Serie des Lüner SV ist gerissen Ünal Kurtulus macht ein klares Manko aus

Serie des Lüner SV ist gerissen
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Vergangenen Sonntag zeigte der Lüner SV zwei grundverschiedene Halbzeiten im Auswärtsspiel beim RSV Meinerzhagen. Das war am Ende zu wenig, der Westfalenligist musste erstmals nach acht ungeschlagenen Spielen wieder als Verlierer vom Feld gehen. „Ein Unentschieden wäre in Summe wahrscheinlich gerecht gewesen“, befand Ünal Kurtulus – der Konjunktiv ändert aber nichts an der 1:2-Niederlage seines LSV, die zudem reichlich unglücklich zustande kam.

Eigentor schadet dem Lüner SV

Durch ein Eigentor von Daniel Mikuljanac in der Nachspielzeit brachten sich die Lüner um den Lohn, hatten Sekunden vorher selbst den Siegtreffer auf dem Fuß: Der Distanzschuss von Enis Delija aber krachte an die Querlatte. „In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel bestimmt“, weiß Kurtulus, räumt aber auch ein: „In Halbzeit eins können wir dafür froh sein, dass wir nur mit 0:1 in die Pause gehen.“

Die Lüner seien vor dem Seitenwechsel nicht wirklich in der Begegnung gewesen, kamen gegen ein spielstarkes Meinerzhagen eigentlich immer einen Schritt zu spät. „Wir hatten überhaupt keine Zweikampfquote, keinen Druck auf den Ball oder den Gegner“, zählt Kurtulus auf. Folgerichtig ging der RSV mit einer Führung in die Kabine, der LSV stellte um – und das erfolgreich.

„Wir haben von Fünfer- auf Viererkette umgestellt und damit ein bisschen gepokert“, gibt Kurtulus Einblick: „Dadurch hatten wir mehr Dynamik auf der Sechs und haben auch mehr Druck auf den Gegner ausgeübt.“ Der Lohn war der Ausgleich durch Delija (66. Minute) – ehe es kurz vor dem Abpfiff die kalte Dusche für den LSV gab.

„Das war schon bitter. Die letzten 10, 15 Minuten ging es hin und her, mit etwas Glück gewinnen wir das Spiel“, so Kurtulus, der im Nachgang aber einen Faktor ausmachte, der dem LSV in dieser Saison zu häufig abgeht: „Wir schießen zu wenig aufs Tor und haben auch keinen echten Knipser vorne drin.“

Ünal Kurtulus vermisst einen Knipser beim Lüner SV.
Ünal Kurtulus vermisst einen Knipser beim Lüner SV. © Weitzel

An Qualität mangele es dem Lüner SV offensiv zwar keinesfalls, findet Kurtulus: „Da haben wir mit Sebastian Hahne und Dominic Schmidt zwei richtig gute.“ Echte Vollstrecker sind die beiden aber eben nicht – und Milan Sekulic, der seit Jahren konstant netzt, fehlt in dieser Saison häufiger als dass er spielt.

Magere 17 Tore hat der LSV in 13 Spielen erzielt, zeitgleich aber auch nur 16 kassiert. „Mit der Umstellung auf Fünferkette sind wir defensiv deutlich konstanter und lassen insgesamt wenig zu“, hebt Außenverteidiger Kurtulus hervor. Eine Stärke, die auch Concordia Wiemelhausen, der kommende Gegner des LSV, für sich beansprucht (13 Gegentore). „Das wird ein richtig enges Spiel, glaube ich. Wer da die Ruhe bewahrt und mehr investiert, der wird gewinnen“, glaubt der Lüner.

Lüner SV vor wichtigem Spiel

Für den LSV ist es ein wichtiges Spiel, schließlich könnten die Lüner mit einem Sieg bis auf zwei Zähler an den Tabellenzweiten heranrücken. „Da oben ist alles richtig eng und wir sind auch noch gut im Rennen. Wenn du aber wirklich oben mitspielen willst, dann musst du jedes Spiel wie ein Finale angehen“, fordert Kurtulus ein. Ob das seiner Mannschaft gelingt, zeigen wir im Livestream des Westfalenliga-Spiels ab 14.30 Uhr am Sonntag auf rn.de/sport-tv/.

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