Ein Lüner Fußballverein darf seinen bisherigen Platz nicht mehr nutzen.

© Timo Janisch

Stadt entzieht Lüner Fußballverein seinen Platz – Gerüchte über Ende des Klubs

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Weil der Klub gegen viele Regelungen verstoßen hat, hat die Stadt Lünen einem Fußballverein die Nutzungserlaubnis für seinen Platz entzogen. Das sieht der Vorsitzende nicht so endgültig.

Lünen

, 11.08.2021, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Stadt Lünen hat einem Fußballverein die Nutzungserlaubnis für seinen bisherigen Sportplatz entzogen. Grund dafür sind eine Vielzahl an Vergehen, die der Klub sich leistete. Der steht nun ohne Platz da.

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Um den FC Brambauer ist es diesen Sommer sehr ruhig geworden. Es ist nichts zu hören vom B-Ligisten aus dem Lüner Westen, bis dato hat keine Mannschaft des Vereins ein offizielles Testspiel absolviert.

TSC Brambauer statt FC Brambauer am Karrenbusch

Auf dem bisherigen Platz des FC, dem Ascheplatz am Karrenbusch, hat sich mit dem TSC Brambauer sogar ein neuer Verein eingerichtet. Doch muss sich der TSC den Platz mit dem FC teilen? Nein, heißt es von der Stadt Lünen auf Anfrage dieser Redaktion.

„Dem FC Brambauer wurde die Nutzungserlaubnis entzogen“, so die Pressestelle der Stadt. Das sei bereits im Oktober 2020 erfolgt. Durch den langen Lockdown und die dadurch ohnehin unmögliche Nutzung des Karrenbuschs war dieser Vorgang bislang allerdings nicht öffentlich geworden.

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Aus Sicht der Stadtverwaltung gab es während der Nutzung des Platzes durch den FC Brambauer gleich eine Vielzahl an Problemen. Diese seien seit 2018 aufgetreten. Da hatte der FCB die Pflege des Platzes vom BV Brambauer übernommen und sich mit dem BVB auf einen finanziellen Ausgleich geeinigt, den die Sportverwaltung geduldet hatte.

Stadt Lünen zählt Probleme auf

Absprachen und Fristen nicht eingehalten, Nutzungsgebühren nicht bezahlt und den Platz nicht wie vereinbart gepflegt – all das nennt die Stadt. Hinzu kommt: Der FC Brambauer habe laut Stadt Lünen größere Arbeiten am Karrenbusch ausgeführt, die einer Genehmigung bedurft hätten.

So habe der FCB zum Beispiel „Baumfäll- und Rodungsarbeiten“ durchgeführt und einen großen Erdhaufen neben dem Tor gelagert. Noch heute befindet sich der Karrenbusch in einem desaströsen Zustand.

Trotzdem machte die Stadt keinen kurzen Prozess mit dem Brambaueraner Verein, hat den Klub nach eigener Aussage mehrfach aufgefordert und Fristen sogar verlängert. Im Einklang mit der Satzung zur Nutzung städtischer Sportanlage habe die Stadt allerdings mehrere Punkte zur Entziehung der Nutzungsgenehmigung für gegeben erachtet und diesen Schritt im Oktober 2020 vollzogen, so die Pressestelle.

Ahmet Elikalfa will von einem Aus am Karrenbusch nichts wissen

Ahmet Elikalfa, Präsident des Vereins, der in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht hat und schon mehrfach vor dem Ausschluss aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband (FLVW) stand, wollte den endgültigen Entzug der Nutzungserlaubnis nicht bestätigen.

„Das steht noch in den Sternen“, sagte Elikalfa am Dienstag auf Anfrage dieser Redaktion. Der FC Brambauer befinde sich noch in Gesprächen mit der Stadt, so der FCB-Präsident.

Ahmet Elikalfa ist der Präsident des FC Brambauer.

Ahmet Elikalfa ist der Präsident des FC Brambauer. © Timo Janisch

Dass sein Klub derzeit aber nicht auf dem bisher gewohnten Platz trainieren könne, bestätigte Elikalfa allerdings. Der FCB bereite sich in verschiedenen Soccer-Hallen auf die Saison vor, die Kosten trage der Klub selbst, gibt Elikalfa zu Protokoll. Dass es den FC Brambauer nicht mehr gebe, sei laut Präsident nur ein Gerücht.