzeitig so, als wäre das Fußballspielen der eigene Hauptberuf. Erst wenn die Fußballer des TuS an den Wochenenden der harte Alltag in der Kreisliga A einholt, werden sie höchstwahrscheinlich aus dem kleinen Profifußball-Traum aufgeweckt. Ab sofort verfügt das Team am Cappenberger See nämlich über eine Kabine, auf die der eine oder andere Regionalliga-Spieler wohl wirklich neidisch wäre.

Dass die Kabinen über eine derartige Ausstattung verfügen, sei jedoch alles andere als selbstverständlich und mit einem enormen Aufwand verbunden gewesen, erklärt Wethmar-Coach Dominik Ciernioch, der Initiator des Projekts. Die ehemalige Kabine, in der das Team bis zum jetzigen Abschluss der Renovierung verweilte, habe zwar auch über keine schlechte Ausstattung verfügt, erklärt Ciernioch zunächst: „Da hatten wir auch schon eigene Spinde, aber nur Metall-Spinde.“
Dennoch wollten er und die Mannschaft die Kabine noch ein bisschen aufwerten. Die Idee, die Umkleiden in diesem Ausmaß auszubauen, kam dem Trainer bereits vor zwei, drei Jahren. Damals scheiterte die Umsetzung allerdings an Platzmangel in der alten Kabine. In dieser Saison wurde Ciernioch mit mit seinem Team dann plötzlich zur ersten Mannschaft und die dadurch freigewordene Kabine der ehemaligen Ersten ließ den Traum prompt wieder aufleben.

„Ich habe mich dann auf die Suche begeben, kannte aber auch schon die Spinde, die wir jetzt haben. Nach und nach habe ich die dann bestellt“, berichtet das Wethmar-Urgestein weiter. Gleichzeitig sei er mit seiner Mannschaft auf die Suche nach Sponsoren gegangen. Dann begann der Renovierungsprozess. Zunächst wurde die Kabine der ehemaligen Ersten entrümpelt, die Wände wurden verspachtelt und neu gestrichen.
Großer Dank an alle Beteiligten
Immer wieder seien dann einige Spinde dazugekommen. Auch für den Materialraum seien noch viele Dinge besorgt worden. Nun, drei Monate später, ist die Renovierung der Kabine so gut wie abgeschlossen. „Spätestens zur Winterpause ist die Kabine tip-top und fertig“, freut sich Ciernioch, dem besonders ein Punkt wichtig zu erwähnen ist: „Egal ob an Sponsoren, Helfer, die Mannschaft oder den Verein – allen gilt ein großes Dankeschön.“
Ohne die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten sei eine derartige Umsetzung nicht möglich gewesen, unterstreicht Ciernioch noch einmal. „Ob es jetzt um den Transport der Schränke ging, das Streichen oder irgendwelche Wand-Tattoos zu besorgen, das war schon super. Wir haben das am Ende des Tages gemeinsam auf die Beine gestellt“, freut sich der Wethmar-Coach und ist insgesamt auch ein bisschen stolz auf das Projekt. „Die Kabine ist jetzt wohl ein bisschen mehr als Kreisliga- oder Bezirksliga-Niveau“, gibt er lachend zu.
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