
© Timo Janisch
Rückkehr nach Knieverletzung - Lüner Kicker endlich wieder zurück auf dem Platz
Fußball
Eine schwere Verletzung, ein Vereinswechsel, ein Saisonabbruch und ein Aufstieg. Hinter einem Lüner Fußballer liegt ein ereignisreiches Jahr.
Im August 2019 brach er verletzungsbedingt das Training beim Westfalenligisten Lüner SV ab. Diagnose: Kreuzbandriss. Im Februar wollte wieder auf dem Platz stehen. Dann stoppte Corona das gesellschaftliche Leben und den Amateurfußball.
Rund ein Jahr nach der schweren Knieverletzung steht Philipp Herder endgültig wieder auf dem Platz. Im Trikot von Blau Weiß Alstedde sammelte Herder in den Testspielen bei SF Ay Yildiz Derne und gegen den SuS Kaiserau wieder Spielpraxis.
In der Winterpause entschied sich der 27-Jährige für den Wechsel vom LSV nach Alstedde. Er wollte nach überstandener Verletzung seinen Teil zum Aufstieg der Blau-Weißen beitragen. Doch obwohl Herder Anfang März im letzten Meisterschaftsspiel vor der Coronapause wieder 90 Minuten auf dem Platz stand und die Unterbrechung seine endgültige Rückkehr auf das Spielfeld stoppte, ordnet er die besondere Situation besonnen ein.

Philipp Herder (M.) mit BWA-Trainer Tim Hermes (l.) und dem Sportlichen Leiter Benedikt Kuhne (r.). © Günther Goldstein
„Ich habe das mehr als Regenerationszeit genutzt. Gerade wenn man schon mal so ein Kreuzbandriss hinter sich hat, dann muss man einfach geduldig sein und das habe ich jetzt versucht zu bleiben bzw. einen kühlen Kopf zu bewahren und mich dann voll und ganz weiterhin auf die Vorbereitung zu konzentrieren“, fasst er die fußballfreie Zeit zusammen.
Im Gespräch hebt Herder die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft hervor. „Ich fühle mich da mehr als wohl und das alles so gut harmoniert, das liegt natürlich auch an den Jungs. Die haben mich super aufgenommen“, berichtet der gelernte Verteidiger.
Spielpraxis sammeln
Auch Alsteddes Trainer Tim Hermes freut sich, den einsatzfähigen Philipp Herder zurück in seinen Reihen zu haben: „Man merkt, dass er so langsam wieder der Alte wird. Er übernimmt Verantwortung, das erwarte ich auch von ihm, weil er schon höher gespielt hat. Er hatte etwas Angst wegen dem Knie. Er braucht aber auf jeden Fall weiterhin Spielpraxis.“
Den Worten seines Trainers pflichtet Herder bei: „Ich bin jetzt in der dritten Woche auf dem Platz und bisher fühlt es sich ganz gut an, aber dem Ganzen gebe ich noch mal drei, vier Wochen, also bis dahin, hoffe ich, dann das ich komplett voll auskuriert bin und zu 100 Prozent fit bin.“ Somit pünktlich zum Bezirksligaauftakt der Mannschaft beim Königsborner SV (06.09), ebenfalls ein Aufsteiger.
Mit Blick auf die Ziele für das kommende Spieljahr äußert sich Philipp Herder zurückhaltend: „Als Team möchten wir in erster Linie die Klasse halten, weil das wohl glaube ich, doch schon ein anderer Fußball ist als in der Kreisliga und dementsprechend bewahre ich da erst mal die Ruhe, warte ab wie wir jetzt die Vorbereitung rumkriegen, was mit Corona generell ist, ob es überhaupt ein Spiel gibt, und dann wird man sehen“.
Persönlich will er „so viel wie möglich spielen, um der Mannschaft zu helfen“ und mit dem Blick auf seine Verletzungsgeschichte „natürlich verletzungsfrei“ bleiben.