Westfalia Wethmar steckt mitten in den Planungen Kommenden Dienstag ist „Deadline Day“

Westfalia Wethmar steckt mitten in den Planungen
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Bis vor ein paar Wochen lief am Cappenberger See alles den geregelten Gang. Sportlich war der Abstieg Westfalia Wethmars aus der Bezirksliga zwar mehr oder weniger beschlossene Sache, die Kaderplanungen für die kommende Spielzeit aber liefen bereits, in der ersten wie in der zweiten Mannschaft. Dann allerdings folgten unruhige Tage: Der Abstieg war rechnerisch besiegelt und der Verein beschloss, die zweite Mannschaft freiwillig absteigen zu lassen und Dominik Ciernioch und sein Trainerteam zu den Coaches der ersten Mannschaft zu befördern. Benjamin Fasse, Sportlicher Leiter, verkündete im Anschluss daran seinen Rücktritt, sodass es nun Cierniochs Aufgabe ist, die Gespräche mit den Spielern zu führen.

„Das ist gerade schon eine intensive Zeit“, macht Ciernioch keinen Hehl daraus, dass er aktuell mehr Stunden als sonst üblich auf der Anlage an der Wehrenboldstraße verbringt. Die Kaderplanungen nähern sich aber dem Ende: „Der Großteil der Spieler ist verarztet, nur ein paar Entscheidungen sind noch offen.“ In den Fällen will Ciernioch in den nächsten Tagen Klarheit haben und erklärt den Dienstag (23. Mai) zum „Deadline Day“.

Bevor nicht alle Entscheidungen festgezurrt sind, will Wethmar keine Wasserstandsmeldungen darüber abgeben, wer den Verein verlässt und wer bleibt. Es dürfte aber eine ganze Reihe Spieler aus der ersten Mannschaft geben, die in der neuen Saison ein anderes Trikot tragen werden. „Der eine oder andere Spieler wurde von Vereinen nochmal angeschrieben, als klar war, wie es bei uns weitergeht. Bei einigen der Jungs war auch schon länger klar, dass sie nicht bei uns weitermachen“, sagt Ciernioch.

Wethmars Teams sind gut vernetzt

Während Wethmar nach einem Jahrzehnt Bezirksliga vor einem Neuanfang steht, wird sich für Ciernioch gar nicht viel ändern. Er wird in derselben Liga trainieren wie aktuell, zudem werden seine Spieler aus der jetzigen zweiten Mannschaft den Großteil der neuen Ersten stellen. „Durch die Jungs, die aus der Ersten bleiben, gewinnen wir richtig an Qualität und werden eine sehr gute Truppe zusammen haben“, ist Ciernioch überzeugt.

Einen so großen Umbruch kann er ohnehin nicht erkennen: „Erste und zweite Mannschaft waren schon immer gut vernetzt, die Spieler kennen sich alle gut.“

Paul Mantei blickt auf das Spielgeschehen.
Paul Mantei (M., Hintergrund) steht am Sonntag bereits das letzte Mal für Westfalia Wethmar an der Seitenlinie. © Goldstein

Dass er den Neuanfang als Trainer leiten soll, damit hatte Ciernioch indes nicht gerechnet: „Ich war schon überrascht, dass die Anfrage vom Verein kam. Es spiegelt aber wohl Wertschätzung dafür wider, was wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben.“ Der Trainer spricht deshalb von einem „wir“, weil es für ihn keine Alternative war, den Job alleine zu übernehmen: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich es nur mache, wenn ich es mit meinem Trainerteam gemeinsam mache.“ Was er und unter anderem sein Co-Trainer Emre Tikici aufgebaut hätten, „war ein langer Weg, den wir jetzt veredeln können“.

Mit der zweiten Mannschaft hat Ciernioch in der Rückrunde bewiesen, dass Wethmar in der kommenden Saison eine gute Rolle spielen kann: Sein Team ist seit elf Spielen ungeschlagen, würde mit einer besseren Hinrunde um einen Platz auf dem Treppchen spielen.

Sechs Punkte sind Wethmars Ziel

Bleibt sein Team erhalten und wird durch Spieler aus der ersten Mannschaft ergänzt, dürfte mit Wethmar zu rechnen sein – Umbruch hin oder her. So weit will Dominik Ciernioch aber nicht schauen. „Wir haben noch zwei Spiele, aus denen wir sechs Punkte holen wollen“, stellt er vor den schwierigen Abschluss-Aufgaben beim SuS Oberaden (Sonntag, 15 Uhr, Sugambrerstraße 1) und zu Hause gegen den Kamener SC klar.

Wethmars erste Mannschaft beendet an diesem Sonntag ihre Zugehörigkeit zur Bezirksliga. Weil das Team von Trainer Paul Mantei am letzten Spieltag spielfrei hat, ist der Auftritt beim VfL Kemminghausen (Sonntag 15 Uhr, Gretelweg 1) der vorerst letzte im überkreislichen Fußball.

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