Schwerer Start für René Lindner „Jede Mannschaft würde sich wünschen, mich dabei zu haben“

„Jede Mannschaft würde sich wünschen, mich dabei zu haben“
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Der Lüner SV erlebte eine turbulente Partie beim Fußball-Westfalenliga-Duell mit Concordia Wiemelhausen. Nach einer 2:0-Führung geriet das Team aus Schwansbell durch eine Gelb-Rote Karte in Unterzahl und kassierte im Anschluss drei Tore in 15 Minuten. Dann kam die „time to shine“ für einen LSV-Akteur, der bisher einen schweren Start beim Verein aus der Lippestadt hatte.

Lüner SV: René Lindner hat Knieprobleme

Denn René Lindner plagen seit seiner Ankunft beim LSV Knieprobleme. „Ich habe nach Belastung immer saustarke Schmerzen in der Patellasehne. Ich bin aktuell im Muskelaufbau, damit die Kniescheibe wieder richtig in der Spur sitzt. Ich muss meinen Oberschenkel wieder dick kriegen“, sagt der 30-Jährige. Dafür hat er auch eine Erklärung.

„Nachdem ich von RW Ahlen nach Kamen gegangen bin, habe ich das eine Jahr die Muskulatur nicht mehr trainiert, dadurch ist die komplett zurückgegangen.“ Vor seinem Intermezzo beim VfL Kamen spielte Lindner in der Regionalliga in Ahlen, kam dort sogar in 76 Spielen zum Einsatz. Dementsprechend ist es wenig überraschend, dass dort professioneller trainiert wurde als beim Bezirksligisten aus Kamen.

René Lindner spielt den Fußball.
René Lindner plagen seit seinem Abgang von Rot Weiss Ahlen immer wieder Knieschmerzen. © Stommer

Seine Patellasehne macht ihm bisher auch einen Strich durch die Rechnung, was viele Einsatzminuten angeht. „Das war mit dem Trainerteam auch so abgesprochen, dass ich erst einmal auf die Bank gehe und dann zur Not spiele. Aber zwei Tore bisher können sich trotzdem sehen lassen“, lacht Lindner. Damit hat er nicht unrecht, denn als Verteidiger mit bis dato lediglich fast 200 Minuten Spielzeit ist das nicht selbstverständlich.

Seinem Empfinden nach ist der 1,93 Meter große Abwehrspieler bald bereit für 90 Minuten. „Im Freundschaftsspiel habe ich letztens 45 oder 50 Minuten gespielt. Danach habe ich mein Knie wieder gemerkt, aber im Spiel waren nicht so große Schmerzen da. Aber ich bin auch kein Arzt und muss immer gucken, wie der Heilungsprozess verläuft.“

Zur Rückrunde geht Lindner dann davon aus, beim Lüner SV angreifen zu können. „Bisher war es so, dass ich gesagt habe, ich spiele, wenn wir hinten absichern müssen oder vorne noch ein Tor fehlt. Da kann ich dann helfen. Das ist immer noch besser, als die ganze Zeit auf der Tribüne zu sitzen. Zur Rückrunde will ich dann wieder voll angreifen.“

Und dass das gelingt, da ist Lindner optimistisch. „Ich bin überzeugt von mir und weiß, dass ich eine enorme Qualität habe. Jede Mannschaft würde sich wünschen, mich dabei zu haben.“ Deshalb kam für ihn auch ein Karriereende nicht infrage. „Ohne Fußball geht es auf gar keinen Fall. Wäre ich fit und würde nicht spielen, dann könnte man darüber nachdenken.“

Lüner SV rettet späten Punkt

Seine Qualität stellte er in seinen drei Minuten Einsatzzeit beim Spiel gegen Concordia Wiemelhausen unter Beweis, als er in der 90.+2 eingewechselt wurde und in der 90.+5 den Ausgleich für den LSV erzielte: „Nach einem Einwurf kam der Ball von Mike Pihl scharf vor das Tor und ich habe ihn aus dem Getümmel dann reingestochert. Das Tor hätte auch jeder andere geschossen. Ich wollte im Anschluss direkt noch ein Tor machen, habe den Ball aus dem Netz geholt, aber der Schiedsrichter hat dann leider abgepfiffen. Gejubelt habe ich nicht, weil ich direkt weiter machen wollte. Am Ende sind es auch zwei verschenkte Punkte.“

Lüner SV gegen SC Neheim

Lindner sieht vor allem auch das Auftreten nach dem Platzverweis als Knackpunkt an. „Wenn du 2:0 führst, kannst du auch in Unterzahl spielbestimmend sein oder das Ergebnis verteidigen. Ich hätte anders reagiert und umgestellt. Da will ich jetzt auch nicht gegen den Trainer schießen, es ist ja normal, dass man mal verschiedene Ansichten hat.“

Am Sonntag kann der Lüner SV seine Lehren aus der vergangenen Partie ziehen, wenn die Elf aus Schwansbell um 15 Uhr in Neheim beim Tabellenletzten drei Punkte einfahren möchte.

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