Die Siegesserie vermochte der Lüner SV nicht auf drei Erfolge in drei Spielen auszubauen: Auswärts beim SV Sodingen gab es ein 0:0-Unentschieden – zu wenig beim Tabellenschlusslicht. Woran es gehapert und gefehlt hat, benannte Trainer Axel Schmeing anschließend deutlich.
Westfalenliga 2
SV Sodingen – Lüner SV 0:0
„Das ganz große Manko ist die Durchschlagskraft vorne. Dafür reicht ja ein Blick auf die Tabelle und unser Torverhältnis“, wusste der LSV-Coach, warum es nur einen statt drei Punkten in Herne zu holen gab: Nach sieben Spielen hat der LSV gerade mal magere fünf Treffer auf dem Konto. Für mehr als acht Punkte reichte das noch nicht, zu allem Überfluss beklagt Schmeing zunehmend mehr verletzte Spieler.
„Matze Drees musste zur Pause raus, er hat was am Knie. Vorher musste ich schon Lukas Berger runternehmen“, berichtete Schmeing, der unter der Woche erst die Hiobsbotschaft um die Verletzung von André Witt hinnehmen musste. Berger erlitt nach einem Zusammenprall eine Platzwunde am Kopf, wurde anschließend ins Krankenhaus gefahren. Während es bei Drees noch keine Prognose gibt, hofft Schmeing, dass Berger schnell wieder einsatzbereit ist.
Abseits der Verletzten haderte Schmeing gegen Sodingen vor allem mit seiner Offensivabteilung: „Wir sind einfach zu ungefährlich im letzten Drittel. Wir haben zwar alles rausgehauen, trotzdem können wir uns deutlich mehr Chancen herausspielen.“
Lüner SV hat bessere Spielanlage
In einer Partie, in der die Lüner die bessere Spielanlage aufwiesen, Sodingen aber auch diszipliniert verteidigte, gab es kaum Einschussgelegenheiten auf beiden Seiten. „Das ist sicherlich das Positive heute: Wir haben nur ein Ding zugelassen, als der Gegner nach einer Ecke den Pfosten trifft. Defensiv stehen wir gut, das passt alles“, so Schmeing.
Nur offensiv, da erwies sich der LSV mal wieder als zahnlos. „Wir müssen insgesamt mal häufiger auf das Tor schießen. Aber die Torschussqualität heute war ohnehin mangelhaft“, erkannte Schmeing, der die größte Chance der Lüner in der 70. Minute sah: „Ünal Kurtulus wird gut freigespielt, schießt dann aus zehn Metern aber rechts vorbei.“
Hahne fehlte dem Lüner SV
In Sebastian Hahne fehlte gegen Sodingen der Doppel-Torschütze aus der Vorwoche – ebenfalls verletzt. „Der fällt mit Adduktorenzerrung aus“, klärte Schmeing über das Fehlen des Stürmers auf. So stand Milan Sekulic wieder auf der Neun, ihm merke man aber an, dass er die gesamte Vorbereitung verpasst hat. „Ihm kann ich keinen Vorwurf machen. Er kommt aus einer langen Verletzung, der muss jetzt einfach spielen, spielen, spielen“, hofft Schmeing, dass sein zuverlässiger Knipser schnell wieder zu alter Stärke findet. Gebrauchen kann ihn der LSV auf jeden Fall.
„Wie wir wieder mehr Torgefahr entfachen? Das wird eine echte Herkules-Aufgabe“, sagt Schmeing, der abschließend auch mit dem Schiedsrichter haderte: „Einen, in meiner Sicht, glasklaren Handelfmeter haben wir nicht bekommen. Einen anderen, ein mögliches Foul an Dominic Schmidt, muss ich mir nochmal anschauen“, ärgerte sich der LSV-Trainer, der noch zwei weitere Personalien ankündigte: „Nächste Woche werden wegen Urlaub und Arbeit auch noch Ünal Kurtulus und Benjamin Teichmöller fehlen.“ Leichter als in Sodingen wird das Heimspiel gegen den SC Obersprockhövel offenbar nicht.
LSV: Sandt – Berger (37. Mikuljanac), Vrljic, Delija, Teichmöller, Drees (46. Schultz), Schmidt, Rosowski (85. Czarnecki), Sekulic, Carriazo (74. Saritas), Kurtulus (90. Bozcan)
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