Notarzt-Einsatz überschattet Derby zwischen VfB Lünen und Gahmen Last-Minute-Sieg für die SG

Notarzt-Einsatz überschattet Derby
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Das Sportliche rückte im Fußball-Derby der Kreisliga A in den Hintergrund. Die Begegnung zwischen dem VfB Lünen und der SG Gahmen war für etwas 45 Minuten unterbrochen, weil sich Tamer Keskin offenbar schwer am Knie verletzt hatte.

Kreisliga A2 Dortmund
VfB Lünen – SG Gahmen 0:1 (0:0)
Der verhängnisvolle Zweikampf ereignete sich in der 89. Minute. Tamer Keskin rauschte mit Matti Bartsch zusammen, foulte den VfB-Spieler dabei. Anschließend signalisierte Keskin allerdings direkt, dass etwas nicht stimmte. „Die Kniescheibe war nicht dort, wo sie hingehört“, berichtete SGG-Coach Kadir Kaya im Anschluss, für eine genauere Diagnose sei es selbstredend noch zu früh. Das Spiel wurde für 45 Minuten unterbrochen, nach dem Krankenwagen wurde auch ein Notarzt angefordert. Keskin erhielt noch auf dem Rasen eine Infusion, der Schock stand den Spielern ins Gesicht geschrieben. Fortgesetzt wurde die Partie danach aber trotzdem noch.

Zu dem Zeitpunkt stand es 0:0 und es sah ganz danach aus, als würde die bis dahin blütenweiße Bilanz der SG Gahmen erste Flecken erhalten – der VfB, selbst arg dezimiert, kämpfte aufopferungsvoll und hatte dazu einen klaren Plan. „Wir haben mit fünf Mann hinten drin gespielt, weil wir auch gar keine anderen Möglichkeiten hatten“, erklärt VfB-Trainer Pascal Harder, der selbst Teil der Kette war. Durch zahlreiche Ausfälle stellte sich das Team praktisch von alleine auf, nach einer halben Stunde musste außerdem Kapitän Lukas Kleine-Bernink gesundheitlich angeschlagen ausgewechselt werden.

VfB Lünen setzt Nadelstiche

Gahmen tat sich aber dennoch enorm schwer, in dieser dichtgestaffelten Verteidigung Lücken zu reißen und zu finden. „Wir haben nicht das Maximale herausgeholt, obwohl wir das Spiel dominieren. Natürlich ist es auch nicht einfach, wenn der Gegner mit acht Mann am Fünfer steht“, so Kaya.
Der VfB beschränkte sich aber nicht nur auf die Defensive. Gewann die Harder-Elf den Ball, ging es zügig in den Angriffsmodus. Ein Beispiel aus der siebten Minute: Kleine-Bernink trieb den Ball in hohem Tempo durch die eigene Hälfte und schickte dann Stürmer Tim Gehrmann tief. Sein Abschluss geriet allerdings zu zentral.

Gehrmann hatte auch kurz danach eine ähnliche Chance, schoss den Ball aber am Tor vorbei. Und die Torfabrik der SG Gahmen? Es dauerte bis zur 29. Minute, ehe Anel Celik es aus etwa 22 Metern probierte und Kevin Glaap im VfB-Tor prüfte. Torlos ging es in die Kabine, aus der die SG mit mehr Wucht zurückkehrte – zumindest kurzzeitig. Ersan Kusakci hatte nach drei Minuten die beste Gahmener Chance, als er kräftig abschloss, Glaap den Rückstand aber mit einer Glanzparade verhinderte. Danach passierte lange wenig. Beide Mannschaften hielten sich jetzt an Schiedsrichter-Entscheidungen auf, diskutierten viel und so wurde wenig Fußball gespielt. Marcel Salmen sah nach 70 Minuten obendrein die Ampelkarte.

SG Gahmen jubelt spät

Nach der langen Verletzungsunterbrechung setzte Gahmen ganz spät den Lucky Punch: Ein hoher Ball von Kusakci wurde verlängert, Valdet Osmani tauchte – aus stark abseitsverdächtiger Position – alleine vor dem VfB-Tor auf und sorgte für kollektiven Gahmener Jubel (90.).

VfB: Glaap – Kusserow (90. Wisotzki), Krziwanek, Gehrmann, Bartsch (90. Hilkenbach), Meier, Serges, Garcia Rodriguez, Kleine-Bernink (34. Salmen), Pohl, Harder

SGG: Durak – Tikici, F. Kiymaz (90. Aliu), R. Kiymaz, Karaduman, Osmani (90. Özcan), Büyükdere (73. Gülec), Benashvili, Celik (46. Keskin/89. Abaraonye), Erbil, Kusakci

Tor: 0:1 Osmani (90.)

Gelb-Rote Karte: Salmen (70., wiederholtes Foulspiel)