In den vergangenen Jahren war Sandro Plechaty aus der ersten Elf von Rot-Weiss Essen kaum wegzudenken. In den Regionalligasaisons 2020/21 und 2021/22 zählte er zum absoluten Stammpersonal, spielte auch in der darauffolgenden Spielzeit noch eine wichtige Rolle. Doch spätestens seit der aktuellen Saison hat sich das geändert.
Lediglich vier Ligaeinsätze über insgesamt 22 Minuten bekam Plechaty in dieser Saison, zudem durfte er zweimal im Niederrheinpokal auflaufen. Seit dem Aufstieg von Rot-Weiss Essen in die dritte Liga hat der Rechtsverteidiger, der auch im rechten Mittelfeld und auf dem Flügel eingesetzt werden kann, einen schweren Stand beim Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet.
Erklärt werden kann das zumindest zum Teil durch das Verletzungspech, das Sandro Plechaty seit mindestens anderthalb Jahren verfolgt. „Ich habe nun dreimal in Folge keine komplette Vorbereitung mitmachen können“, erklärt der gebürtige Lüner, der in der Jugend für den BV Brambauer spielte und später für die Jugendmannschaften von Borussia Dortmund, des VfL Bochum und Schalke 04 auflief.
So konnte Plechaty zunächst die Sommervorbereitung aufgrund von Knieproblemen nicht voll bestreiten, fiel damit auch an den ersten fünf Spieltagen der Saison aus. Anfang Januar dann der nächste Schock: Plechaty zog sich im Testspiel gegen den 1. FC Köln einen Innenbandriss zu, der ihn abermals für drei Monate aus dem Verkehr zog.
„Das fühlt sich natürlich sehr bescheiden an. Ich bin extrem ehrgeizig und will immer so viel spielen wie möglich“, sagt Plechaty. Immerhin: Am vergangenen Samstag gab der 26-Jährige bei einem internen Testspiel sein Comeback und stand wieder für 25 Minuten auf dem Platz.

Die langwierigen Verletzungen machen es Sandro Plechaty zweifelsohne schwer, seinen Platz in der ersten Elf von Rot-Weiss Essen zu finden. Ebenfalls zur Wahrheit gehört aber: Auch wenn Sandro Plechaty fit war, setzte sein Trainer Christoph Dabrowski vermehrt auf andere Spieler.
So saß der 26-Jährige von September bis Dezember in der Liga vorwiegend auf der Bank, sammelte wenn überhaupt Kurzeinsätze. Hinten rechts musste sich Plechaty zumeist hinter seinen Konkurrenten Andreas Wiegel und Eric Voufack einordnen. Trotzdem nannte ihn sein Trainer Christoph Dabrowksi gegenüber Reviersport noch im Januar einen „beliebten Spieler im Kader und wichtigen Bestandteil der Mannschaft“.
Auch Plechaty selbst ist von seinen Fähigkeiten weiterhin überzeugt. „Qualität habe ich definitiv und die möchte ich auch zeigen“, sagt der Verteidiger. „Alles, was ich machen kann, ist gut zu trainieren und zu zeigen, dass ich bereit bin“, so Plechaty weiter.
Derby gegen MSV Duisburg steht an
Besonders gerne würde der Ex-Lüner das bereits am kommenden Samstag zeigen – dann steht das Revierderby gegen den MSV Duisburg an. „So ein Derby hat einen ganz besonderen Charme. Als wir das Hinspiel in der letzten Minute gewonnen haben, war das ein geiler Moment“, meint der RWE-Akteur.
Ein Sieg gegen den MSV Duisburg könnte die Essener zumindest wieder auf fünf Punkte auf den Relegationsplatz heranbringen. Oben dranzubleiben sei auch das Ziel für die restliche Saison, verrät Plechaty. Er persönlich wolle vor allem fit bleiben und so viel Spielzeit sammeln wie möglich. Es stellt sich allerdings die Frage: Was passiert mit Sandro Plechaty nach dem Saisonende?
Sandro Plechatys Vertrag läuft aus
Denn der Vertrag des 26-Jährigen läuft am 30. Juni aus. Gespräche bezüglich einer Verlängerung habe es laut Plechaty noch nicht gegeben, dementsprechend erscheint ein Verbleib durchaus unwahrscheinlich. „Ich will auch in den kommenden Jahren professionellen Fußball spielen. Ob in Essen oder woanders, wird man dann sehen“, meint der Verteidiger.
Von seinen Verletzungsproblemen will sich Plechaty zumindest nicht beirren lassen. „Egal, was ist: Ich mache immer das Beste draus und gebe nie auf“, zeigt sich der gebürtige Lüner kämpferisch.
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