Der 4:3-Sieg von Westfalia Wethmar über den SV SW Frömern ist wohl einem Spieler des TuS ganz besonders zu verdanken. Tillmann Siebert nahm durch eine Notbremse eine Rote Karte in Kauf und stellte sich damit in den Dienst der Mannschaft.
„Die Karte musste der Schiedsrichter ziehen, weil es eine klare Notbremse war“, spricht Siebert rational über die Entscheidung. Die Kartenfarbe war auch nicht der Grund für die anschließende Diskussion der Partie. Das Foul geschah an der Kante zum Strafraum. Frömerns Marcio Jürgens kreuzte den Laufweg von Siebert und kam zu Fall. Die Gäste forderten einen Elfmeter, Wethmars Trainer Dominik Ciernioch stimmte im Anschluss der Partie zu. „Der Spieler foult Marcio ganz klar im Sechzehner, das haben selbst die Spieler von Wethmar gesagt“, sagte SVF-Trainer Sebastian Kurt nach der Partie. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß.

Tillmann Siebert selbst ist sich nicht sicher, wo das Foul stattfand. „Ich kann nicht klar sagen, ob das ein Elfer war. Meines Erachtens kreuzt er meinen Weg vor dem Sechzehner, deshalb hätte ich genauso entschieden. Aber aus meiner Position ist das auch einfach zu behaupten.“ Der anschließende Freistoß fand nicht den Weg ins Tor, somit rettete der 22-Jährige dem TWW den ersten Heimsieg der Saison.
„Ich habe mich für das Team geopfert“, sagt Siebert. „Ich würde aber niemals einen Spieler mit Absicht treten, dafür bin ich zu fair.“
Ein schlechtes Gewissen habe er dennoch nicht, denn die drei Punkte sind am Ende das, was zählt. Nun wird der offensiver Außenspieler, der in der Aktion für den hinterlaufenden Laurin Strauch in der Defensive absicherte und somit in den Zweikampf musste, dem Bezirksliga-Absteiger für zwei Wochen gesperrt fehlen. Für den Geschmack des jungen Außenspielers eine Woche zu viel. „Ich kann die Zwei-Spiele-Sperre nicht nachvollziehen. Ein Spiel hätte es auch getan.“
Siebert gegen Kaiserau nur Zuschauer
Dabei schmerzt es Siebert besonders, dass er das Auswärtsspiel gegen seinen Ex-Klub, den SuS Kaiserau, am Sonntag um 15.30 Uhr verpassen wird. „Es ist schade, dass die Jungs nicht gegen mich spielen. Ich hätte auch gerne gegen die Jungs gespielt.“
Nun wird sich Siebert also mit einem kühlen Getränk vom Spielfeldrand aus die Partie angucken. „Ich bin erst diesen Sommer gewechselt und verpasse jetzt das Spiel gegen meinen alten Verein. Das ist bitter, aber die drei Punkte, die wir gegen Frömern geholt haben, waren wichtiger. Wir haben einen breiten Kader, also kann mein Ausfall ohne Qualitätsverlust kompensiert werden.“ Eine weitere Möglichkeit, gegen seinen ehemaligen Verein zu spielen, ergibt sich ja glücklicherweise noch in der Rückrunde. „Die Vorfreude auf das Spiel ist jetzt dann natürlich schon besonders groß.“
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