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Vincent Stenzel verliert mit RW Oberhausen beim BVB: „Ich hätte gerne mehr Einsatzzeiten“
Vincent Stenzel
Der Lüner Vincent Stenzel spielt beim Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen. Am Montag gab es für Stenzel die Rückkehr zu seinen Wurzeln: zu Borussia Dortmund. Eine besondere Partie für ihn.
Immer wieder bleibt Vincent Stenzel stehen. Manchmal nur wenige Sekunden, ehe er sich wieder umdreht. Die Beine locker vom Boden anhebt, sich weiter warm macht.
In einigen Momenten steht er gefühlte Minuten nur da, wirkt, als würde er nur darauf warten, dass endlich sein Name gerufen wird. Stenzel läuft sich während der Regionalliga-Partie zwischen Borussia Dortmunds U23 und dem Rot-Weiß Oberhausen warm.

Vincent-Louis Stenzel bestritt am Montag ein Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II. © Patrick Schröer
Er will in die Partie reinkommen, das merkt man ihm an. Doch es sind andere Namen, die von Oberhausens Co-Trainer Dirk Langenbein zu den Auswechselspielern gerufen werden. Erst Raphael Steinmetz, dann Philipp Gödde.
Stenzel muss geduldig bleiben und dabei zusehen, wie seine Offensiv-Kollegen Chance um Chance vergeben. Teilweise unglücklich, teilweise unnötig. Selbst als der BVB in der 70. Minute das 2:0 durch Magnus Kaastrup erzielt, ist Stenzels Chance noch nicht gekommen. Erst zehn Minuten später, genau in der 80. Minute wird er gemeinsam mit Tarik Kurt zur Bank gerufen, darf sich das rot-weiße Trikot überstreifen.
Die Rote Karte für Stenzel beim letzten Mal
Die 81. Minute läuft, als Stenzel in die Partie kommt. Den Rasen betritt, auf dem er das letzte Mal vor rund dreieinhalb Jahren gespielt hat. Damals noch für die U23 des BVB, seinen heutigen Gegner. Stenzel und der BVB unterlagen im März 2015 dem MSV Duisburg mit 1:4. Lediglich sieben Minuten war Stenzel in seiner letzten Partie im Stadion Rote Erde auf dem Platz. Er kam in der 63. Minute, musste nach sieben Minuten schon wieder den Platz verlassen. Stenzel zog damals die Notbremse, hielt einen Duisburger als letzter Mann am Trikot fest, sah dafür Rot. 19 Jahre war er da jung.

Vincent-Louis Stenzel (l.) unterlag am Montag der BVB-Reserve mit 0:2. © Patrick Schröer
Nun die Rückkehr zu den einstigen Wurzeln für den gebürtigen Lüner, der so eine große Verbindung zu Borussia Dortmund hat. Beinah ein ganzes Jahrzehnt spielte Stenzel in schwarzgelb, fing 2004 in der Dortmunder Jugend an. Hatte lediglich zwei Zwischenstationen in den Jugendabteilungen von der TSG Hoffenheim und dem FSV Mainz 05, ehe er auch sein letztes Juniorenjahr und seine ersten Schritte im Profifußball-Bereich beim BVB machte.
Stenzel kickte schon in Freiburg, Halle, Jena und Bonn
Für den Lüner folgten Intermezzos beim SC Freiburg II, dem Halleschen FC, Halbserien bei Carl Zeiss Jena und dem Bonner SC und seit dieser Spielzeit die Station in Oberhausen. „An sich fühle ich mich sehr gut. Ich fühle mich sehr wohl. Klar, bin ich nicht ganz zufrieden“, erzählt Stenzel, „ich hätte gerne mehr Einsatzzeiten. Ich glaube, das geht nicht nur mir so, sondern jedem Spieler, der nicht spielt. Abgesehen davon, fühle ich mich sehr wohl.“ Nun kehrte Stenzel als Gegner der Borussia zurück, nur rund 15 Kilometer von seinem Geburtsort Lünen. Eine spezielle Partie: „Ja klar, es ist immer was besonderes hier zu spielen beim alten Verein. Schön, mal wieder hier zu sein.“ Stenzel schafft es nicht, positiv auf sich aufmerksam zu machen auf dem Platz. Er spielt unauffällig in den rund zehn Minuten, die er auf dem Platz steht. Die Niederlage gegen die U23 des BVB kann Stenzel nicht abwenden.

Nach dem Spiel herzte Vincent-Louis Stenzel seine Gegenspieler. © Patrick Schröer
Während alle anderen Oberhausener Spieler schon längst in der Kabine waren, stand Stenzel noch lange an den Tribünen, führte viele Gespräche. Ein Wiedersehen mit vielen Weggefährten. Dennoch überwiegte die Enttäuschung über die 0:2-Niederlage beim 22-Jährigen: „Ich fand, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Wir haben die Chancen nicht gemacht. Hätten wir den ein oder anderen Ball vielleicht reingehauen, wäre das Ergebnis vielleicht anders ausgegangen.“
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