SV Preußen schiebt Frust nach frühem Aus bei HSM Lünen Kritik an sich selbst – und der Politik

SV Preußen schiebt Frust nach frühem Aus bei HSM Lünen
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Mit einem tiefen Lauf bei der Hallenfußballstadtmeisterschaft Lünen hat der SV Preußen wohl selbst nicht gerechnet. Dass aber nach dem ersten Tag Schluss war, war dann auch für den B-Ligisten enttäuschend. Auf das 1:4 im Turnier-Auftaktspiel gegen den BV Brambauer folgte ein 1:7 gegen BW Alstedde. Ein Weiterkommen vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen den BV Lünen (1:2) war da wegen des miserablen Torverhältnisses nur noch theoretischer Natur.

SV Preußen nach Ausscheiden frustriert

Der Frust darüber musste einfach raus. Auch bei Thies Adam, der seinem Ärger mit einem unartikulierten lauten Schrei Luft machte. „Natürlich haben wir uns mehr vorgenommen, aber im Endeffekt muss man auch ganz klar sagen, dass unsere Vorbereitung auf die Halle alles andere als gut war. Wir konnten einmal in einer abgetrennten Halle trainieren, dann auch nur mit ein paar Leuten und dann noch einmal auf dem Feld“, sagte der Preußen-Spieler nach dem Ende des ersten HSM-Tages.

Die Voraussetzungen, um bei der Hallenausgabe weiterzukommen als im Vorjahr, als ebenfalls nach dem ersten Tag Schluss war, seien eben nicht gut gewesen – allerdings nicht nur bei den Horstmarern: „Im Großen und Ganzen war die Vorbereitung auf das Turnier sehr, sehr semi-optimal. Auch von anderen Vereinen höre ich, dass es generell schwierig ist, Hallenzeiten zu bekommen. Wenn sich dann die Politik hinstellt und sich hier präsentiert, aber nicht in der Lage ist, Hallenzeiten für die Vereine zu beschaffen, ist das ärgerlich.“

Thies Adam vom SV Preußen passt den Ball.
Thies Adam fand nicht nur für den Auftritt des SV Preußen kritische Worte. © Henkel

Allerdings suchte Adam den Fehler auch bei sich und seiner Mannschaft. „Wir haben uns eigentlich etwas vorgenommen. Das ist leider nicht so aufgegangen. Vor dem letzten Spiel hatten wir dann keine realistische Chance mehr aufs Weiterkommen. Immerhin konnten wir uns mit Würde verabschieden.“ Denn die letzte Partie verlor der SVP nur mit 1:2 und hielt da gegen den BV Lünen ordentlich mit. „Ich finde, da hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, so der 26-Jährige. „Aber das war dann einfach nicht so.“

Und so war das Ergebnis eben konsequent: „Wir sind ganz klar verdient ausgeschieden“, redete Adam nicht um den heißen Brei herum. „Wenn wir die taktischen Vorgaben von Amel (Mesic, Trainer des SVP, Anm. d. Red.) umgesetzt hätten, so wie er sich das vorgestellt hat, wäre mehr drin gewesen. Wir haben das einfach nur zeitweise hinbekommen und da lief es auch ganz gut. Im Endeffekt war es aber auch zu wenig Zeit, um da was einzustudieren.“

Fehlende Qualität als Problem ausgemacht?

Außerdem waren die Preußen mit Personalproblemen in die Rundsporthalle gekommen. Der B-Ligist hatte das eigene Team mit Spielern aus der Reserve ergänzt. Und außerdem: „Es waren ein paar Leute dabei, die ihre Stärken eher auf dem Feld haben. Dann ist das einfach so, dann kommt eines zum anderen“, so Adam.

Schmerzhaft sei der Hallenauftritt aber trotz dieser mildernden Umstände gewesen. „Die Klatsche gegen Alstedde tut schon weh. Mit 1:7 willst du auf keinen Fall verlieren, vor allem nicht vor so vielen Leuten. Aber das können wir jetzt nicht ändern. Jetzt heißt es: Mund abputzen und nächstes Jahr ist wieder eine HSM“, sagte Adam.

Die personelle Situation sorgte im Übrigen dafür, dass Adam seine Mannschaft als Spielführer aufs Feld führte. „Eigentlich bin ich nur der dritte Kapitän, aber unsere ersten beiden konnten aus verschiedenen Gründen nicht. Einer ist verletzt und der andere war krank. Das beschreibt unsere Lage ganz gut“, meinte Adam und fügte hinzu: „Es ist natürlich eine Ehre, den Verein bei der Hallenstadtmeisterschaft als Kapitän aufs Feld zu führen.“

Nun geht es erst im Frühjahr wieder auf dem Feld für den SV Preußen weiter. Dafür mahnte Thies Adam etwas an, was er über die Halle sagte, sich aber auch auf das große Feld übertragen lässt: „Wir brauchen die richtige Mentalität. Wenn du das Taktische nicht zu 100 Prozent umsetzt, dann verlierst du eben.“