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Trotz Krankenschein: Mehrere Spieler laufen für ihre Vereine auf und wollen nicht entdeckt werden
Fußball
Gleich mehrere Fälle sind bekannt, in denen Spieler trotz eines Krankenscheins für ihren Verein aufgelaufen sind. Dabei nutzen die Spieler die Möglichkeit, dass ihre Namen nicht veröffentlicht werden.
Ein berühmter Spruch, der jeden Sonntag über die Fußballplätze Deutschlands hallt, ist: „Der muss morgen wieder zur Arbeit.“ Meist gerufen nach einem harten Foulspiel, gilt dieser Ausruf wahrlich nicht für alle Spieler.
Denn ein gängiges Prozedere ist es wohl bereits seit mehreren Jahren, dass Spieler trotz eines Krankenscheins am Sonntag zum Spiel erscheinen oder auflaufen.
Mehrere Fälle, in denen Spieler trotz Krankenschein spielen
Gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie, in denen es viele Unternehmen wirtschaftlich schwer haben und so teils hintergangen werden, sollte diese Frage des Anstands sich eigentlich erübrigt haben. Hat sie sich aber wohl nicht.
Auch in dieser Spielzeit gab es bereits mehrere Fälle, in denen Spieler zugegeben haben, dass sie trotz eines Krankenscheins aufgelaufen sind.
Angefangen in den Kreisligen bis in den überkreislichen Bereich. An den vergangenen beiden Spieltagen gab es erneut Fälle, in denen dies in der Region der Fall war.
Auf dem Portal Fussball.de sind die Spieler dann nicht in den Aufstellungen zu finden, sind lediglich mit der Trikotnummer und dem Zusatz „k. A.“ für „keine Angabe“ angegeben.
Jeder Spieler, jeder Trainer und jeder Schiedsrichter hat die Möglichkeit, seinen Namen aus dem Spielbericht streichen zu lassen, teilt der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) mit. „Das hat einfach nur datenschutzrechtliche Gründe“, erklärt Meike Ebbert von der Pressestelle des FLVW. Durch die Datenschutz-Grundverordnung, die 2018 durch die Europäische Union eingeführt wurde, gab es auch Umstellungen bei den Fußballverbänden, um der Verordnung gerecht zu werden.
Wie die Vereine diese Möglichkeit nutzen, um so zum Beispiel einen Spieler auf nicht-öffentlich zu stellen, der einen Krankenschein hat, dazu äußert sich der Verband nicht. Es bleibt den Vereinen selbst überlassen, wie sie mit der Thematik umgehen, denn das Streichen des Namens wird nicht nur aus diesem Grund verwendet.
Praktik ist „weit verbreitet“
„Es gibt immer wieder Fälle, in denen Personen ihren Namen auf nicht-öffentlich stellen“, erklärt Timo Lammert, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Fußballkreises Dortmund. Dem Fußballkreis sind Beispiele bekannt, in denen Menschen ihren Namen streichen lassen, um nicht im Spielbericht entdeckt zu werden. Auch Schiedsrichter können diese Option verwenden. Auch wenn der Großteil aller Spieler im Spielbericht angegeben ist, sagt Lammert, dass es „weit verbreitet“ ist, dass Namen nicht öffentlich gemacht werden.
Sehen können den Namen dann lediglich der Gegner, der Schiedsrichter und der Staffelleiter. Auf Fussball.de ist der Name nicht zu finden.
Gerade während der aktuellen Pandemie-Lage durch das Coronavirus empfiehlt der Fußballkreis Dortmund, nicht mit Krankheits-Symptomen zu Spielen zu erscheinen.
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