Lüner Vereine schlagen Alarm Baustelle an der Vierfach-Turnhalle sorgt für „Schlammwüste“

Baustelle an der Vierfach-Turnhalle sorgt für „Schlammwüste“
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„Katastrophe“ und „Schlammwüste“ sind Worte, die häufig fallen, wenn sich Michael Tautz (60) und Martin Wanata (59) über die Situation rund um die Vierfach-Turnhalle in Lünen-Süd unterhalten. Tautz ist Vorsitzender der Ringer des VfK Lünen-Süd, Wanata gehört dem Gesamtvorstand des VfB Lünen an. Seit über zwei Jahren sind ihre Klubs in der Turnhalle beheimatet, die neben den Schülern der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule auch zahlreichen Vereinen als Sportstätte dient.

VfK Lünen-Süd möchte Deutsche Meisterschaft ausrichten

Die schlechte Stimmung der Verantwortlichen hat vor allem mit dem Außenbereich zu tun. In der kalten, nassen Jahreszeit ist es für Zuschauer und Sportler nur schwer möglich, ohne Dreck an den Schuhen in die Halle zu kommen. Das zeigt sich an den Fliesen und auf der Zuschauertribüne.

Die Vierfach-Turnhalle ist Teil des „Campus Lünen-Süd“. Ein großes Projekt, für das seit Jahren die Bagger rund um die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule rollen. Anfang 2023 haben die beiden Klubs von Wanata und Tautz die Bewirtschaftung der Halle übernommen, seitdem kümmern sie sich neben der Belegung auch um die Reinigung der Turnhalle. Sie organisieren Turniere, Veranstaltungen und die Schichten der Reinigungskräfte.

Ein Bauzaun steht rund um einen gepflasterten Eingang zu einer Sporthalle.
Der Fünfmeter-Streifen an der Vierfach-Turnhalle ist noch nicht fertiggestellt. © Guenther Goldstein

Um die Halle herum ist ein versiegelter Fünfmeter-Streifen, der aber nicht den gesamten Sporttempel umfasst. Bis das der Fall ist, sollen noch zwei bis drei Monate verstreichen, wie die Stadtverwaltung kürzlich mitteilte, nachdem sich ein Leser besorgt zu den schleppenden Bauarbeiten gemeldet hatte.

Der Bereich, der weiter als fünf Meter von der Hallenwand entfernt liegt, ist noch unversiegelt und zum Teil von schlammigen Pfützen übersät. Ein weiteres Problem, das den Verantwortlichen unter den Nägeln brennt, ist die Parkplatzsituation. Circa 50 Autos können am Seitenrand vor dem Wendehammer parken, gegenüber liegt eine Bushaltestelle. Hinter der Halle ist nach dem Schulunterricht auch noch Platz für ein paar Autos, Matsche und Pfützen inklusive.

„Wir würden hier gerne eine Deutsche Meisterschaft ausrichten. Das geht aber nicht“, sagt Michael Tautz. Und das liegt nicht an der Halle. Dort ist mehr als genug Platz. 500 Zuschauer können auf der Tribüne sitzen, die Etagen sind barrierefrei und weiträumig ausgebaut.

Autos stehen am Straßenrand.
Die Parkplätze vor der Vierfach-Turnhalle werden unter der Woche für den Schulbetrieb genutzt. Bei großen Sportveranstaltungen wird es hier eng. © Guenther Goldstein

„Es muss irgendetwas passieren. Das ist ein großes Chaos rundherum. Die Stadt hat den Bau groß als Eventhalle präsentiert. Es muss sich dringend etwas tun, um die Halle so zu nutzen, wie es vorgesehen ist. So ist das kein Vorzeigebild“, sagt Tautz.

Keine Zeitangabe für die Fertigstellung

Der Austausch mit der Stadt sei nicht besonders intensiv, erzählen die Verantwortlichen. Als sie die Halle übernahmen, sei ihnen in Aussicht gestellt worden, dass der Außenbereich in ein bis zwei Jahren fertig sei. Nun geht es ins dritte Jahr. Dass eine Fertigstellung noch lange nicht in Sicht ist, zeigt sich exemplarisch an der sogenannten „Multifunktionsfläche“.

Eine dreieckförmige Fläche zwischen der Halle und dem Fußballplatz des VfB Lünen, die ausgehoben ist und derzeit als Regenrückhaltebecken dient. Angedacht ist, die Fläche irgendwann als Außenbereich für die Sportveranstaltungen zu nutzen.

Eine matschige Fläche. Im Hintergrund steht ein Bauzaun. Auf der Fläche sind viele Pfützen zu sehen.
So sieht es hinter der Vierfach-Turnhalle aus. © Guenther Goldstein

Einen Stillstand der Arbeiten dementiert die Stadt deutlich. „Die Arbeiten wurden kontinuierlich fortgesetzt, außer zwischen den Feiertagen sowie an den Tagen mit schlechtem Wetter“, sagt Sprecher Daniel Claeßen, räumt aber ein, dass das Projekt nicht mehr im Zeitplan liegt. Als Grund nennt er die „andauernde Schlechtwetterlage sowie die Weihnachtspause“.

Die entscheidende Frage nach einer genauen Zeitangabe kann die Stadt nicht beantworten. Das könne die Stadt erst nach einer Prüfung durch den zuständigen Architekten machen.