
© Patrick Schröer
So will der Lüner SV der Lethargie aus der Vorbereitung entkommen
Lüner SV
Der Lüner SV absolvierte das Abschlusstraining mit einem gut gefüllten Kader. Am Freitag fehlte allerdings Philipp Herder, der sich verletzt hat – dafür ist ein Rückkehrer wieder dabei.
Marc Woller grinst, als er die Kampfbahn Schwansbell am Freitag zum Abschlusstraining betritt. Dem Trainer des Lüner SV ist die Anspannung trotz der schwachen Vorbereitung kaum anzumerken. Im Gegenteil: Vor dem Spiel am Sonntag, 11. August, gegen den SC Neheim (15 Uhr, Schwansbeller Weg 7a, Lünen) geht der LSV-Trainer in die Offensive. „Für mich ist ein Sieg Pflicht. Immer. Das ist vielleicht auch so ein kleines Laster an mir, aber ich kann nur schlecht verlieren“, sagt Woller und legt nach: „Zuhause müssen wir unsere Spiele gewinnen. Wir wollen ein Zeichen setzen und zeigen, dass man mit uns rechnen kann“, sagt Woller. Forsche Worte. Folgt nun auch forscher Fußball?
Die Trainingsbeteiligung am Freitag war zufriedenstellend. Der Großteil der Mannschaft versammelte sich um 19 Uhr auf dem Grün der Lüner Kampfbahn zum großen Anschwitzen für Sonntag. Auf dem Trainingsplan stand eine Menge an Übungen: Taktik, Torschuss, Passübungen und Minispiele. Woller hatte sich eine Menge einfallen lassen – auch, um das zuletzt angeknackste Ego der Lüner Spieler wieder zu heben. „Die Spieler sollen im Training viele Erfolgserlebnisse haben. Deswegen gibt es auch Spiele auf kleinem Raum mit drei Mannschaften, bei denen die Spieler viele Tore schießen können. Das soll die Jungs aus der Lethargie der Vorbereitung herausholen“, sagt Woller.
Die wichtigste Einheit – und das betont Woller auch – ist allerdings die Passspieleinheit. Die Passschärfe hatte der Trainer zuletzt auch in den Testspielen und im Pokal kritisiert. „Ohne Pässe geht gar nichts. Die sind für mich das Wichtigste im Fußball“, so Woller weiter.
Am Freitag stand dem Coach – im Gegensatz zur Vorbereitung – wieder ein größerer Kader zur Verfügung. Es fehlten nur die bereits bekannten Ausfälle Volkan Ekici (Muskelfaserriss in der Wade) und Mehmet Kara (Urlaub). Hinzu gesellte sich allerdings noch Philipp Herder, der sich im Training in dieser Woche erneut verletzte. „Er ist beim Passtraining weggeknickt und wird jetzt länger ausfallen. Das tut mir auch leid für ihn. Er ist als Mentalitätsspieler wichtig. Vielleicht hat er wieder zu früh angefangen“, sagt Woller. Herder hatte sich nämlich erst im Vorbereitungsspiel gegen Dröschede an den Bändern verletzt und fiel mehrere Wochen aus – nun der erneute Rückschlag.
Mit von der Partie ist dafür wieder Meris Memic, der am Freitag seine erste Trainingseinheit absolvierte. Der Sechser weilte bis zuletzt in Bosnien-Herzegowina wegen seines Visums. Jetzt steht er dem LSV wieder zur Verfügung, wird am Sonntag allerdings wegen des Trainingsrückstands wohl keine Option für die Startelf sein.
Bleibt noch der Gegner – der SC Neheim. Die Gäste galten in den vergangenen durchweg als heimstark, aber eher auswärtsschwach. „Keine typische Rasenmannschaft“, so Christian Hampel, Sportlicher Leiter am Freitag.
Marc Woller erwartet gegen den SCN eine Mannschaft, „die sich von der Qualität gesteigert hat und starke Flügelspieler mitbringt“. Woller rechne mit der Mannschaft, dass sie sich hinter den Spitzenteams der Liga etablieren kann. Spitzenteams? Eines davon möchte ja der LSV sein.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
