Am Ende war es nur noch Kampf. Ein Kampf, den Westfalia Wethmar für sich entschied – durch Aufopferung, durch Einsatz und durch mehr Coolness in den wichtigen Momenten. Trotz eines deutlich verbesserten zweiten Durchgangs hatte BW Alstedde im Derby das Nachsehen. Und Wethmar gewann an diesem Freitagabend mehr als nur drei Punkte.
Bezirksliga 8
Westfalia Wethmar – BW Alstedde 3:1 (2:0)
Sinnbildlich die Szene aus der 89. Minute. Dem Augenblick, in dem die Emotionen auf dem Platz den Siedepunkt erreichten, sich eine Rudelbildung mit knapp 20 Beteiligten auf dem Rasen entwickelte und Alsteddes Ferki Saku die Nerven verlor. Nach einem Tritt zückte der Schiedsrichter zurecht die Rote Karte und Alstedde rannte vergeblich und zu Zehnt gegen den 1:3-Rückstand an. Feierstimmung hingegen bei Wethmar. „Ich weiß nicht, was die Jungs geplant haben. Wir lassen den Abend auf uns zukommen, – das ist eh immer das Beste“, freute sich Wethmar-Coach Paul Mantei auf eine vermutlich lange Nacht.
Eingebrockt hatten sich die Blau-Weißen die Suppe bereits vor dem Seitenwechsel. Engagiert gingen beide Mannschaften zu Werke, Wethmar aber agierte mit einem Hauch mehr Mut und wurde belohnt: Nach einem Eckball traf Dominik Voß abgefälscht zur Führung für die Hausherren (28. Minute). Alstedde hatte durchgehend mehr Ballbesitz, wurde partiell gefährlich nach Standardsituation und vornehmlich durch Abwehr-Hüne Kadir Koc, die letzte Durchschlagskraft entwickelte die Elf von Trainer Stefan Hoffmann aber einfach nicht.
Ganz anders die Westfalia, die dank eines Geniestreiches von Niklas Wehner mit 2:0 (41.) in die Kabine gingen. Aus halblinker Position schnibbelte der Flügelspieler die Kugel butterweich in die lange Ecke – BWA-Schlussmann Thorben Krause hatte nicht den Hauch einer Chance.
Koc verkürzt für BW Alstedde
Alstedde musste mehr riskieren und kam auch ganz anders aus der Kabine. Die Hoffmann-Elf schaltete mindestens einen Gang höher und erwischte Wethmar auf dem falschen Fuß: Koc traf nach Ecke zügig zum Anschluss (51.). Alstedde lief an und drückte, die dicke Chance hatte dann aber Wehner auf der Gegenseite, der diesmal seinen Meister in Krause fand.
Alstedde war weiter gefährlich, vor allem nach Standards: Eine Ecke von Hermes senkte sich ganz gefährlich auf das Tor von Bendix Wagner, der Wethmar-Keeper lenkte die Kugel über die Querlatte.
Und in all die Offensivbemühungen fiel schließlich der 3:1-Siegtreffer, als der eingewechselte Marius Mantei einen Ball ins Tor spitzelte (79.). Alstedde drückte im Anschluss weiter, kam aber nicht mehr zwingend vor das Tor von Wagner. Die Stimmung bei den Blau-Weißen war entsprechend überschaubar. „Wethmar kommt drei Mal vors Tor und schießt drei Tore. Wir haben 80 Prozent Ballbesitz“, ärgerte sich Alsteddes Trainer Hoffmann.
Für den TuS hingegen startete eine Nacht mit viel Feierei. Drei Punkte gehen auf das Konto der abstiegsbedrohten Westfalia, – dazu aber gibt es noch eine ganze Menge Rückenwind und Selbstvertrauen für den Kampf um den Klassenerhalt.
TWW: Wagner – Goebel, Ronneburger, Mark, Lehn (74. Mantei), Voß, Schöpf, Wehner (88. Walters), Fischer, Sonnen, Schmitt (90. Jansen)
BWA: Krause – Shaibu, Stork (73. Kir), Lindner (46. Saku), Cicek, Koc, Mechken (80. Skrobisch), Nowak (90. Ekici), Frenzel, Hermes, Aruna
Tore: 1:0 Voß (28.), 2:0 Wehner (41.), 2:1 Koc (51.), 3:1 Mantei (79.)
Rote Karte: Saku (89./Tätlichkeit)