Es lief die 64. Minute in der Begegnung zwischen dem BV Brambauer und der SpVg Berghofen am vergangenen Sonntag. Das Spiel der Kreisliga A2 Dortmund war bereits entschieden, die Lüner führten mit 6:0. Eine herbe Enttäuschung für die Gäste, standen die Dortmunder doch vor dem Spiel noch drei Punkte vor dem BVB. In besagter Spielminute kam es dann zu einer folgenschweren Aktion – für einen Brambaueraner. Dennis Köse foulte seinen Gegenspieler und geriet in der Folge mit diesem aneinander.
Dennis Köse sieht Rote Karte
Köse beschreibt die Situation: „Das war eigentlich eine Allerweltsaktion, ein normales Foul. Mein Gegenspieler hat sich darüber aber ziemlich aufgeregt und versucht, nachzutreten. Das musste nicht sein. Da habe ich dann mit erhobenem Zeigefinger in Richtung seines Gesichts gezeigt.“
Folgerichtig gab es dann einen Platzverweis. Aber nicht etwa für das versuchte Nachtreten des Berghofeners, sondern für Dennis Köse. „Ich konnte es gar nicht glauben und war ziemlich perplex. Ich dachte erst, es gibt die Rote Karte für den Anderen. Der Schiedsrichter hat mir nach dem Spiel gesagt, er wollte erst Gelb zeigen, hat aber wahrgenommen, dass zwei Finger von mir Richtung Hals gegangen sind. Der Schiedsrichter hat auch eine Tätlichkeit eingetragen. Da kann ich nur drüber schmunzeln“, schildert der 37-Jährige die Szene.
Auch sein Trainer David Sawatzki war nach dem Spiel noch fassungslos über die Entscheidung. „Es wird ihm eine Tätlichkeit vorgeworfen. Aber das können wir nicht so stehen lassen, da werden wir Einspruch einlegen. Die von Berghofen haben sich auch nicht beschwert und Köse ist auch nicht der Typ für eine Tätlichkeit“, erklärte Sawatzki.
Gegenspieler des BV Brambauer mit Stellungnahme
In die gleiche Kerbe schlägt auch Köse selbst: „Ich bin nicht der Typ für sowas. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal eine Rote Karte gesehen habe. Ich habe meinen Gegenspieler weder verletzen wollen, noch habe ich ihm ins Gesicht gegriffen.“ Trotzdem räumt er ein, dass er vielleicht hätte anders auf die Situation reagieren können.

So oder so ist die Thematik ein Fall für das Sportgericht. Ein Spieler der SpVg Berghofen springt jetzt sogar für Köse in die Bresche. Finn Westerheide war an der Aktion zwar nicht beteiligt, hatte aber einen guten Blick auf die Situation. Er war bereits am Sonntag proaktiv auf den Schiedsrichter zugegangen und habe seine Sicht der Dinge dargelegt. Des Weiteren ließ er Köse eine schriftliche Stellungnahme per Mail zukommen, die nun auch dem Sportgericht dienen soll.
„Das ist eine super Aktion von ihm und ich hoffe, dass es hilft, damit ich nicht so lange gesperrt werde. Vielleicht gibt es dann nur eine Woche Sperre wegen der Tatsachenentscheidung. Ich hoffe aber natürlich auf einen Freispruch“, zeigt Köse dankbar.
Nun liegt der Fall beim Sportgericht, das auch die Version des Schiedsrichters und des beteiligten Berghofener Spielers anhört. Eine Abmilderung der Strafe scheint aufgrund der Umstände aber der richtige Weg zu sein.