Gleich sechs neue Spieler hat der VfB Lünen in der vergangenen Woche für die erste Mannschaft präsentiert. Das Besondere: Alle Akteure hat der Klub aus der eigenen zweiten Mannschaft hochgezogen. Dass Spieler innerhalb eines Vereins die Teams wechseln, ist keine Seltenheit. Meistens passiert das allerdings weit vor Saisonbeginn, der Zeitpunkt mitten in der Saison kommt überraschend. In Michel Holzenthal, Jari Pospiech, Arda Sen, Ege Taskin, Timur Vogel und Daniel Denk holte das Trainerteam um Almir Halilovic gleich sechs Leistungsträger aus der eigenen Zweiten. Erstgenannter sammelte sogar Westfalenligaerfahrung für den Lüner SV.
VfB Lünen hat ein neues Sextett
Die Überlegung, sich mit den Spielern aus der zweiten Mannschaft zu verstärken, kam aber nicht kurzfristig. „Wir hatten uns da schon lange Gedanken drüber gemacht, auch schon zu Saisonbeginn, ob wir die Jungs schon sofort mit aufnehmen sollen. Das Problem war einfach, dass von den sechs Spielern vier immer nur freitags trainieren können, weil die montags bis donnerstags zum größten Teil in Münster studieren und dann erst am Donnerstagabend zurückkommen. Das hat dann natürlich nicht gepasst und wir wollten einfach allgemein mal den ganzen Saisonstart abwarten“, erklärt Halilovic.

Bekanntermaßen lief der Saisonstart bei den Südern turbulent ab. Nach der Unruhe zwischen Vorstand und Mannschaft verließen auch einige Spieler den Verein, ein paar kehrten in der Zwischenzeit zum Team zurück. Trotzdem hatten Halilovic und seine Co-Trainer das Gefühl, die Kaderbreite stärken zu müssen. So setzten sich die Trainer beider Mannschaften und die Spieler vor zwei Wochen zusammen und besprachen das weitere Vorgehen.
Halilovic lobt Qualität der Spieler
So kamen alle Parteien zu dem Entschluss, dass das Sextett fortan für die erste Mannschaft aufläuft. Ein besonderer Dank gebührte dabei auch dem Trainerteam der zweiten Mannschaft, wie Halilovic betont: „Ein riesiges Dankeschön an die Beiden, dass die den Jungs auch keine Steine in den Weg gelegt haben, sodass wir diesen Wechsel vollziehen konnten von unten nach oben.“
Von der Qualität seiner neuen Schützlinge ist der Lüner Coach überzeugt: „Die Jungs sind wirklich gut, die haben eine gute Ausbildung genossen. Die gewinnen jedes Duell in der Luft und am Boden. Die haben alle sechs mindestens das Liga-Niveau. Von daher ist das für uns natürlich eine Riesen-Verstärkung, macht den Kader breiter, macht es den anderen Jungs auch schwerer und wir erhoffen uns einfach dadurch klar und deutlich mehr Potenzial im Kader. Es macht mehr Spaß beim Training, wenn du dann statt 14 Spielern, 18 oder 19 da rumlaufen hast. Das ist schon ein Unterschied.“