Der BV Lünen krönte ein starkes Turnier am vergangenen Sonntag mit dem dritten Platz beim Rewe-Hübner-Cup.

Der BV Lünen krönte ein starkes Turnier am vergangenen Sonntag mit dem dritten Platz beim Rewe-Hübner-Cup. © Johanna Wiening

Spieler des BV Lünen kommt vom Parookaville direkt zum Turnier – zwei Stunden Schlaf reichen

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Bis zum Sonntagmorgen feierte ein Spieler des BV Lünen am vergangenen Wochenende beim Musikfestival Parookaville. Doch wenig später stand er dann schon wieder auf dem Feld – dank besonderer Umstände.

Lünen

, 27.07.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der BV Lünen sicherte sich am vergangenen Wochenende beim Rewe-Hübner-Cup im Duell mit Ausrichter Grün-Schwarz Cappenberg den dritten Platz. Entscheidenden Anteil daran hatte ein Spieler, der wenige Stunden zuvor noch auf dem Parookaville war.

Patrick Röll füllt seine Freizeit abseits des Fußballs gerne mit elektronischer Musik. So führte ihn die Zuneigung zu Beats und aufwendigen Bühnenshows am vergangenen Samstag nach Weeze. Dort findet seit 2015 jährlich das „Parookaville“ statt - ein weltweit bekanntes Festival mit den Größen der Musikszene.

Mitspieler des BV Lünen lassen nicht locker

Es wurde ordentlich gefeiert und getanzt. Weil der Besuch des Festivals lange geplant war, sagte Röll seinem Trainer beim BV Lünen für das Spiel am Sonntag in Cappenberg ab. „Auch, weil ich erst morgens um sieben Uhr wieder zuhause war. Ich habe kaum geschlafen und deshalb abgesagt“, so Röll.

Coach Marco Fischer und die Mitspieler beim BV05 ließen aber nicht locker, bombardierten ihren Flügelflitzer mit Nachrichten, machten ihn heiß. Mit Erfolg: „Die Jungs haben mir so viel Bock gemacht, dass ich sie nicht im Stich lassen konnte. Mir ging es nicht gut, aber ich habe irgendwie zwei Stunden noch geschlafen und bin dann, fertig wie ich war, zum Spiel gekommen“, berichtet Röll.

Patrick Botta (l.), und Patrick Röll konnten sich am Ende über Rang drei freuen.

Patrick Botta (l.), und Patrick Röll konnten sich am Ende über Rang drei freuen. © Jura Weitzel

Sein Mitwirken sollte sich dann auch direkt auszahlen. Noch voller Glitzer vom Vortag wurde Röll beim Stand von 1:3 zur Halbzeit eingewechselt. Und wirbelte vom ersten Moment an los, sorgte für Dampf auf dem Flügel und kreierte zahlreiche gefährliche Situationen.

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Am Ende gewann der BV Lünen die packende Partie gegen den A-Ligisten noch mit 6:5 und sicherte sich den dritten Platz. „Ich habe mir in den 45 Minuten den Allerwertesten aufgerissen und war richtig glücklich, dass wir den Sieg noch feiern konnten. Mir tat danach alles weh, meine Muskulatur war eh schon ein bisschen vorbelastet. Aber es hat sich gelohnt. Ich ruhe mich jetzt erst einmal ein paar Tage aus“, schildert Patrick Röll den Plan für die nächste Zeit.

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Seine Kollegen beim BV Lünen werden es ihm verzeihen. Sie wollen Patrick Röll, der in den letzten Jahren verletzt lange zum Zuschauen verdammt war, fit durch die Saison bekommen. Denn da soll er zusammen mit seinem Bruder Kevin für ordentlich Dampf im Angriff der Geister sorgen.

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Die Geschwisterliebe sorgte derweil überhaupt erst dafür, dass Patrick Röll seine Fußballschuhe wieder schnürt. „Ich habe mir gewünscht, noch einmal mit Kevin zu spielen. Das war der Hauptgrund um wieder richtig fit zu werden. Wir haben es in den letzten Jahren kaum geschafft, mal zusammen auf dem Platz zu stehen. Wenn, dann nur als Gegner. Da hat er einmal gewonnen und ich einmal“, so Röll, der abschließend noch betonte: „Jetzt sind wir endlich zusammen auf dem Platz. Und ich hoffe, wir werden als Flügelzange in der Kreisliga B nur sehr schwer aufzuhalten sein.“