Noch ist nichts offiziell. Aber die Chancen, dass die SG Gahmen doch noch in der nächsten Saison weiterhin in der Fußball-Bezirksliga kicken darf, stehen denkbar schlecht. Bei einem möglichen Zwangsabstieg würde wohl auch Spielertrainer Youssef Yeşilmen sein Amt niederlegen. Der Noch-Coach der SGG sucht sich bereits einen neuen Verein.
SG Gahmen vor Rückzug aus der Bezirksliga
Der größte Sponsor der Gahmener habe sich zurückgezogen. So kann der Klub von der Gahmener Straße den Spielbetrieb mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufrechterhalten. Yeşilmen war einer der ersten, der die Horror-Nachricht von Ibrahim Ünal, Vorsitzender der SGG, erhielt: „Es war natürlich erstmal ein Schock-Moment, weil das keiner erwartet hat“, erzählt Yeşilmen. Der Spielertrainer möchte aber auch nach vorne schauen: „Das Leben geht weiter. Man muss es so nehmen, wie es ist. Am Ende des Tages muss man es einfach respektieren.“
In großen Mannschaftsteilen der SG Gahmen herrscht immer noch Ungewissheit, wie es für sie in der kommenden Saison weitergeht: „Viele Spieler aus der Mannschaft rufen mich immer noch an und fragen mich, was sie machen sollen“, so Yeşilmen.
SG Gahmen: Youssef Yeşilmen hat noch ein wenig Resthoffnung
Auch der Zeitpunkt der Verkündung sorgte für Kritik in der SGG-Mannschaft. Schließlich ist das Transferfenster seit dem 30. Juni bereits geschlossen. Viel Zeit, um sich für andere Vereine zu bewerben, bleibt nicht mehr. Yeşilmen: „Ich verstehe, wenn die Spieler ankommen und fragen: Warum hat man das nicht eher gesagt? Ich kann aber selber wenig dazu sagen. Ich bin ja auch selber noch Spieler.“

Dem Vorstand möchte Yeşilmen allerdings keine Schuld zuweisen: „Ibrahim liebt diesen Verein. Dieser Sport ist sein Leben. Er hat den Verein über mehrere Jahre gepachtet und stemmt jeden Monat sehr hohe Kosten.“
Auch wenn die Chancen alles andere als rosig aussehen, noch ist der Rückzug nicht hundertprozentig entschieden: „Ich hoffe, dass es nicht offiziell wird“, sagt Yeşilmen
Youssef Yeşilmen sucht sich neuen Klub
Einige Spieler, wie zum Beispiel Ramazan Kiymaz suchen sich nun einen neuen Verein. Auch Neuzugänge wie Youngster Mamadou Lamine Diallo werden, ohne auch nur ein Pflichtspiel für die SGG absolviert zu haben, den Klub verlassen.
Nun gibt Yeşilmen selbst auch bekannt, das sinkende Schiff verlassen zu wollen: „Ich suche mir einen neuen Verein. Ich habe mit dem einen oder anderen Klub auch schon Kontakt aufgenommen. Es ist eine Frage der Zeit, bis man das richtige findet.“ Noch gäbe es allerdings nichts konkretes, was Yeşilmens neue Vereinswahl betrifft. Besonders tragisch: Der höchstwahrscheinliche Vereinswechsel erfolgt nur kurze Zeit nach Yeşilmens Beförderung vom Interims- zum Cheftrainer. Erst im Juni hatten beide Parteien entschieden, mit Yeşilmen auch in die neue Saison zu gehen..
Bei seinem neuen Verein will Yeşilmen lediglich als Spieler auflaufen, und vorerst wohl keine Traineraufgabe übernehmen: „Ich bin topfit und kann mit Sicherheit in Dortmund und Umgebung weiterhelfen. Ich will weiterhin Spieler bleiben. Ich bin nur als Trainer eingesprungen, weil man das von mir verlangt hat. Wir haben das die letzten Wochen auch sehr, sehr gut gemacht. Wir haben uns auch echt auf die neue Saison gefreut und uns einiges vorgenommen. Aber man muss mit sowas umgehen können. Das Leben geht weiter. Ich liebe den Fußball und werde definitiv weiterspielen.“