SG Gahmens Neuzugang (36) ist noch lange nicht fertig „Teilnehmerurkunde hat mir nie gereicht“

Von Conrad Fröhlich
„Meine Frau wollte, dass ich schon vor fünf Jahren aufhöre“
Lesezeit

Überraschen kann Michael Oscislawski wohl nichts mehr. Der 36-Jährige hat bereits bei etlichen Vereinen ordentlich Erfahrung gesammelt. So hat er bereits 17 Einsätze in der 3. Liga, fast 100 Regionalliga-Spiele und 7000 Einsatzminuten in der Oberliga auf dem Buckel. Zuletzt war er bei der IG Bönen und der SG Massen aktiv. Jetzt möchte er mit der SG Gahmen in die Bezirksliga aufsteigen. Dafür will der Sechser, der auch die Innenverteidiger-Position bekleiden kann, mit seiner großen Erfahrung weiterhelfen und der Mannschaft Struktur geben.

Sein Einstieg in das Team fiel ihm jeden Falls nicht schwer: „Das ist eine sympathische Truppe, die Jungs haben mich gut aufgenommen. Ich habe viele junge Spieler gesehen und ein paar alte Weggefährten.“

Auch aus sportlicher Sicht macht er sich über die Qualität im Kader wenig Sorgen. „Fußballerisch ist das für die Kreisliga A auf jeden Fall top. Das spiegelt sich in der Tabelle ja auch wider“, berichtet Oscislawski nach seinen ersten Wochen bei der SG Gahmen.

Trotz hohen Fußball-Alters müssen sich die Verantwortlichen um Trainer Kadir Kaya keine Sorgen um den Fitnesszustand des Ex-Drittliga-Profis machen. „Ich spiele seit meinem elften Lebensjahr professionell Fußball. Obwohl ich jetzt im Amateurbereich bin, bin ich immer noch sehr aktiv. Da ist eigentlich alles einwandfrei“, so der Neuzugang über seine aktuelle Form. Dem fortgeschrittenen Fußball-Alter muss der zweifache Familienvater in anderer Art und Weise Tribut zollen: „Natürlich tun einem nach manchen Trainingseinheiten mal die Knochen weh, anders als es noch früher war.“

Hasan Kayabasi, Sportlicher Leiter der SG Gahmen, hat diesen Transfer auch nicht ausschließlich getätigt, um mehr physische Leistung in den Kader zu bekommen. Viel mehr soll Oscislawski mit seinem Auge und seinem Stellungsspiel weiterhelfen und so die Defensive in der Breite verstärken.

Michael Oscislawski verstärkt die SG Gahmen.
Michael Oscislawski verstärkt die SG Gahmen. © SG Gahmen

Dabei hat der Neu-Gahmener, der unter anderem für die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund gespielt hat, den Anspruch, eine tragende Rolle in der Kaya-Elf zu übernehmen: „Ich möchte schon ein Führungsspieler in der Mannschaft sein. Man kann allerdings nicht einfach nur so auftreten. Das muss schon in Verbindung mit der Leistung auf dem Platz passieren.“ Schließlich muss sich auch der Ex-Profi erst einmal beweisen.

„Grundsätzlich bin ich auf dem Platz ein kommunikativer Typ. So möchte ich mich auf dem Platz auch miteinbringen.“ Gerade die torhungrige Gahmener Mannschaft, die „immer nach vorne“ will, brauche defensive Struktur. „Die Jungs haben das aber schon richtig stark gemacht.“ Trotzdem würde Oscislawski sich wohl nicht so leicht mit einem Platz auf der Bank zufrieden geben: „Mir hat die Teilnehmerurkunde noch nie gereicht.“

Kein Ende in Sicht

So möchte er seinen Teil zum großen Ziel beitragen. Der hohe Trainingsaufwand würde in der Bezirksliga allerdings sicher nicht geringer. Dennoch ist für den 36-Jährigen momentan noch nicht ans Aufhören zu denken. „Ich plane da generell sehr kurzfristig. Meine Frau wollte, dass ich schon vor fünf Jahren aufhöre, aber mein Fußballherz ist da einfach zu groß.“, sagt Oscislawski mit einem Schmunzeln. Gegen eine Saison in der Bezirksliga mit der SG Gahmen hat er also nichts einzuwenden. Schließlich kennt er auch diese Liga ganz gut.

Wetter legt den Amateurfußball lahm: Alle Spiele mit Lüner Beteiligung abgesagt

SG Gahmen holt Spieler mit Drittliga-Erfahrung aus Massen: VfL Kemminghausen verdient daran

SG Gahmen kehrt in den Alltag zurück: Freude nach Testspielen gegen namhafte Gegner