Wethmar heizt ein Im Endspiel gegen Mühlhausen fordert Westfalia-Coach ein Feuerwerk

Paul Mantei nimmt sein Team in die Pflicht
Lesezeit

Paul Mantei saß noch eine geraume Zeit nach Abpfiff auf der Trainerbank. Westfalia Wethmars Coach musste das, was seine Spieler gegen den VfR Sölde im zweiten Durchgang darboten, erst einmal sacken lassen. Bis zum Pausenpfiff hielt Wethmar gut dagegen, mehr sogar: Über einen Rückstand hätte sich Sölde nicht beschweren dürfen. Nach zunächst zehn schläfrigen Minuten meldete sich Wethmar an und hatte durch Lutz Radojewski (14. Minute) und Nico Sonnen (17.) gute Einschussmöglichkeiten. Torlos ging es allerdings in die Kabinen – und danach ließ Wethmar praktisch alles vermissen, was vor dem Seitenwechsel gut funktionierte.

„Viel zu leicht“ sei es nach Manteis Ansicht für Sölde gewesen, Wethmar in der zweiten Halbzeit fünf Tore einzuschenken. Ein Steckpass und schon tauchte ein Sölder frei vor Bendix Wagner auf – gähnende Leere in den Zwischenräumen, kein Zugriff auf den ballführenden Spieler. Für Sölde sei es „ein gemütlicher Spaziergang am Cappenberger See“ gewesen, befand Mantei nach Abpfiff.

Eine in der Höhe schließlich deftige Niederlage zur Unzeit. Denn während Wethmar leer ausging, punktete die direkte Konkurrenz im Keller: Der Geisecker SV und der TuS Körne fuhren jeweils Siege ein und haben sich von Wethmar abgesetzt. Nur der SSV Mühlhausen geriet ebenfalls unter die Räder – und musste sich wenige Stunden nach Abpfiff nach einem neuen Trainer umsehen. Am 16. April treffen Wethmar und der SSV im direkten Duell aufeinander.

Endspiel gegen Mühlhausen

„Das ist ein Endspiel, das wir gewinnen müssen. Da müssen wir ein Feuerwerk abbrennen“, nimmt Mantei seine Spieler schon jetzt in die Pflicht. Geht Wethmar in dem Spiel erneut leer aus, dürfte es das fast schon gewesen sein. Anschließend bestreitet der TuS lediglich noch vier weitere Begegnungen. Damit dies nicht die letzten in der Bezirksliga werden, fordert Mantei eine Reaktion: „Die müssen wir zeigen, im Training und dann auch im Spiel. Jeder muss seine Zweifel an die Truppe beiseite packen, wir müssen an einem Strang ziehen.“

Und seine Mannschaft muss besser verteidigen. 45 Minuten lang funktionierte es gegen Sölde gut, danach verfiel der TuS in alte Muster. „Es ist brutal, wie uns die defensive Kompaktheit fehlt. Es sind ganz simple Dinge, die momentan nicht funktionieren, wir halten die Ordnung einfach nicht“, stellte Mantei fest.

Die Köpfe der Spieler von Westfalia Wethmar neigen sich dem Boden entgegen, ein Spieler von Sölde jubelt.
Die Köpfe der Spieler von Westfalia Wethmar neigen sich dem Boden entgegen, Sölde jubelt: Mit 0:5 unterlag der Lüner Klub dem Gast aus Dortmund. © Goldstein

Zwar musste Wethmars Trainer einmal mehr in der Viererkette reichlich umstellen, an der neuinstallierten Innenverteidigung aus Lutz Radojewksi und Maurice Goebel lag es am Sonntag allerdings nicht: Das Duo räumte fast alles ab, Goebel in der Luft, Radojewski am Boden. „Sie haben es gut gemacht“, fand auch Mantei, der dennoch auf Rückkehrer bis zum Mühlhausen-Spiel hofft.

Lukas Nagel fiel gegen Sölde krankheitsbedingt aus. Er wird dabei sein, genau wie der zuletzt gelbgesperrte Dominik Voß. Fragezeichen stehen derweil hinter Patrick Schöpf, Jonas Osterholz und Patrick Ronneburger, deren Ausfallzeit ungewiss ist. Bei Ronneburger sieht es noch am besten aus, er pausierte mit Problemen an der Patellasehne.

Wethmar verlor das Hinspiel

Zwei Trainingswochen liegen nun vor Wethmar, in denen sich die Mannschaft auf ihr Endspiel vorbereiten kann. „Jeder muss sich hinterfragen, was er besser machen kann. Wir müssen den Endspurt gemeinsam durchziehen“, fordert Mantei und weiß, dass in seiner Truppe mehr Potenzial steckt, als zuletzt sichtbar war: „Jeder hat noch mehr in sich.“ Fraglich ist nur, ob seine Spieler noch rechtzeitig die Kurve bekommen. Fünf Spiele stehen noch aus, am letzten Spieltag hat Wethmar obendrein spielfrei.

In der Hinrunde entschied übrigens Mühlhausen das Spiel gegen Wethmar mit 3:0 für sich. Für den damaligen Westfalia-Trainer Steven Koch war es seinerzeit die letzte Begegnung an der Seitenlinie: Er wurde wenige Tage danach freigestellt, für ihn übernahm Mantei.

BW Alstedde verliert beim Abstiegskandidaten Körne: Chancenverwertung am Ende der Knackpunkt

Westfalia Wethmar lässt sich nach der Pause abschießen: VfR Sölde gewinnt mühelos

Paul Mantei erklärt Sölde-Spiel zur Charakterfrage: Westfalia Wethmar ist zum Punkten verdammt