Pascal Harder übernimmt im Sommer den Werner SC Mit Persönlichkeit und Präsenz überzeugt

Pascal Harder über seine neue Trainerstation beim Werner SC
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Lange haben die neuen Verantwortlichen des Werner SC nicht gebraucht, um die Trainer-Frage zu klären. Nach knapp vier Wochen im Amt stellten Marc Dittloff und Andre Kracker, die mit Ingo Börger das neue Führungstrio bilden, den Trainer vor, der im Sommer Lars Müller beim Fußball-Landesligisten beerben soll. Pascal Harder (37) tritt seine Nachfolge an.

Vor Ort beim jüngsten Sieg des Werner SC

„Wir hatten ein paar Kandidaten und sind uns sehr sicher, dass wir mit Kalle langfristig arbeiten können“, sagt Marc Dittloff. Nach den Gesprächen mit dem ehemaligen Jugendspieler des BVB sei schnell klar gewesen, dass er „der richtige Mann“ für die Aufgabe sei.

In Werne möchten die neuen Verantwortlichen langfristig etwas aufbauen. Im April soll das Trio offiziell gewählt werden, bis dahin arbeiten sie interimsweise. „Wir wollen viel mit jungen Spielen arbeiten und sie weiterentwickeln“, sagt Dittloff. Dafür sei Harder die richtige Wahl.

Der 37-Jährige trägt derzeit noch das Trikot des TV Brechten, bei dem sein jüngerer Bruder René vor kurzem als Trainer entlassen wurde. Nach sechsjähriger Pause und zwei Trainerstationen wollte er es im Sommer nochmal wissen und machte sich fit für die Bezirksliga. „Ich habe 15 Kilo abgenommen und auch jetzt die Winterpause durchtrainiert.“

Allerdings habe er seit längerem Rückenbeschwerden und fiel deswegen in der Hinrunde zeitweise aus. Solange es sein Körper mitmache, wolle er aber in Brechten die Saison zuende spielen. „Ich bin kein Typ, der die Mannschaft im Stich lässt.“

Nico Holtmann beim Torjubel.
Nico Holtmann erzielte gegen den VfL Senden das Tor zum 2:1 für den Werner SC. Sein künftiger Trainer Pascal Harder schaute zu. © Jura Weitzel

Nebenbei bereitet sich der Lüner auf die neue Herausforderung in Werne vor. Beim Rückrundenauftakt gegen den VfL Senden schaute er für 20 Minuten vorbei und kam pünktlich zum 2:1-Siegtreffer durch Nico Holtmann.

Die Mannschaft will Pascal Harder

Den Kontakt zu dem früheren Oberliga-Spieler stellte André Kracker her, der ihn noch aus seiner ersten Zeit 2016 beim Werner SC kennt. Harder spielte damals bei Westfalia Wethmar. „Mir haben seine Präsenz und seine Persönlichkeit gefallen. Wenn man seine Vita sieht, ist er auch von der sportlichen Erfahrung her jemand, der unseren jungen Spielern viel mitgeben kann.“

2018 spielte Harder ein halbes Jahr beim Werner SC, kennt aus der Zeit auch Lars Müller und einige seiner künftigen Schützlinge.

Der Übergang von Müller zu Harder wird reibungslos verlaufen. Beide schätzen sich. „Ich habe ihn als Trainer sehr gemocht. Er hatte die perfekte Mischung. Von ihm konnte ich viel mitnehmen“, sagt der baldige WSC-Coach.

In den Gesprächen mit der Mannschaft, sagt Kracker, sei der Name Pascal Harder am häufigsten gefallen. Müller selbst hatte auch seine Finger im Spiel. Bei einem Mannschaftsabend horchte er ins Team und soll den Verantwortlichen anschließend die Verpflichtung Harders nahegelegt haben.

Pascal Harder will Spieler besser machen

Lange überlegen musste Harder nach der Anfrage nicht. Bei GS Cappenberg und dem VfB Lünen trainierte er jeweils in der Kreisliga, in Werne geht es für ihn – im Falle des Klassenerhalts – zwei Ligen nach oben. „Nach dem Jahr beim VfB hatte ich ein bisschen die Schnauze voll. Ich bin immer früh am Platz und für alle da. Wenn das nicht angenommen wird, ist es vergebene Mühe.“ Im April 2024 musste er nach einer 0:5-Niederlage im Derby gegen den BV Lünen seinen Hut nehmen.

Pascal Harder an der Seitenlinie.
Bis Ende April 2024 stand Pascal Harder für den VfB Lünen als Trainer an der Seitenlinie. © Sprenger

In der Landesliga gebe es eine andere Basis, womit er vor allem die Einstellung zum Training meint. Harder will die Ärmel hochkrempeln und macht deutlich, dass für ihn der Faktor Arbeit wichtig ist.

„Ich bin ein Coach, mit dem man über alles reden kann. Auf dem Platz möchte ich 100 Prozent haben. Akribisch arbeiten, aber mit Spaß dabei. Ich will nie um die goldene Ananas spielen. Mein Hauptziel ist es, die Spieler zu verbessern.“