Nicolas Anielski ist ein echter Allrounder: Er ist nicht nur einer der Neuzugänge bei von B-Kreisligist Preußen Lünen, sondern auch ein talentierter Kämpfer im Mixed Martial Arts (MMA). Das ist eine Kampfsportart, die verschiedene Disziplinen wie Boxen, Kickboxen, Ringen und Jiu-Jitsu kombiniert. Neben den Fußballeinheiten trainiert er sechsmal in der Woche im „Universum Fit Gym“ in Dortmund, wo er im Käfig seine Fertigkeiten verfeinert und seinen Kampfstil perfektioniert.
Bereits im zarten Alter von drei Jahren machte er seine ersten Gehversuche im Karate. „Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens“, sagt er. „Ich habe mir schon früh Filme von Bruce Lee angeschaut und war fasziniert.“ Zuletzt nahm er an Wettkämpfen der SuperLeague teil, einer regionalen MMA-Liga, und sicherte einen Platz unter den Top 89 Kämpfern in Deutschland. Vor einem Jahr zog er sich in der SuperLeague einen Knorpelschaden zu und trat kürzer: „Mein großes Ziel ist es, in Zukunft bei NLC anzutreten.“ Zur Erklärung: NLC ist einer der größten MMA-Veranstalter in Deutschland.
Bewunderung für Cristiano Ronaldo
Anielskis erste Liebe war jedoch der Fußball. Er bewunderte Vereine wie Manchester United und Real Madrid und seinen Lieblingsspieler Cristiano Ronaldo. Mit 13 Jahren habe er eine renommierte Sportakademie in Polen besucht und träumte von einer Profikarriere. Eine Verletzung am Knie machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Doch er gab nicht auf und widmete sich verstärkt dem Kampfsport. „Fußball spiele ich nur noch, weil ich den Sport liebe“, sagt er. „Im MMA sehe ich meine Zukunft.“
Mit 15 Jahren zog er von Polen nach Rheinland-Pfalz und spielte für die SG Spandahlen in der Kreisliga A. Später wechselte er zum FC Bitburg. Danach legte er eine dreijährige Pause vom Vereinsfußball ein, blieb aber sportlich aktiv und kickte mit Freunden. Zwischenzeitlich kehrte auch für anderthalb Jahre in seine Heimat Polen zurück. Gemeinsam mit seiner Frau entschied er sich dann jedoch nach Kamen zu ziehen, wo seine Familie lebt. Er suchte nach einem Verein in der Nähe und fand Preußen Lünen. „Ich hatte eine richtig lange Pause. Aber ich bin richtig gut dabei und habe wieder Spaß am Fußball. Ich habe noch viel Luft nach oben“, sagt er selbstbewusst.

Mit 24 Jahren ist er zudem noch relativ jung: „Ich fühle mich hier wie in einer Familie. Hier ist alles super. Hat er angesichts seines Hobbys weniger Angst vor Zweikämpfen? „Ich glaube schon. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“
Sein Erfolgsrezept sei sein Durchhaltevermögen. „Disziplin ist das A und O“, betont er. „Ohne Ausdauer kommst du im Kampfsport nicht weit. Ich gebe niemals auf und gebe immer 110 Prozent. Ich tue alles für mein Team und setze mich voll und ganz für den Erfolg ein.“
Eiserne Disziplin
Dass sich im Fußball manche Spieler gerne mal Schwalben produzieren, sieht er gelassen: „Auf der einen Seite ist das sehr schlau, denn man kann dadurch eine Gelbe Karte für den Gegner provozieren. Aber ich selbst lasse mich nicht so leicht fallen.“ Er erinnert sich an eine Situation, in der er einem Gegner gegenüberstand: „Ich habe ihn ganz normal gefoult. Er ist aufgestanden, hat mich angeschrien und wollte sich mit mir anlegen. Ich blieb ruhig stehen, schaute ihn an und musste einfach nur lachen. In diesem Moment spürte ich, dass er Respekt vor mir hatte.“
Nicolas‘ außergewöhnliches Hobby wird von seinen Mitspielern geschätzt. Er erzählt stolz: „Die sind froh, jemanden wie mich im Team zu haben. Wenn es hart auf hart kommt, bin ich auf jeden Fall dabei.“ Die eiserne Disziplin soll nun auch zum großen Ziel führen: „Wir wollen unbedingt den Aufstieg schaffen. Dafür werden wir alles geben.“