VfB Lünen am unteren Rand des Niemandslandes Pascal Harder blickt neidisch zum BV Brambauer

VfB Lünen am unteren Rand des Niemandslandes
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Vor gut anderthalb Monaten holten der BV Brambauer und der VfB Lünen das verschobene Derby nach, trennten sich eine Woche vor dem offiziellen Start in die Rückrunde mit einem irren 4:4 voneinander. Ein irgendwie passendes Resultat, blieben die beiden Lüner Klubs damit doch punktgleiche Tabellennachbarn. Beide hegten zudem den klaren Plan, sich in der zweiten Saisonhälfte auf den fünften Platz vorzuschieben. Die Umsetzung dessen funktioniert bislang nur in Brambauer.

VfB Lünen ist Achter der Tabelle

Der BVB holte in den sechs Spielen nach dem Derby 16 Punkte und damit fast die Maximalausbeute. Bei den Lünen-Südern sieht es karger aus, die Mannschaft von Trainer Pascal Harder sammelte acht Zähler. Zeit für einen neidischen Blick in Richtung des Ortsrivalen: „Brambauer macht alles richtig und genau das, was eigentlich wir uns vorgenommen haben. Die sind jetzt Fünfter und haben Ruhe.“

Beim VfB sieht die Welt ein wenig anders aus. Die Süder stehen auf Rang acht, haben allerdings nur vier Punkte Vorsprung auf den 13., den MSV Dortmund – der Platz, der vermutlich die Abstiegsrelegation wird spielen müssen. Im Niemandsland des Tableaus bewegt sich der VfB am unteren Ende. „Die Tabelle spiegelt nicht das wider, was wir auf den Platz bringen“, sagt Harder, der sein Team ein ganzes Stück weiter oben sieht.

Finn Welter beim Kopfball
Finn Welter (l.) und der VfB Lünen sind auf der Suche nach dem Spielglück. © Goldstein

„Wir gehören jetzt nicht unter die ersten drei, so überragend sind wir auch nicht. Aber ein paar Punkte mehr müssten es schon sein“, findet Harder angesichts der Auftritte seiner Mannschaft. Die seien selten so, dass der VfB seine Spiele verdient verliert oder nicht gewinnt – zuletzt auch am Sonntag gegen den VfL Hörde.

„Wir nutzen die eigenen Chancen nicht, während die Gegner uns bei jedem Fehler bestrafen“, so Harder, der sich insbesondere gegen Hörde im falschen Film wähnte: „Der Torwart hält da zwei Dinger, wo ich mir nur an den Kopf fassen kann.“ Auf der Gegenseite erzielte Hörde mit dem ersten Abschluss die Führung. „Ein Sonntagsschuss, direkt ins Eck. Uns fehlt das Glück – aber gefühlt sage ich das auch schon seit drei Monaten“, berichtet Harder.

VfB Lünen nun gegen SF Sölderholz

Allein mit fehlendem Spielglück will der Trainer die magere Ausbeute jedoch nicht begründen: „Manchmal fehlt der allerletzte Funken Einsatz, ohne dass ich da jemandem einen Vorwurf mache. Es geht eher um Kaltschnäuzigkeit. Wir haben niemanden, der immer für Tore gut ist, das wird bei uns auf viele Schultern verteilt. Uns fehlt ein echter Knipser.“

Maik Küchler in Bestform könnte dieser jemand sein, der Routinier fiel zuletzt aber verletzt aus. Für das Spiel am Sonntag bei den SF Sölderholz (Anstoß: 15.15 Uhr) erwartet Harder seinen Stürmer eher nicht zurück, sicherlich aber nach der Osterpause gegen Ay Yildiz Derne.

VfB Lünen steht vor zwei wichtigen Spielen

Es werden zwei Spiele gegen Teams, die hinter dem VfB stehen. „Wenn wir die beide verlieren, geht die Lampe aber mal so richtig an bei uns“, weiß Harder, dass sein VfB dringend punkten muss, um Ruhe zu haben. „Dass es nach unten nicht so viel Abstand ist, das muss jetzt in die Köpfe der Jungs rein“, fordert er. Gelingt das, ist auch beim VfB Lünen eine Serie möglich, wie sie der BV Brambauer aktuell hinlegt – über fünf Siege in Folge würde sich an der Dammwiese jedenfalls niemand beklagen.