Die Fußballer des TuS Niederaden starten in der kommenden Saison freiwillig eine Liga tiefer in der Kreisliga B2. Nach vielen Diskussionen, ob der Verein eine Mannschaft auf die Beine gestellt bekommt, wurden für die nächste Spielzeit nun sogar zwei Mannschaften gemeldet. Die Erste spielt in der B-Liga, die Zweite in C-Liga. Wer in welcher Mannschaft spielen wird, ist derweil noch offen. Der neue Trainer ist der bisherige Sportliche Leiter des TuS Niederaden: Thorsten Springer folgt auf Amel Mesic und wird in der nächsten Spielzeit beide Mannschaften betreuen.
Der Verein traf die Entscheidung nach einem langen Kommunikationsprozess: „Wir hatten Gespräche mit den Mannschaften, mit den Spielern, die da sind“, sagt Springer. Oder vielmehr mit den Spielern, die übrig geblieben sind: Vom ehemaligen Kader sind fünf da geblieben, der Rest hat den Verein verlassen. Viele hat es geballt zum SV Preußen Lünen gezogen. Die Entscheidung, zwei Mannschaften zu stellen, bleibt auch unter Vorbehalt. Bei zurzeit insgesamt 35 Spielern für beide Mannschaften ist der TuS weiterhin dünn besetzt. „Wir wollen es zumindest versuchen“, zeigt Springer jedoch Kampfgeist für die neue Saison.
Jeder bekommt eine Chance
Der neue Trainer wird dann die erste und zweite Mannschaft gleichermaßen betreuen und gleichzeitig trainieren. Wer schlussendlich in der ersten und wer in der zweiten Mannschaft spielen wird, sei bis dato noch völlig offen. „Jeder kann es in die Erste schaffen, jeder hat die Chance“, füttert Springer den Konkurrenzkampf in der Vorbereitung.
Vor allem die Ferienzeit sorge dafür, dass sich jeder beweisen kann, weil einige Spieler im Urlaub oder aus anderen Gründen nicht da sind. Diejenigen, die da sind, bekommen also auch Einsatzzeiten in der ersten Mannschaften bei den Freundschaftsspielen. Die Test- und Trainingsspiele werden Klarheit darüber geben, wer für Niederaden in der Kreisliga B und wer in der Kreisliga C spielen wird.

Bis zum ersten Pflichtspiel ist der TuS zusätzlich noch auf der Suche nach einem Verantwortlichen für die Spiele der zweiten Mannschaft, da Springer ja nicht zeitgleich beide Mannschaften betreuen kann. Die Einsatzzeiten halten sich aber in Grenzen. „Er muss eigentlich nur sonntags, höchstens noch freitags für das Spiel und die Vorbereitung können. Wir haben ja aber auch noch Zeit – und gucken, ob es denn klappt“, so Springer.
TuS Niederaden wird kämpfen
Von vielen ist der Verein für die kommende Saison schon abgeschrieben worden. Nachdem in der vergangenen Saison an Spieltagen teilweise nur gerade so elf Spieler zusammengekratzt werden konnten, hat unter anderem Ex-Coach Amel Mesic dem Verein eine düstere Zukunft vorausgesagt. Dass nun zwei Mannschaften gemeldet wurden, ist ein starkes Signal vom kleinen Sportverein aus Lünen.
„Das sind alles Kämpfertypen“, schwärmt Springer von der Einstellung der Spieler aus der Ersten, die da geblieben sind und für den Verein kämpfen würden. Neben der Einstellung wird die Kameradschaft in der Saisonvorbereitung im Fokus stehen. Zwischen erster und zweiter Mannschaft soll keine Distanz mehr, sondern viel mehr Geschlossenheit herrschen. „Deshalb trinken wir auch am Freitag“, verrät Springer die erste teambildende Maßnahme.
Das Ziel sei der Klassenerhalt. „Wir wollen natürlich nicht absteigen“, hält der neue Coach aufgrund der herausfordernden Situation den Ball flach, was die eigenen Ambitionen betrifft. „Aber wir werden auf jeden Fall alles versuchen.“
Die Spieler der zweiten und ersten Mannschaft haben in den Testspielen die Chance, den Worten Taten folgen zu lassen. Zum Beispiel am kommenden Sonntag. Da spielt der TuS Niederaden im ersten Freundschaftsspiel gegen die Dritte von Kirchderne. Dann gilt es, sich zu beweisen. Und von da an bis zum Saisonauftakt für jeden Spieler jeden Sonntag aufs Neue.
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