Der starke Wind fegte nur so über den Platz des VfB Hüls am Badeweiher. Der Tabellensechste der Bezirksliga 9 empfing an einem stürmischen Sonntag den A-Kreisligisten VfB Lünen, der sich in der ersten Halbzeit – um bei dem sprachlichen Bild zu bleiben – offensiv nur wie ein laues Lüftchen präsentierte. In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Lüner deutlich, trotzdem setzte sich der klassenhöhere VfB Hüls am Ende mit 3:2 durch.
Nur zwei Tage nach der Marler Hallenstadtmeisterschaft, bei der die Badeweiher-Kicker von Trainer Christoph Schlebach einen starken vierten Platz holten, zeigte der VfB Hüls in der ersten Halbzeit gegen den VfB aus Lünen ebenfalls eine gute Leistung. Einziges Manko: die Chancenverwertung. Das lag an einem überragend aufgelegten Lüner Torhüter Kevin Glaap, der reihenweise Großchancen der Hülser vereitelte.
Ob in der 21. Minute gegen Daniel Bieber, der frei vor dem Lüner Kasten zum Schuss kam, oder nur Momente später beim Kopfball von Nino Schlutt. Lünens Keeper ließ die Hülser Offensive im ersten Durchgang mit starken Paraden verzweifeln. „Die erste Halbzeit war eigentlich ganz gut. Da hatten wir viele Spielanteile, haben uns viele Torchancen rausgespielt. Klar, die Tore haben wir nicht gemacht, das war das einzige Manko“, analysierte Christoph Schlebach, Trainer des VfB Hüls.
Hüls-Neuzugang Miguel Cornelius trifft zur Führung
Einer konnte allerdings nach 23 Minuten den bärenstarken Glaap bezwingen: Neuzugang Miguel Cornelius, der bereits in der Halle zu den besten Spielern zählte, rutschte erst beinahe aus, behielt dann aber aus rund elf Metern die nötige Ruhe, um unten links zur 1:0-Führung der Hülser einzuschieben. Lünens Trainer Pascal Harder bemerkte zur ersten Halbzeit: „Das war zu wild. Wir haben den Zugriff oft nicht bekommen.“

Und obwohl der VfB Hüls weiter munter nach vorne spielte und von den Lünern kaum Offensivpower kam, ging es mit einem 1:1 in die Pause. Und dabei half der Gastgeber gehörig mit: Nach einem riskanten Einwurf zu Torwart Timo Kulak, der noch versuchte, den Ball am Lüner Angreifer vorbeizuspitzeln, was jedoch misslang, musste Lünens Dennis Schulz den Ball nur noch ins leere Tor einschieben (40.).
VfB Lünen in der zweiten Halbzeit besser
In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer, die dem Wind trotzten, ein deutlich verändertes Bild. Nach vielen Wechseln auf beiden Seiten kam nun der VfB Lünen zu mehreren guten Möglichkeiten. Und das, was Lünens Trainer Harder über die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit sagte, konstatierte Schlebach zur Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit. „Die zweite Halbzeit fand ich zu wild“, erklärte er und fügte hinzu: „Wir haben viele Fehlpässe gespielt, vom Aufbauspiel her war es schlecht. Wir haben uns nur noch wenige Torchancen rausgespielt, sodass es zwei unterschiedliche Halbzeiten waren.“

Trotzdem traf der zweite Spieler, der bei der Hallenstadtmeisterschaft stark aufspielte, ins Lüner Tor. Moussa Sangare traf mit einem strammen Linksschuss aus kurzer Distanz (78.). Doch die Lüner gaben nicht auf. Aykut Isik, der immer wieder mit starken Dribblings auffiel, schlenzte den Ball mit links von der rechten Seite ins obere linke Eck zum 2:2 (79.). Ein sehenswerter Treffer.
Schlebach hofft auf zwei ordentliche Halbzeiten
Zwar traf noch Andre Töppler zum 3:2-Siegtreffer (82.) für den VfB Hüls, Lünens Trainer Harder war trotzdem zufrieden mit dem Auftritt seines Teams im zweiten Durchgang: „In der zweiten Halbzeit lief es dann besser, die Jungs haben sich mehr reingehauen.“
Hüls-Trainer Schlebach, der unter der Woche mit der ersten Halbzeit seines Teams gegen den TuS Gahlen (3:3) nicht zufrieden war, musste diesmal eine etwas schwächere zweite Halbzeit mitansehen. „Im letzten Test haben wir es genau andersherum gemacht. Ich hoffe, dass wir am Dienstag dann mal zwei ordentliche Halbzeiten absolvieren“, sagte Schlebach. Dann trifft der VfB Hüls auf BVH Dorsten.
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