Fußball: Kreisliga A
Remis im Derby: Preußen Lünen verpasst Traumstart gegen Erzrivalen VfB Lünen nur knapp
Im Derby der Kreisliga A2 Dortmund hat der SV Preußen Lünen am Sonntag zum Saisonstart ein 1:1 gegen Erzrivale VfB Lünen geholt. Die Süder glichen spät aus.
Der SV Preußen, hier mit Yusuf Özdemir (l.) und Laurin Stauch, hatte den VfB Lünen, hier mit Dennis Wagner, am Rande einer Niederlage. © Günther Goldstein
Preußen Lünen – VfB Lünen 1:1 (1:0)
Man konnte den sprichwörtlichen Stein hören, der den Fußballern und Anhängern des VfB Lünen am späten Sonntagnachmittag vom Herzen fiel, als der Ball in der 88. Spielminute endlich über die Torlinie flog. Es war der späte 1:1-Ausgleich im Lüner Derby beim Nachbarn SV Preußen.
Zwar war dieses Remis nach 90 Minuten wohl durchaus leistungsgerecht. Doch den Horstmarern – sie selbst hätten ein Remis vor Anpfiff wohl blind unterschrieben – war die Enttäuschung deutlich anzumerken. Schließlich waren sie nah dran am zweiten Derbysieg über die Lünen-Süder in kurzer Zeit. Zum Traumstart fehlten den Preußen nur wenige Minuten.
Bereits nach wenigen Sekunden blitzte auf, womit die Lünen-Süder über die gesamte erste Hälfte Probleme haben sollten. Drei Preußen blieben bei einem VfB-Eckball vorne. Als der Ball geklärt wurde, konterten die laufstarken Horstmarer so schnell, dass die VfBer kaum hinterherkamen. Diese erste Chance der Gastgeber blieb noch ungefährlich. Knapp neun Minuten später jedoch zappelte der Ball im Netz.
Über links startete Luca Frenzel einen Angriff. Im Doppelpass mit Laurin Stauch spielte er sich in den Strafraum und bugsierte den Ball ungestört am Süder Tormann Lucas Koch ins Netz (10.).
Die Parallelen zur 3:4-Niederlage des VfB 08 beim SV Preußen drängten sich spätestens nach dem Rückstand immer stärker auf. Trainer Mark Bördeling war seine Unzufriedenheit klar anzumerken. Auch die Süder Spieler selbst haderten zunehmend mit sich selbst. „Wir haben die Zweikämpfe nicht aufgenommen, wo es doch gerade im Derby gilt, diese auch anzunehmen. Es war einfach viel zu wenig von uns“, konstatierte Bördeling.
In der Offensive war zudem Tim Gehrmann kaum zu sehen. Gehrmann war ins Zentrum gerückt. Über die Außen konnten Justin Schulze Weiling und Philipp Scheuren den Torjäger nur selten bedienen. Mit Ausnahme eines Schusses über das Tor (25.) blieb Gehrmann in den ersten 45 Minuten harmlos. „Wir hatten zu viele einfache Ballverluste und kamen nicht in die gefährlichen Zonen“, so Bördeling.
Die Horstmarer im Vergleich zeigten mehr Biss in den Zweikampfsituationen und mehr Laufbereitschaft. Sie peitschten sich gegenseitig nach vorne und waren ein ums andere Mal den entscheidenden Schritt früher am Ball. Unter anderem per Freistoß aus 20 Metern durch Fabian Vom Hofe (23.) waren die Preußen näher am 2:0 als der VfB am Ausgleich.
Nach der Pause brachte Bördeling Marcel Salmen und Dennis Wagner für Dominik Hans und Justin Schulze Weiling. Das zeigte Wirkung. Die Süder spielten strukturierter in den zweiten 45 Minuten, gewannen mehr Zweikämpfe. Der VfB bestimmte nun das Spielgeschehen, erarbeitete sich aber kaum zwingende Torchancen.
Die Preußen dagegen mussten ihrem laufintensiven Spiel aus der ersten Hälfte Tribut zollen. „Ich muss monieren, dass wir uns verbal nicht mehr so gepusht haben in der zweiten Hälfte“, so Preußen-Trainer Stefan Urban. „Wir wurden leiser, was auch mit der Luft zu tun hatte.“
Der SVP lauerte auf Fehler wie in der 55. Minute, als Dennis Wagner gegen Jan Müller rettete, der schon die VfB-Abwehr passiert hatte und frei aufs Tor zulief.
Erstmals richtig gefährlich wurden die Süder in der 68. Minute, als Gehrmann links in den Strafraum marschierte und im Fünfer querlegen konnte. Doch mittig verpassten alle Süder um Haaresbreite. 20 Minuten später schließlich landete der Ball doch noch im Netz. Simon Serges köpfte aufs SVP-Tor. Einige sahen den Ball des Ex-Preußen da schon über der Torlinie. Im Rückraum verwertete Gehrmann den geklärten Ball schließlich doch noch zum späten 1:1.
„Es fühlt sich an wie zwei verlorene Punkte“, so Urban nach dem Abpfiff, blickte dann aber positiv aufs Spiel: „Die Einstellung hat gestimmt. Heute wollte jeder. Ich hoffe, das ist nicht nur im Derby so. Mit so einer Einstellung kann man auch mal den Gegner verrückt machen.“ Das konnte Bördeling über sein Team so nicht sagen.
SV Preußen: Möller – Stauch, Kusserow (57. Broda), Meier (88. Özdemir), Hans, Adamsky, Pommerin, Müller, Nitsche (67. Neumann), Vom Hofe, L. Frenzel
VfB Lünen: Koch – Gehrmann, Bartsch, S. Serges, Scheuren (58. Hilkenbach), Weis, Hans (46. Salmen), D. Serges, Schulze Weiling (46. Wagner), Kowalski (75. Broda), Seifert
Tore: 1:0 L. Frenzel (10.), 1:1 Gehrmann (88.)