
© Timo Janisch
Nur zweite Mannschaft: Steht Ali Bozlar beim Lüner SV vor einer ungewissen Zukunft?
Fußball
Ali Bozlar lief vergangenes Wochenende nur für die zweite Mannschaft des Lüner SV auf. Die Rückkehr in die erste Mannschaft steht im Fokus, es gibt hierbei allerdings einige Hürden zu überwinden.
Es war ein extrem wichtiger Sieg für die Reserve des Lüner SV. Am Sonntag gewann die Mannschaft von Trainer Milan Mikuljanac im Heimspiel gegen den Holzwickeder Sport Club II mit 2:0 und holte zum ersten mal in dieser Saison drei Punkte.
Mittendrin: Ali Bozlar. Der 25-Jährige - eigentlich Spieler der ersten Mannschaft - führte dieses Mal die Lüner Reserve als Kapitän aufs Feld. „Das war ein wichtiger Sieg. Die Zweite hat ja quasi keine Punkte gesammelt bisher. Es hat mir richtig Spaß gemacht. Die Mannschaft hat gut zusammengearbeitet und hart für den Sieg gekämpft. Da kann man nur zufrieden sein“, resümiert er nach dem Spiel.
Bozlar selbst hat in der zweiten Mannschaft ausgeholfen, weil er aufgrund von Urlaub und Krankheit ganze drei Wochen nicht am Training teilnehmen konnte. Für ihn ist das aber definitiv kein Rückschritt: „Ich kenne viele Spieler in der Zweiten. Von daher finde ich das in Ordnung, unten auszuhelfen. So konnte ich wieder Spielpraxis sammeln.“
Bozlar sieht seine Zukunft in der ersten Mannschaft des LSV
Generell sei der 25-Jährige ein Typ, der immer spiele. „Wenn ich in der Ersten spielen würde, aber da dann nur auf der Bank säße, wäre das auch nicht meins. Von daher war das so schon gut“, erklärt er.
Seine Zukunft sieht Ali Bozlar „auf jeden Fall“ bei der ersten Mannschaft des Lüner SV. Das erste hierfür zu überwinden Hindernis ist der Trainingsrückstand. Hier mache sich Bozlar aber keine Sorgen, ob er sich zurückkämpfen könne: „Wenn ich das will, schaffe ich das schon. Ich denke nicht, dass ich da übertrieben viel Zeit für brauche. Ich glaube selber an mich und muss einfach kämpfen, dann wird das klappen.“
Eine Zukunft in der zweiten Mannschaft ist für Bozlar allerdings noch nicht ganz vom Tisch: „Ich bin gerade mal 25 Jahre alt, in den kommenden drei Jahren habe ich also erstmal die erste Mannschaft im Fokus. In der Zukunft kann aber alles passieren“, erklärt er.
Die Arbeit stellt ein Problem dar
Diese „Zukunft“ könnte womöglich schon früher eintreffen, als geplant. Denn nicht nur der Fitnesszustand, sondern auch der zeitliche Aufwand ist ein Faktor. Bozlar arbeitet als Anlagenmechaniker, dieser Job kostet viel wertvolle Fußball-Zeit. „Ich wohne in Bochum, habe viele Fahrten zu Baustellen, die teilweise 70 Kilometer entfernt sind. Das passt nicht immer“, so der Spieler.
Dies könnte bald Folgen haben: „Wenn ich durch die Arbeit nicht mehr so trainieren kann und ich keine Zeit mehr habe, dann ist die zweite Mannschaft auch eine Option.“
Neben dem Fokus auf Rückkehr in die erste Mannschaft bleibt für Ali Bozlar also auch abzuwägen, welche der beiden Mannschaften für ihn die sinnvollere ist. Das Gute: „Ich pflege zu den Trainern beider Mannschaften ein gutes Verhältnis, verstehe mich gut mit denen und mag beide.“ Egal in welche Richtung es also geht, Bozlar wird dem Lüner SV erhalten bleiben.