SG Wattenscheid zieht sich zurück Welche Folgen hat das für die Aufstiegsrelegation?

SG Wattenscheid zieht sich zurück: Welche Folgen hat das für die Aufstiegsrelegation?
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Nächste Hammer-Nachricht im westfälischen Fußball: Die SG Wattenscheid 09 will auf die Regionalliga in der kommenden Saison verzichten. Unbedingt Auswirkungen auf die Aufstiegsrelegationen im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) haben die SGW-Pläne aber nicht, wie FLVW-Präsident Manfred Schnieders im Gespräch erklärte.

Wattenscheid belegte in der Regionalliga-Saison den 17. Tabellenplatz und damit den ersten Abstiegsplatz und wäre sportlich abgestiegen – wäre da nicht der Rechtsstreit um die nicht erteilte Lizenz für den Tabellenzehnten 1. FC Düren. Eine Entscheidung des Sportgerichts ist für Montag, 5. Juni, zu erwarten. Die SG Wattenscheid könnte bei einem Dürener Lizenzentzug in der Regionalliga verbleiben. Nun gibt es eine neue Entwicklung.

Wie die Wattenscheider bekannt gaben, möchten sie sich freiwillig aus der Regionalliga zurückziehen. „Der Aufsichtsrat und der Vorstand der SG Wattenscheid 09 hat sich am Mittwochabend einstimmig darauf verständigt, unabhängig vom Ausgang des sportgerichtlichen Verfahrens, auf die Teilnahme an der Regionalliga West in der Saison 2023/24 zu verzichten. Wir begründen diese Entscheidung unter anderem damit, dass es uns als Verein gerade unmöglich gemacht wird, die Vorbereitung und den Kader für die kommende Saison seriös zu planen. Gespräche mit Spielern, Sponsoren, Partnern und Behörden sind unter den aktuellen Umständen nicht verbindlich zu führen.“

Zudem verfügten die Wattenscheider aufgrund von Umbaumaßnahmen nicht über eine Trainingsstätte und nennen betriebswirtschaftliche Gründe: Beim letzten Heimspiel seien pro Zuschauer 14,66 Euro Sicherheitskosten aufgelaufen. „Dem stehen durchschnittliche Einnahmen von 14 Euro pro Kopf gegenüber. Wenn also der Punkt erreicht ist, an dem Geisterspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit wirtschaftlicher werden als herkömmliche Heimspiele, ist für uns Umdenken angesagt“, schreibt der Verein.

Wattenscheid hat keine Wahl

Der geplante Rückzug könnte keine direkten Auswirkungen auf die Aufstiegsrelegation in Westfalen haben. Manfred Schnieders erläuterte: „Wattenscheid kann sich nicht aussuchen, in welcher Liga es spielt. Das gibt das Regelwerk nicht her.“

Er verwies auf das Sportgerichtsverfahren rund um den Lizenzentzug des 1. FC Düren, bei dem am Montag ein Urteil erwartet wird. Fall eins: Erhält Düren die Lizenz, wäre Wattenscheid sportlicher Absteiger und könnte in der Oberliga antreten. Fall zwei: Erhält Düren keine Lizenz, ist Wattenscheid zwangsläufig Regionalligist und bei einem Rückzug erster Absteiger aus der Regionalliga in der Saison 2023/24.

Aufstiegsrelegation unverändert

An der Ausgangslage für den vermehrten Aufstieg in den westfälischen Amateurligen ändert sich also nichts. Alle Augen sind auf die Entscheidungen des FLVW-Präsidiums über den Sonderantrag Kaan-Marienborns gerichtet (6. Juni) sowie das Urteil zu Düren (5. Juni).

Stimmt der FLVW den Plänen von Kaan-Marienborn, in die Kreisliga C eingruppiert zu werden, zu, und erhält Düren keine Lizenz, wären in der Westfalenliga beide Tabellenzweiten aufgestiegen, in der Landesliga alle vier Tabellenzweiten und zwei Bezirksliga-Zweite hätten die Chance auf die Landesliga in einer Aufstiegsrunde. Die Zahl der Aufsteiger würde sich um jeweils einen pro Spielklasse reduzieren, wenn sich jeweils das FLVW-Präsidium und westdeutsches Sportgericht nicht für die günstigste Lösung für den westfälischen Landesverband entscheiden.

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