Kaum war das Tor gefallen, machte der Stadionsprecher in Westfalia Wethmars TWW-Aurubis-Arena deutlich, wo er diesen Weitschuss von Tom Meier einordnen würde: „Ich glaube, wir haben hier gerade schon mal das Tor des Monats gesehen. Torschütze zum 2:2: unsere Nummer 15, Tom Meier“, kommentierte er den Ausgleich Wethmars gegen TIU Rünthe.
Tom Meier erzielt Traumtor für Westfalia Wethmar
Es war ein irres Fußballspiel, das am Ende 7:4 für die Westfalia ausging. Doch reden wir nochmal kurz über diesen Treffer. Wethmar hatte einen Einwurf auf Höhe des Strafraums, linke Seite. Robin Schmitt warf in Richtung Tom Meier. Der Ball titschte einmal auf. Dann zog Tom Meier mit dem rechten Außenrist ab. Der Ball flog hoch in die Luft und senkte sich kurz vor dem Tor steil nach unten – und ins Netz. Wäre der Begriff des Bogenlampenschusses noch nicht erfunden worden: Tom Meier hätte ihn mit seinem Tor gegen Rünthe geprägt.

Dabei ist Tom Meier bei Wethmar nicht gerade als Distanzschütze bekannt. „Die Jungs machen sich immer über mich lustig, dass ich von außerhalb des Sechzehners keine Tore schießen kann“, erzählte Tom Meier nach dem Spiel. „Da hab ich mir gedacht: Komm, jetzt knallst du den mal rein.“
Dass der Schuss so gelingt – damit hatte Meier dann doch nicht gerechnet. „Ich wollte den schon als Bogenlampe hinten reinschießen. Aber dass ich ihn so treffe, war dann auch Glück.“ Das schönste Tor seiner Karriere? Soweit würde er dann nicht gehen, so Meier. Aber: „Es gehört definitiv zu den besten!“
Kritik an der Defensive gegen TIU Rünthe
Von seinem Tor einmal abgesehen, war Meier mit dem Spiel nur bedingt zufrieden. „Defensiv war das heute katastrophal von uns allen“, sagte der Wethmarer. Denn trotz sieben geschossener Tore kassierte Westfalia auch ganze vier Stück. „Wir haben viel zu viel zugelassen und viel zu viele individuelle Fehler gemacht.“
Zumindest nach vorne habe seine Mannschaft gut gespielt, fand Meier. „Aber die Kaltschnäuzigkeit hat komplett gefehlt.“
Kaum zu glauben bei sieben Toren – doch Meiers Analyse ist durchaus nachvollziehbar. Vor allem in der ersten Hälfte spielte sich Wethmar ausschließlich hochkarätige Torchancen heraus, von denen sie jedoch einige liegenließen. „Da hätten wir den Sack einfach schon zumachen müssen“, bewertete Meier die Chancenauswertung.