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Wechsel des Lüner SV steht kurz bevor: Mehr als 300 Kilometer für ein Spiel
Fußball
Westfalenligist Lüner SV hat den Wechsel von Staffel 2 zu 1 beantragt. Einige Teams aus der Staffel 2 hat der LSV wohl satt und nimmt dafür deutlich längere Anfahrten in Kauf.
45,32 Kilometer waren die Gegner laut Google Maps im Durchschnitt von der Anlage des Lüner SV entfernt - in der vergangenen Westfalenliga-Saison, Staffel 2. Am Montag soll sich entscheiden, ob der Wechsel in die Staffel 1 wirksam wird.
Die Anfahrtswege würden sich dadurch mehr als verdoppeln. Durchschnittlich 94,02 Kilometer müssten die Lüner zu ihren neuen Liga-Konkurrenten zurücklegen. Für das Auswärtsspiel gegen den FC Preußen Espelkamp verbringen die Spieler, Verantwortlichen und Fans dann mehr Zeit im Auto als auf dem Platz: 302 Kilometer für den Hin- und Rückweg, knapp vier Stunden Autofahrt.
Dennoch sieht Hampel in dem Wechsel Chancen: „Neue Reize, viele schöne Anlagen - mal etwas anderes.“ Dass dabei traditionsreiche Derbys nicht mehr stattfinden würden, empfindet Hampel eher als Erleichterung. „Ich will nicht zum 13. Mal gegen, zum Beispiel, Wickede spielen.“ Aber auch andere Begegnungen ist der Mannschaftschef satt.
Gute Mischung für harte Liga
Der LSV habe sich laut Hampel bereits mit einem Busunternehmen geeinigt. Bei Spieltagen würden dann Spieler, Verantwortliche und Fans gemeinsam zu den Auswärtsspielen fahren.
„Dadurch bleiben auch mehr Fans länger am Platz, sind bei der Pressekonferenz dabei“, erklärt Hampel und ergänzt: „Ich kenne die Staffel 2 in- und auswendig, aber in der neuen Staffel muss ich mich stärker mit Gegner-Analysen befassen.“ Hampel erwartet eine physisch härtere Liga, zu der sein momentaner Kader gut passe.
„Ich sehe da einen Vorteil, weil wir eine gute Mischung aus Mentalitätsspielern, wie zum Beispiel Marius Kröner, Matthias Göke, Felix Rudolf oder Gianluca Reis und aus schnellen, wendigen Spielern, wie Milan Sekulic, Luca Frenzel oder Neuzugang Mohammad Alokla haben.“
Ein weiterer Neuzugang, der ebenfalls schnell und quirlig sein soll, sei bereits in Planung.
Entscheidung innerhalb der nächsten Tage
„Es würde mich total überraschen, wenn wir nicht in die Staffel rein können“, sagt Hampel. Die Entscheidung darüber wird wohl im Laufe der nächsten Tage stattfinden. Hampel geht vom Montag (20. Juli) aus.
„Soweit ich das weiß, waren wir die Einzigen, die einen Wechsel beantragt haben und es herrscht sowieso ein Ungleichgewicht in den Staffeln.“ Zudem steht auch schon fest, wann der LSV in die neue Spielzeit startet. Am 6. September soll es losgehen wurde bereits am Mittwoch (15. Juli) bekanntgegeben.