Dieses Duell wird ein Nachspiel haben. Eigentlich war die sportliche Bedeutung gar nicht so besonders groß. Der SV Preußen Lünen und der TuS Eving Lindenhorst trafen am Sonntagnachmittag in der Kreisliga B3 Dortmund aufeinander. Doch die Partie endete ganz und gar nicht nach dem Geschmack beider Vereine.
Rudelbildung bei Preußen Lünen und Eving
Tabellenplatz zehn gegen Tabellenplatz fünf – was eigentlich einfach nur ein Fußballspiel werden sollte, eskalierte in den Schlussminuten. Aber der Reihe nach. Es waren nur wenige Minuten gespielt, da gingen die Gäste durch Hakan Top mit 1:0 in Führung. Nach 13 Minuten erhöhte Muhammed Vuruca auf 2:0. Nach Treffern von Jannik Klage aufseiten der Preußen und dem 1:3 durch Abdulsamed Calis ging es in die Kabinen.
In der 62. Minute sah Preußens Thies Adam die Gelb-Rote Karte. Von da an spielten die Gastgeber in Unterzahl. In der 87. Minute kamen die Gäste dann zum 4:1 durch Yavuz Selim Taskin. Doch wenig später folgten die unschönen Szenen.
Nach übereinstimmenden Einschätzungen beider Seiten war eine Szene am Spielfeldrand vor der Zuschauertribüne in der 88. Minute der Grund für den Spielabbruch. „Das Spiel war allgemein sehr hitzig“, erklärte Ercan Ilkban, Sportlicher Leiter des TuS Eving Lindenhorst, gegenüber unserer Redaktion. „Es kam immer mehr Unruhe ins Spiel rein. Es fing mit einem Foul an einem Spieler von uns an, wo es ganz klar hätte Rot geben müssen“, meinte Preußens Trainer Amel Mesic.
Ilkban kritisierte die Spielweise des Gegners als hart: „Es war schon viel Provokation von Preußen dabei. Ich glaube, dass die uns persönlich nicht mögen. In den letzten Jahren waren es immer hitzige Spiele“, so der Evinger Funktionär.
So sei es in der 88. Minute zunächst zu einer Rangelei gekommen. In diesem Zuge gab es auch eine Gelb-Rote Karte gegen einen Spieler des SV Preußen.
„Als wir gesehen haben, dass der Preußen-Spieler versucht hat, unseren Spieler zu schlagen, ist es eskaliert. Es waren Ordner und ein Linienrichter auf dem Platz. Ein paar Jungs sind auch hingerannt und wollten unseren Spieler schützen“, so Ilkban weiter.
Zudem seien mehrere Zuschauer auf das Feld gelaufen. „Dass dann die Zuschauer auf den Platz rennen und eine Schlägerei anzetteln, das ist unfassbar. Das geht gar nicht“, kritisierte Mesic. „Aus meiner Sicht muss sowas ganz hart bestraft werden, dass TuS Eving das mal spürt. Das sind deren Zuschauer, die sind dafür verantwortlich“, so Treppe weiter.
Ilkban hingegen erklärt, dass die Zuschauer nicht vom TuS gewesen seien. „Unsere Zuschauer stehen immer in der Nähe der Trainerbank. Die Szenen waren auf der anderen Seite des Spielfeldes. Ich kannte die Leute nicht, die draufgerannt sind. Es war nicht so, dass man sagen kann, dass sie zum TuS Eving gehören“, meinte Ilkban.
Auch die Polizei war laut Aussage von Ilkban vor Ort. „Es waren zwei Einsatzwagen da. Ich habe nur mitbekommen, dass sie den Schiedsrichter und einen Spieler des Gegners mit in die Kabine genommen haben.“ Die Pressestelle der Polizei Dortmund bestätigte den Einsatz auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Notruf ging lauf Polizeiangaben um 17.11 Uhr ein.